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Suche nach einer Analysemöglichkeit

BeitragVerfasst: Di 21. Mai 2019, 20:44
von JeanDuLac
Hallo alle zusammen,

das hier ist mein erster Forumspost und ich erhoffe mir einen kleinen Lichtblick. Ich sitze gerade an der Auswertung meiner Masterarbeit (klinische Psychologie) und bin zugegebenermaßen kein Genie, was Statistik angeht. Daher weiß ich auch garnicht, ob es eine Lösung für mein Problem gibt. Google kann mir zumindest nicht dabei helfen und meine Betreuung scheint da auch nicht so bewandt zu sein.

Zu meiner Fragestellung: Ich habe einen Datensatz, der größtenteils aus qualitativen Daten besteht. Meine Fragestellung lautet "Effekte von Imagery Rescripting auf unterschiedliche Maße der Abrufleistung des episodischen Gedächtnisses". Kurz gesagt möchte ich untersuchen, ob die Therapiemethode "Imagery Rescripting" eine Auswirkung auf das episodische/autobiographische Gedächtnis hat. Die Maße des episodischen Gedächtnisses sind Antworten aus einem cued recall (Abruf mit HInweisreizen) und einem free recall (freies Erzählen über ein Ereignis). Es gibt zwei Bedingungen: 1. Die Imagery Rescripting Bedingung und 2. eine Kontrollbedingung. Die Gruppenunterschiede/Bedingungsunterschiede in dem jeweiligen Abrufmaß habe ich ganz normal per t-Test für unabhängige Stichproben ermitteln können.
Als eine Art explorative Hypothese habe ich mir aber noch überlegt, ob es nicht sein könnte, dass die Bedingungszugehörigkeit (Intervention vs. Kontrolle) nicht ein Prädiktor sein könnte, für die Abrufleistung in den beiden Abrfumaßen. Mich würde interessieren, ob z.B. die Imagery Rescripting Gruppe mehr von einem bestimmten Abrufmaß profitiert, als von dem anderen. Das Problem dabei ist, dass beide Abrufmaße unterschiedlich bewertet wurden. So sind im Cued Recall insgesamt 61 richtige Antworten möglich und im free recall theoretisch unendlich viele. Erschwerend kommt noch hinzu, dass aus Zeitgründen nur insgesamt 18 Fälle im free recall ausgewertet vorliegen und beim cued recall 100. Meine Betreuerin meinte zu mir, ich könne vielleicht eine logistische Regression rechnen, mit der Bedingung als Prädiktor für die Abrufleistung in den beiden Abrufmaßen. Was haltet ihr davon?

Ich habe es mal mit SPSS versucht und kam nicht wirklich weit. Zum einen ist dabei ja die aV eine dichotome Variable (Bedingung) und nicht, wie ich es gerne hätte der Prädiktor. Und die Kovariaten die die aV vorhersagen sollen sind intervallskliert (cued und free recall).
Ich dachte mir ursprünglich mal sowas wie ein kontinuierlicher zahlenwert auf der y-Achse, auf der x-Achse die Abrufmaße (cued und free recall) und als zwei linien dann die Bedingungen (Imagery Rescripting vs. Kontrollbedingung), zur Veranschaulichung. Quasi innerhalb der Gruppen die beiden Abrufmaße vergleichen. Geht das vielleicht nur deskriptiv?
Kann ich mit solchen unterschiedlichen Daten in irgendeiner Form überhaupt so eine Analyse durchführen, oder ist das schlichtweg unmöglich?

Ich hoffe meine Fragestellung ist halbwegs verständlich und dass vielleicht doch einer von euch weiß, wie man daraus noch eine explorative Analyse machen kann.

Vielen Dank bereits im Voraus!

Liebe Grüße
JeanDuLAc

Re: Suche nach einer Analysemöglichkeit

BeitragVerfasst: Di 21. Mai 2019, 21:35
von PonderStibbons
Du hast n=18 Probanden, für die beide Messungen vorliegen, diese verteilen sich auf 2 Gruppen? Und die Frage ist, ob der Gruppeneffekt bei der einen Messung größer ist als bei der anderen? Wenn ja, dann verstehe ich die Idee mit logistischer Regression noch nicht. Soll Gruppenzugehörigkeit durch die beiden Ergebnisvariablen vorhergesagt werden? Aber wie würde das die Frage nach dem unterschiedlichen Effekt beantworten?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons