Seite 1 von 1

Korrelation nach Pearson als Zeichen für Reliabilität?

BeitragVerfasst: So 25. Jun 2017, 21:19
von tekken01
Hallo zusammen,

wenn ich eine neue Methode mit einer alten Methode, die ziemlich genau misst, vergleiche. Und beim Vergleich der Werte beider Methoden den Korrelationskoeffizienten nach Pearson anwende. Kann ich einen hohen Korrelationskoeffizienten als hohe Reliabilität interpretieren ( Stichwort Paralleltest Reliabilität ?). Der hohe Koeffizient ist ja einen Indiz für einen starken linearen Zusammenhang. :?:

Re: Korrelation nach Pearson als Zeichen für Reliabilität?

BeitragVerfasst: Di 27. Jun 2017, 11:34
von PonderStibbons
In der klassischen Testtheorie ist die höchste mögliche Korrelation eines Tests die mit seinem eigenen True Score. Diese Korrelation (der "Reliabilitätsindex") ist die Quadratwurzel der Reliabilität eines Tests. Eine Reliabilität von 0,81 würde einen Reliabilitätsindex in Höhe von 0,9 bedeuten.

Das bedeutet, dass man aus der Korrelation eines Tests mit einer beliebigen anderen Variable (hier: ein anderer Test) die Mindestgröße für die Reliabilität ableiten kann. Korreliert der Test mit dem anderen Test z.B. zu 0,8, so folgt daraus, dass der Reliabilitätsindex mindestens 0,8 oder größer sein muss. Da der Reliabilitätsindex die Quadratwurzel der Reliabilität ist, ergibt sich daraus, dass die Reliabilität größer oder gleich dem Quadrat von 0,8 sein muss, also 0,64. Es ist möglich, dass die Reliabilität deutlich höher ist (das hängt davon ab, wie reliabel die andere Variable gemessen wurde; z.B. einen sehr reliablen Test mit einem sehr unreliablen zu korrelieren, würde eine niedrige Korrelation ergeben, eben weil der zweite Test mit sehr viel Fehlerrauschen misst), aber nicht kleiner.

Lange Rede kurzer Sinn: wenn Du aus Deiner Korrelation die Wurzel ziehst, hast Du die Mindestreliabilität für beide Tests.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons