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Re: Faktorenanalyse richtige Methode?

BeitragVerfasst: So 23. Jun 2019, 13:18
von bele
Kessi2017 hat geschrieben:Wie würde ich denn vorgehen, um ein Level-bereinigtes Gehalt für jede Berufsgruppe zu bilden. So: y = b1x + b2x + b3x + b4x + e


Wenn x jeweils eine 0/1-Variable dafür ist, in welchem Level sich jede Person befindet, dann ja. Ist allerdings nur ein hochtrabender Weg, die Mittelwerte der Gehälter dieser Berufsgruppe/dieses Levels zu bestimmen. Wenn noch mehr Daten vorliegen, beispielsweise ob Mann oder Frau, Master oder Bachelor, Ost- oder Westdeutschland, dann könnte man das an dieser Stelle noch einbringen. Ob das gewünscht ist, musst Du selbst entscheiden.

Wenn das in Dein Modell besser passt, könntest du auch die Abstände der Level für alle Berufsgruppen gleich halten, aber wahrscheinlich ist es realistischer, die Abstände so wie oben von Dir vorgeschlagen, für jede Berufsgruppe gesondert zu bestimmen.

Die Clusteranalyse erlaubt es Dir, ähnliche "bereinigte" Gehälter zusammen zu fassen. Da nur diese eine Dimension "Gehalt" untersucht wird, kannst Du manuell clustern: Male Dir die Gehälter auf einem Zahlenstrahl auf und fasse sie passend zusammen. Das ist effektiv, schnell und verhindert völlig unplausible Unterteilungen. Mit etwas Pech findet Dein Betreuer das unwissenschaftlich und will das wirklich gerechnet haben. Dann musst Du Dir überlegen, ob Du vorher schon weist, dass Du drei oder vier Gehaltsbänder haben willst, oder ob deren Anzahl völlig offen ist. kmeans ist ein Clusterverfahren, das man in einer Viertel Stunde mithilfe eines guten Youtube-Videos verstehen kann. Hierarchische Clusteranalyse ist etwas komplizierter, hilft aber, wenn man sich nicht schon vorher auf die (ungefähre) Clusterzahl festlegen will.

LG,
Bernhard