STATISTIK-FORUM.de

Hey !
Vielen Dank, dass es dieses coole Forum gibt, wo jeder Hilfe bekommen und sich austauschen kann.
Ich schreibe im Moment an meiner Bachelorarbeit und habe Probleme mit der Auswertung. Meine Betreuerin hat mir geraten den Mann-Whitney-U-Test zu verwenden, aber ich bin mir unsicher ob das der beste Test ist um meine Daten auszuwerten. Bei meiner Umfrage habe ich versucht die Teilnehmer zu primen (beeinflussen) und der Prime war für jeden individuell (positiv oder negativ), weil es um die Fehlertoleranz des Umfeldes ging.
Mein Ziel ist festzustellen ob ein Unterschied bei den Gruppen vorliegt.

-Stichprobengröße: 929; Kontrollgruppe: 451; Versuchsgruppe: 478
-Daten ordinal skaliert in einer Likert Skala von 1-5
Meine Auswertung in SPSS sieht so aus:
Variable Versuchsgruppe Mittlerer Rang= 471.00 und Rangsumme= 225139.00
Variable Kontrollgruppe Mittlerer Rang= 458.64 und Rangsumme= 206846.00
Teststatistiken
MWU-Test= 104920.000
Wilcoxon-W. = 206846.000
Z= -.985
Asymp. Sig. (2-seitig)= .325

Fragen:
1. Ist es ein Problem, dass ich eine größere Stichprobe habe für den Mann-Whitney-U Test? Und gibt es eine Tabelle mit der ich die asymptotische Signifikanz sehen kann bei einer so großen Stichprobe?
2. Was bedeutet p beim Mann-Whitney-U-Test? (Ich habe auch mit Vassarstats versucht das auszurechnen und da kam 2 p-Werte raus)
3. Ist das der richtige Test für meine Umfrage?

VIELEN DANK FÜR EURE HILFE!!!

-Stichprobengröße: 929; Kontrollgruppe: 451; Versuchsgruppe: 478

Sind das Probandenzahlen oder sind das Versuchsdurchführungen
(d.h. Mehrfachdurchführungen an denselben Probanden)?

-Daten ordinal skaliert in einer Likert Skala von 1-5

Das ist jetzt nicht ganz klar. Werden einzelne Items ausgewertet,
oder hast Du Likert-Skalen (Messinstrumente, die aus mehreren Likert-
Items bestehen, die summiert werden)?

1. Ist es ein Problem, dass ich eine größere Stichprobe habe für den Mann-Whitney-U Test?

Sicher nicht.

Und gibt es eine Tabelle mit der ich die asymptotische Signifikanz sehen kann bei einer so großen Stichprobe?

Was meinst Du damit? Der asymptotische p-Wert ist doch
angegeben ("sig" in SPSS-Sprech).

2. Was bedeutet p beim Mann-Whitney-U-Test? (Ich habe auch mit Vassarstats versucht das auszurechnen und da kam 2 p-Werte raus)

p(die vorliegende oder extremere Teststatistik|H0).
Im vorliegenden Fall zweiseitig, laut output.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Danke für deine schnelle Antwort! Ich habe leider nicht so viel Erfahrung mit statistischen Test, wie du vielleicht schon bemerkt hast.

Also das war eine einmalige Erhebung der Daten, das heißt die selben Probanden.

Also die Skala sieht so aus und die Probanden konnten nur einmal eine Zahl auswählen:

1-trifft nicht zu; 2; 3; 4; 5-trifft zu

Hier ist der Link zur Umfrage, wenn das mehr hilft: https://survey.uni-hannover.de/index.php/423834?lang=de
Indem Fall ging es um die Frage zur Unternehmensgründungsintention.

Ich würde gerne die Antworten der Kontroll- und der Versuchs-Gruppe miteinander vergleichen und sehen, ob die Ergebnisse der Versuchsgruppe von denen der Kontrollgruppe abweichen.

Wenn ich die zwei p Werte: p1= 0.2033 habe und p2= 0.4065, was sagt mir das? Ich habe noch keine konkreten Informationen gefunden, die mir sagen was 2 p´s aussagen oder auch was ich mit einem p bei SPSS anfangen soll. Ich hätte gedacht, dass ich diesen Wert mit einem Wert aus der Tabelle vergleichen müsste. Oder ist es so, dass ich die Nullhypothese verwerfe, wenn der Wert über 0.05 liegt?

Vielen DANK!!

Viele Grüße
Charlotte

Ich würde gerne die Antworten der Kontroll- und der Versuchs-Gruppe miteinander vergleichen und sehen, ob die Ergebnisse der Versuchsgruppe von denen der Kontrollgruppe abweichen.

Die abhängige Variable (gemessen durch ein 5-stufiges Rating-Item) ist ordinal skaliert und
es sollen zwei unabhängige Gruppen verglichen werden, der U-Test passt daher.

Wenn ich die zwei p Werte: p1= 0.2033 habe und p2= 0.4065, was sagt mir das?

Ich verstehe leider die Frage nicht. Möchtest Du wissen, wwarum dieselbe Analyse
unterschiedliche p-Werte hervorbringt? Oder p-Werte aus 2 verschiedenen Analysen
vergleichen? Oder was anderes?

Ich habe noch keine konkreten Informationen gefunden, die mir sagen was 2 p´s aussagen oder auch was ich mit einem p bei SPSS anfangen soll.

Dann such mal nach p-Wert Inferenzstatistik oder p-Wert Signifikanztest.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Super, danke!

Ich weiß, dass ich meine Nullhypothese nicht verwerfen kann, aber ich kann meine Werte in meiner Arbeit nicht wirklich erklären. Ich weiß nicht genau was mir die Ergebnisse der Analyse sagen. Ist da ein Zusammenhang leicht zu sehen oder gar keiner. Sowas zum Beispiel. Damit habe ich meine Probleme und weiß nicht wie ich meine Auswertung formulieren soll. Ich werde mir die beiden Begriffe des p-Wertes ansehen!

Vielen Dank für deine Hilfe!!

Mir fiel noch eine Sache ein. Muss ich den p-Wert nicht in einer Tabelle vergleichen und kann ihn erst verwerfen wenn der kleiner als der Wert der Tabelle ist? Aber es gibt meiner Meinung nach, keine Tabellen die eine so große Stichprobe haben.

Tut mir Leid, wenn du das schon erklärt hast und ich es noch nicht verstanden habe!

Hallo Charlotte.

Also: Pro Test kommt ein p-Wert heraus. Warum Du mehrere p-Werte hast, hast Du nicht beschrieben. Vermutlich hast Du einen p-Wert für den Gründungsgedanken jetzt und einen p-Wert für den Gründungsgedanken in 5 Jahren?

Muss ich den p-Wert nicht in einer Tabelle vergleichen und kann ihn erst verwerfen wenn der kleiner als der Wert der Tabelle ist?

Da verwechselst Du Teststatistik und p-Wert. Du kannst das Ergebnis des Tests entweder durch Vergleich einer Teststatistik mit einem kritischen Wert aus einer Tabelle oder durch Betrachten des p-Werts erhalten. Da Du einen Computer hast der Dir p-Werte ausspuckt ist das bequemer. p-Wert kleiner als 0,05 bedeutet, Du konntest die Nullhypothese nicht widerlegen, keine der beiden Testgruppen ist eindeutig größer oder kleiner bzw. Du konnstest nicht zeigen, dass das "Zutreffen" von beiden Gruppen unterschiedlich angekreuzt wird.

Du musst Dir schon einmal sagen lassen, dass das die allergrundlegendsten Grundlagen des Testens sind. Eigentlich ist es eine Frechheit, die Teilnahmebereitschaft und Lebenszeit von über 900 Menschen in Anspruch zu nehmen, und keinerlei Plan für die statistische Auswertung zu haben. Eigentlich sollte Dein Bachelor-Abschluss Dich als jemanden ausweisen, dem man so etwas nicht mehr erklären muss. Wenn Du in Zukunft irgendeine quantitative Forschungsarbeit in Deinem Fach lesend verstehen willst, wirst Du um p-Werte nicht herum kommen. Es lohnt sich also, sich das jetzt (endlich) mal richtig anzulesen.
Und damit senken ich jetzt auch endgültig den erhobenen Zeigefinger.

Gruß,
Bernhard

Hi,

- womöglich ist jetzt bei der Interpretation des Signifikanzwertes bei der Zugrundelegung eines Signifikanzniveaus von 5% ein Missverständnis entstanden seitens der H0

Gruß
S.