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Interpretation Korrelation

BeitragVerfasst: Fr 21. Apr 2017, 10:27
von Frage123
Hallo!

Wir haben eine kurze Befragung mit 5 Fragen erstellt. Diese haben über 900 Leute beantwortet. Normalerweise haben wir diese nur deskriptiv ausgewertet. Diesmal wollte ich mir aber auch mal andere Auswertungen dazu ansehen - zB Korrelationen. Ich habe nun alle 5 Variablen mit Spearman miteinander korreliert (alle sind signifikant) und bekomme auch relativ hohe Zusammenhänge (0,487 bis 0,694). Jetzt frage ich mich aber, wie ich diese Werte zu interpretieren habe? Was sagt mir das aus, wenn ich sehe dass Frage 1 mit allen weiteren 4 Fragen mittelstark korreliert und mit Frage 3 am höchsten. Wie beschreibe ich so etwas, was ist mein Ergebnis dazu?

Ich hoffe ihr versteht was ich meine, bin sehr dankbar für Rückmeldungen!

lg Jeanny

Re: Interpretation Korrelation

BeitragVerfasst: Fr 21. Apr 2017, 12:34
von PonderStibbons
Was sagt mir das aus, wenn ich sehe dass Frage 1 mit allen weiteren 4 Fragen mittelstark korreliert und mit Frage 3 am höchsten. Wie beschreibe ich so etwas, was ist mein Ergebnis dazu?

Wie sollen wir das beantworten können? Wir kennen nicht die Zusammensetzung Stichprobe, das Thema und den Zweck der Studie,
die Inhalte der Fragen, oder was mit den Ergebnissen weiter geschehen soll.
lg

wtf

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Re: Interpretation Korrelation

BeitragVerfasst: Fr 21. Apr 2017, 12:46
von bele
Du könntest daraus schließen, dass diese Fragen keine voneinander unabhängigen Dinge beschreiben sondern dass das Erfragte bei den Teilnehmern etwas miteinander zu tun hat. Der Zusammenhang beschreibt eine je-mehr-dsteo-mehr Zusammenhang und nicht etwa einen je-mehr-desto-weniger-Zusammenhang. Ein Verfahren, dass alle Fragen gemeinsam erfasst wäre die Berechnung von Cronbachs Alpha.

Was das alles für Deinen Fall zu bedeuten hat, kann man nur sagen, wenn man Deinen Fall kennt. Aber das hat PonderStibbons ja schon ausgeführt.

LG,
Bernhard

Re: Interpretation Korrelation

BeitragVerfasst: Fr 21. Apr 2017, 13:03
von Frage123
Okay, entschuldigung, es handelt sich um eine Zufriedenheitsbefragung. Ich dachte das die Informationen vlt zu detailliert wären.
Die Fragen lauten:
die Fortbildung hat mir inhaltlich weitergeholfen, Ich habe mich gut unterstützt gefühlt, Ich werde die Fortbildung weiter empfehlen, ich kann meine Arbeit nun besser erledigen, die Fortbildung war für mich erfolgreich.

Ich weiß nicht was es mir aussagt wenn ich sehe, dass alle Fragen miteinander korrelieren und 3 besonders hoch (Werte über 0,6) damit dass die Fortbildung erfolgreich war.
Was heißt es wenn ich sehe: Die Statements: " Ich habe mich gut unterstützt gefühlt" und "ich kann meine Arbeit nun besser erledigen" korrelieren mit 0,548?
Es herrscht ein mittelstarker Zusammenhang der beiden Variablen. Je mehr sich die befragten Personen unterstützt gefühlt haben, desto eher können sie nun ihre Arbeit auch gut erledigen?

Und stellt man sowas dann für alle 5 Variablen dar oder pickt man sich nur die zwei höchsten Korrelationen bspw. raus?

Danke!

Re: Interpretation Korrelation

BeitragVerfasst: Fr 21. Apr 2017, 15:48
von bele
Frage123 hat geschrieben:Ich weiß nicht was es mir aussagt wenn ich sehe, dass alle Fragen miteinander korrelieren und 3 besonders hoch (Werte über 0,6) damit dass die Fortbildung erfolgreich war.


Zunächst einmal ist ein Cutoff bei r = 0,6 etwas völlig Beliebiges. Es handelt sich um ein Kontinuum und Cutoffs sollte man nur mit gutem Grund einführen. Wenn Dun wolltest, dann könntest Du versuchen abzuleiten, was für Deine Teilnehmer "Erfolg" ausmacht, und was nicht. Ob Dir das sinnvoll erscheint, musst Du selbst prüfen.

Was heißt es wenn ich sehe: Die Statements: " Ich habe mich gut unterstützt gefühlt" und "ich kann meine Arbeit nun besser erledigen" korrelieren mit 0,548?

Gut unterstützt ist man, wenn man was gelernt hat. Etwas lernen verbessert die Fertigkeiten bei der Arbeit. War also zu erwarten, dass beides miteinander zu tun haben würde.

Es herrscht ein mittelstarker Zusammenhang der beiden Variablen.

Wobei "mittelstark" hier ein wenig bedeutungstragender Allgemeinplatz ist. Du übersetzt eine wenig aussagende Zahl in ein noch weniger aussagendes Wort.

Je mehr sich die befragten Personen unterstützt gefühlt haben, desto eher können sie nun ihre Arbeit auch gut erledigen?

Seine Arbeit besser erledigen zu können heißt noch nicht, dass man sie auch gut erledigen kann. Du bist gut beraten, hier sprachlich nicht allzu flapsig zu sein. Wenn ich abends früh ins Bett gehe, kann ich meine Arbeit am nächsten Tag besser machen. Ob meine Kunden meine Arbeit gut finden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Nach dem einen hast Du gefragt, nach dem anderen nicht.


Und stellt man sowas dann für alle 5 Variablen dar oder pickt man sich nur die zwei höchsten Korrelationen bspw. raus?

Idealerweise versetzt man sich in seine Leserschaft und fragt sich, was für die wohl interessant sein könnte.

LG,
Bernhard