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Welche Verfahren sind die richtigen?

BeitragVerfasst: Di 12. Jun 2018, 18:22
von Jeyjo
Hallo zusammen,

ich sitze derzeit an meiner Masterarbeit Psychologie und bin am Aufdröseln, welches Verfahren ich für welche Hypothese benötige. Gerne würde ich hierzu Rückmeldung erhalten, ob ich die richtigen Verfahren gewählt habe und auch noch offene Fragen klären.

Generelles Set up: Tagebuchstudie an 5 Tagen: je morgens und abends wird moralische Achtsamkeit (AV) und kognitive Müdigkeit (UV1) gemessen. Im Baseline Fragebogen wurde die moralische Identität (UV2) der Teilnehmer erfragt.

H1: Moralische Achtsamkeit fluktuiert während einer Arbeitswoche (Anm.: während der 5 Tage).
-> einfache ANOVA mit wiederholter Messung (hierzu nehme ich jeweils das arithmetische Mittel von den jeweiligen Tagen bestehend aus dem Morgen- und Abendwert)

H2: Moralische Achtsamkeit am Morgen ist höher als am Abend
-> Hier habe ich noch gar keinen Plan, was ich tun muss! Da ja jeder Teilnehmer über 5 Tage je morgens und abends gemessen wurde

H3: Die subjektive Wahrnehmung von kognitiver Müdigkeit korreliert negativ mit moralischer Achtsamkeit
-> Pearson's r (hier nehme ich jeweils die arithmetischen Mittel der ganzen Woche)

H4a: Individuen mit einer hohen moralischen Identität sind im Durchschnitt mehr moralisch achtsam
-> t-Test (Aufteilen in 2 Gruppen. Gruppe 1: ab 3. Quartil und Gruppe 2: der weniger moralische Rest :D )

H4b: Individuen mit einer hohen moralischen Identität erleben weniger Fluktuation der moralischen Achtsamkeit
-> Mixed ANOVA also Einteilen der Teilnehmer wie bei H4a und mit 1 und 2 codieren und dann wieder die arith. Mittel der 5 Messzeitpunkte nehmen. (Oder ist das eine Moderation?)

Ich bedanke mich bei euch!
LG

(P.S.: Bitte nicht so genau auf die Formulierungen gucken, ich schreibe die Thesis auf Englisch und habe die Sachen nur flux übersetzt)

Re: Welche Verfahren sind die richtigen?

BeitragVerfasst: Di 12. Jun 2018, 21:59
von PonderStibbons
H1: Moralische Achtsamkeit fluktuiert während einer Arbeitswoche (Anm.: während der 5 Tage).
-> einfache ANOVA mit wiederholter Messung (hierzu nehme ich jeweils das arithmetische Mittel von den jeweiligen Tagen bestehend aus dem Morgen- und Abendwert)

Verwende 2 Faktoren für die Analyse der 10 Messungen, Tag (5 Stufen) und Tageszeit (2 Stufen).
H2: Moralische Achtsamkeit am Morgen ist höher als am Abend
-> Hier habe ich noch gar keinen Plan, was ich tun muss! Da ja jeder Teilnehmer über 5 Tage je morgens und abends gemessen wurde

Siehe vorstehend.
H3: Die subjektive Wahrnehmung von kognitiver Müdigkeit korreliert negativ mit moralischer Achtsamkeit
-> Pearson's r (hier nehme ich jeweils die arithmetischen Mittel der ganzen Woche)

Das wäre was für ein relativ einfaches Mehrebenenmodell (das vorherige an sich auch). Alternativ n intra-personale Korrelationen (5 Wertepaare pro Person), die man deskriptivstatistisch darstellen und evtl. aggregieren kann (Fishers z).
H4a: Individuen mit einer hohen moralischen Identität sind im Durchschnitt mehr moralisch achtsam
-> t-Test (Aufteilen in 2 Gruppen. Gruppe 1: ab 3. Quartil und Gruppe 2: der weniger moralische Rest :D )

Um Himmels Willen, niemals dichotomisieren!
https://faculty.biostat.ucla.edu/robwei ... tomization
http://www.psychology.sunysb.edu/attach ... mizing.pdf
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1458573/

Messwiederholungs-Varianzanalyse mit moralischer Identität als kontinierlichem Prädiktor.
H4b: Individuen mit einer hohen moralischen Identität erleben weniger Fluktuation der moralischen Achtsamkeit
-> Mixed ANOVA also Einteilen der Teilnehmer wie bei H4a und mit 1 und 2 codieren und dann wieder die arith. Mittel der 5 Messzeitpunkte nehmen. (Oder ist das eine Moderation?)

Eine Möglichkeit wäre, die intra-individuelle Varianz jedes Probanden bei den Achtsamkeits-
Messungen zu ermitteln und diese Werte mit moralischer Identität zu korrelieren.
LG

wtf

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons