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Manipulation bei Messwiederholung - Ausschluss von Fällen

BeitragVerfasst: Fr 8. Feb 2019, 15:18
von Jona
Hallo,
ich habe in meinem Design eine Manipulation: Personen werden gebeten sich zu einer Vignette Gedanken zu machen und diese niederzuschreiben (Freitextfeld). Dabei wird zwischen der Art der Gedanken variiert (Between-subject). Das Ganze passiert pro Person zweimal. Einmal für Vignette 1 und einmal für Vignette 2. Daraufhin folgen pro Vignette einige Skalen in denen z.B. die Einstellungen und das eigne Verhalten in der beschriebenen Situation erfragt werden.
Personen, die das Freitextfeld für beide Variablen nicht ausgefüllt haben, werden aus der Analyse ausgeschlossen, da hier nicht davon ausgegangen werden kann, dass die Manipulation gewirkt hat. Konsequenterweise würde ich nun auch die Werte von Personen ausschließen, die eine Vignette nicht bearbeitet haben, aber nur bezüglich dieser Vignette. z.B. Vignette 1 wurde bearbeitet, Vignette 2 nicht, dann sollen die Daten zur Vignette 1 für between-subject-Vergleiche erhalten bleiben, für den within-subject-Vergleich allerdings nicht.
Die meisten Personen haben in diesem Fall die Manipulation nicht ausgefüllt, aber die folgenden Skalen trotzdem beantwortet.

Ich rechne eine 2x2x2 mixed Anova (Manipulation * Vignette * 1 Persönlichkeitsmerkmal) und weiß nun leider nicht, wie ich SPSS sage, dass von z.B. VP1 Vignette 1 und alle Werte dazu berücksichtigt werden sollen, alle Werte zu Vignette 2, trotzdem sie ausgefüllt wurden, aber nicht. Geht das irgendwie?


Und eine zweite Frage wäre: Darf ich mir univariate Analysen im SPSS Output angucken, auch wenn die multivariate Analyse nicht signifikant wurde? Meine Hypothesen beziehen sich jeweils explizit auf die einzelnen Zusammenhänge zwischen den UVs und AVs


Herzlichen Dank schon einmal vorab! Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemande helfen könnte! :? ;)

Re: Manipulation bei Messwiederholung - Ausschluss von Fälle

BeitragVerfasst: Fr 8. Feb 2019, 17:28
von strukturmarionette
Hi,

Gedanken zu machen und diese niederzuschreiben (Freitextfeld)
Dabei wird zwischen der Art der Gedanken variiert

- wer oder was varierte dabei wen oder was wie?
- N?, n1, n2, ... nx?

Gruß
S.

Re: Manipulation bei Messwiederholung - Ausschluss von Fälle

BeitragVerfasst: Fr 8. Feb 2019, 17:47
von Jona
Hey, es gibt zwei Vignetten, in denen die Personen entweder die Ursache für ein negatives Ereignis hätten kontrollieren können (Vignette 1 - kontrollierbar) oder nicht (Vignette 2 - unkontrollierbar), im Rahmen der Attributionstheorie (Schuld-/Verantwortungszuschreibung).

Anschließend wird erhoben, inwiefern den Personen Verantwortung für die Situation zugeschrieben wird, aber auch einem selber, man Ärger, Mitleid, Stress (…) empfindet und in welchem Ausmaß man der Person helfen würde.

Die Probanden bekommen alle beide Vignetten (within-subject), bilden aber entweder auf die Person bezogene Gedanken oder auf sich selbstbezogene Gedanken (between-subject). Zusätzlich wird noch ein Persönlichkeitsmerkmal erhoben um zu überprüfen, ob dies die Zusammenhänge moderiert (betweensubject).


Angenommen wird, dass Personen, die über sich selbst nachdenken sich selbst auch mehr Verantwortung etc. zuschreiben und eher bereit sind zu helfen und dies insbesondere bei Vignette 2, wenn die Person selbst nichts für ihre Situation kann, als bei Vignette 1 und als Personen, die über die andere Person nachdenken.