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Hallo liebe Community,

ich arbeite mich momentan anhand eines Lehrforschungsprojekts in die Faktorenanalyse ein und wäre für eure Beratung/Einschätzung dankbar!

Folgende Situation:

- theoretisches Konstrukt "Teamfähigkeit" bestehend aus 4 Dimensionen, wovon sich eine Dimension in zwei zweitere Kategorien gliedert
- das Konstrukt wurde auf Basis einer noch nicht überprüften Theorie von mir entwickelt
- Datensatz von 2000 Testpersonen vorhanden
- ich möchte die Dimensionalität des Konstrukts überprüfen

Meine Probleme:

Da ich ja bereits eine Theorie habe, müsste ich eine konfirmatorische Faktorenanalyse durchführen. Mein Tutor sagte allerdings, ich solle AUCH eine exploratorische Faktorenanalyse rechnen und dabei mehrere Modelle vergleichen. Leider war im Beratungsgespräch nicht mehr genügend Zeit, um das weiter zu besprechen.

Meine Fragen:

- Darf man CFA und EFA überhaupt "gleichzeitig" rechnen? Die Annahmen beider Verfahren widersprechen sich doch?
- Wenn man es darf, rechne ich dann zuerst die CFA und anschließend die EFA? (Erst theoriebasiertes Modell überprüfen und dann testen, ob es ein besser passendes Modell gäbe?)
- Wenn man es NICHT darf, wie gehe ich vor? Sollte ich den Datensatz dann in zwei Teile splitten und an jedem eines der Verfahren durchführen oder ähnliches?

Vielen Dank für euren Rat!

Liebe Grüße
Varianz

Hi,

Meine Fragen:

- Darf man CFA und EFA überhaupt "gleichzeitig" rechnen?

- Ja. (wobei das Wort 'dürfen' nicht dazu passt)
- Beim Ausprobieren, was bei Dir der Fall ist, kommt zunächst EFA in Frage.

Die Annahmen beider Verfahren widersprechen sich doch?

- Nein.

- Wenn man es darf, rechne ich dann zuerst die CFA und anschließend die EFA? (Erst theoriebasiertes Modell überprüfen und dann testen, ob es ein besser passendes Modell gäbe?)
- Wenn man es NICHT darf, wie gehe ich vor? Sollte ich den Datensatz dann in zwei Teile splitten und an jedem eines der Verfahren durchführen oder ähnliches?

- siehe oben

Guß
S.

Hallo Strukturmarionette,

vielen Dank für deine schnelle Antwort!

strukturmarionette hat geschrieben:Meine Fragen:

- Darf man CFA und EFA überhaupt "gleichzeitig" rechnen?

- Ja. (wobei das Wort 'dürfen' nicht dazu passt)
- Beim Ausprobieren, was bei Dir der Fall ist, kommt zunächst EFA in Frage.

Angenommen, ich beginne also mit einer EFA und stelle fest, das Modell mit weniger Dimensionen als angenommen, passt am besten. Sollte ich dann anschließend trotzdem eine CFA für das theoretisch angenommene Modell rechnen, da es sein könnte, dass das theoriebasierte Modell, obwohl schlechter als das mit der EFA berechnete Modell, trotzdem verwertbar ist?

Bisher habe ich EFA und CFA als Entweder-Oder-Entscheidung verstanden. Habe ich eine Theorie, dann CFA; habe ich keine, dann EFA.
Da dies ja falsch zu sein scheint, frage ich mich, ob ich beides also als getrennt voneinander betrachten muss:
Das Ergebnis der CFA sagt mir, wie gut mein Modell passt.
Das Ergebnis der EFA sagt mir unabhängig davon, ob ein anderes Modell besser passen würde.
Richtig?

Nochmal vielen herzlichen Dank für die Unterstützung!

Hi,

Richtig?

- nein
- wenn du selbstgestrickte Items zwecke Konstruktvalidierungen prüfen willst, dann wird woanders begonnen.
- es gibt einige seriöse Lehrbücher zur Fragebogenkonstruktion /Itemananalysen u.s.w.

Gruß
S.

strukturmarionette hat geschrieben:Hi,

Richtig?

- nein
- wenn du selbstgestrickte Items zwecke Konstruktvalidierungen prüfen willst, dann wird woanders begonnen.
- es gibt einige seriöse Lehrbücher zur Fragebogenkonstruktion /Itemananalysen u.s.w.

Gruß
S.

Ich habe hier das Lehrbuch von Kelava/Moosbrugger zur Hand. Trotzdem muss ich nochmal eine Verständnisfrage stellen:
Ich mache also eine EFA zuerst. Warum soll ich (laut meinem Tutor) danach noch eine CFA machen? Welchen Zweck soll diese haben?

Herzlichen Dank!

Hi,

Stichwort: Wie gut passt jenes Modell auf die Daten? Fit Indizes etc.

Gruß
S.