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Einstichproben t-Test Achtsamkeit/Arbeitszufriedenheit

BeitragVerfasst: Di 12. Jun 2018, 13:14
von MBStatPsy
Hallo Statistik Freunde!

ich bin eher neu und Schreibe derzeit eine Hausarbeit mit folgender Hypothose und Nullhypothese:

H1 Achtsame berufstätige Personen weisen eine höhere Arbeitszufriedenheit auf als unachtsame berufstätige Personen.
H0 Achtsame berufstätige Personen weisen keine höhere Arbeitszufriedenheit auf als unachtsame berufstätige Personen.

Es ist also eine Unterschiedshyothese (?).

Die notwendigen Werte habe ich mittels Fragebogen erhoben. Jetzt möchte ich einen Signifikanztest durchführen.

Es handelt sich um eine unabhängige Stichprobe n = 55. Ich vergleiche also jeweils zwei Ausprägungen/Werte von insgesamt von 55 Personen.
Demnach müsste doch ein Einstichproben-t-Test richtig sein, oder?

Die Berechnungen ergeben für die Variable Achtsamkeit t(df=54) = 43.503 mit einer Irrtumswahscheinlichkeit von .001 bei einem Signifikanzniveau von .05. Für die variable Arbeitszufriedenheit gilt t(df=54) = 47.401 mit einer Irrtumswahscheinlichkeit von .001 bei einem Signifikanzniveau von .05.

Da beide Werte Signifikant sind, ist davon auszugehen, dass die Nullhypothese verworfen kann.
Die Nullhypothese sagt ja aus, dass der Mittelwertsunterschied der Stichprobe nur ein Zufallsprodukt sind. Da das Ergebnis aber statistisch signifikant ist, kann von "Zufall" nicht die Rede sein.

Sind meine Annahmen augenscheinlich korrekt?

Ich bin noch sehr unsicher im Bereich Statistik und deshalb froh hier einmal "brainstormen" zu dürfen. Besten Dank vorab!


Maurice

Re: Einstichproben t-Test Achtsamkeit/Arbeitszufriedenheit

BeitragVerfasst: Di 12. Jun 2018, 13:53
von PonderStibbons
H1 Achtsame berufstätige Personen weisen eine höhere Arbeitszufriedenheit auf als unachtsame berufstätige Personen.
H0 Achtsame berufstätige Personen weisen keine höhere Arbeitszufriedenheit auf als unachtsame berufstätige Personen.

Da Du "Achtsamkeit" anhand eines Fragebogens erhoben hast, der
einen ordinal oder gar intervallskalierten Score liefert, wäre die
tatsächlich passende Hypothese: "je höher die Ausprägung der
Achtsamkeit, desto höher die Arbeitszufriedenheit"
.

Erfahrungsgemäß ist es nicht möglich, Personen aufgrund eines kontinuierlichen
Merkmals in 2 Gruppen aufzuteilen, ohne dabei willkürliche und irreführende
Ergebnisse zu produzieren. Es ist ein geradezu verbotener Kunstfehler
https://faculty.biostat.ucla.edu/robwei ... tomization
http://www.psychology.sunysb.edu/attach ... mizing.pdf
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1458573/
U.a. dürfte es dem gesunden Mesnchenverstand einleuchten, dass sich eine
Person nicht schlagartig von einer "Achtsamen" in eine "Unachtsame" verwandelt,
bloß weil sich ihr Punktwert um 1 verschoben hat.

Die o.g. Hypothese lässt sich anhand eines X-Y-Streudiagramms
und einer Spearman- oder Pearson-Korrelation überprüfen.

Die Berechnungen ergeben für die Variable Achtsamkeit t(df=54) = 43.503 mit einer Irrtumswahscheinlichkeit von .001 bei einem Signifikanzniveau von .05. Für die variable Arbeitszufriedenheit gilt t(df=54) = 47.401 mit einer Irrtumswahscheinlichkeit von .001 bei einem Signifikanzniveau von .05.
Da beide Werte Signifikant sind, ist davon auszugehen, dass die Nullhypothese verworfen kann.

Du hast getestet,
a) ob der Mittelwert von "Achtsamkeit" ungleich 0 ist, und
b) ob der Mittelwert von Arbeitszufriedenheit ungleich 0 ist.
Das hat beides nichts mit Deiner Hypothese zu tun.

Ich bin noch sehr unsicher im Bereich Statistik und deshalb froh hier einmal "brainstormen" zu dürfen.

Du solltest Dich dringend mit Anfängerliteratur beschäftigen. "Discovering Statistics
using SPSS" von Andy Field wird da häufig gelobt.

LG

wtf

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons