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Statistikteil medizinischer Forschung (Chi²,t-test vs GEE)

BeitragVerfasst: Fr 22. Feb 2019, 20:26
von Lisa93
Hallo,

ich bin neu in der Statistikwelt und habe ein paar wenige Fragen zu einem medizinischem Projekt an dem ich sitze.

Situation
Excel Datei 1:
- Beinhaltet Blutproben von Patienten.
https://imgur.com/BOo7F7a

Excel Datei 2:
- Beinhaltet Informationen der Patienten bzw. deren Krankengeschichte
https://imgur.com/tO8KxRT

Das einzig gemeinsame was die beiden Datensätze haben sind also die Patientencodes am Anfang.

Was möchte ich gerne herausfinden?
1. Zunächst möchte ich gerne wissen, ob eine Phosphatmessung stattfand (Analysecode 'PHOS') und wenn ja, ob mind. eine von diesen bei dem Patienten <0.80 lag ('Reply' column), aka Hypophosphatemia.
2. Hypophoshatemia vs. Normales Phosphate für die jeweiligen Kategorien der Krankengeschichte https://imgur.com/7qROcHm
3. anschließende Analyse der potential predictors of hypophosphatemia um mögliche independent predictors zu finden https://imgur.com/opbTK4r

Meine Überlegungen
Generell/Excel
- Ich muss die beiden Dateien irgendwie kombinieren. Dafür habe ich die Blutwerte in die Patientendaten-datei kopiert und die Patientencodes in die Anfangskolonne eingefügt und den Rest dann in unbesetzte Kolonnen am Ende.
- Für die Kategorisierung als "Hypophosphatemia" kann ich folgende Commands verwenden:
O: =IF(AND(L17<0.80),1,IF(AND(L17>=0.80),0))
P: =IF(K17="PHOS",1,0)
Q: =IF(AND(O17=1,P17=1),1,0)
https://imgur.com/eqAwHNV

Statistik
Für die Einteilung der verschiedenen Infos der Krankengeschichte nach 'all', 'Hypophosphatemie' und 'normal phosphat' (https://imgur.com/7qROcHm) kann ich mit excel wohl nicht weiter fortfahren, da die Messungen ja einem Patientencode zugewiesen werden sollen und zudem ein Wert <0.80 für die Kategorisierung "hypophosphatemie" ausreichend ist. ( :shock: Ich hoffe das macht Sinn).
Ich bin mir ich auch nicht sicher, ob ich für die dichotomen Daten einen Chi²-test anwenden kann und für den Rest einen unpaired t-test. :( Ich habe da mal aufgeschnappt, dass eine logistische Regression/Generalized Estimating Equation eher geeignet sein soll. :?

Welche Programme habe ich zur Verfügung?
Kostenlos bekomme ich leider nur R und SPSS gestellt und kein PRISM GraphPad, von dem ich zumindest minimal Ahnung habe. Ich werde somit wohl primär SPSS benutzen.


Falls sich jemand die Mühe macht und mir hilft, bin ich der/demjenigen sehr dankbar!
Schönes Wochenende!

P.S. Ich habe das gleiche schon im statistik-tutorial.de forum geposted. Die Seiten scheinen sich sehr zu ähneln, aber hier scheint mehr los zu sein :roll:

Re: Statistikteil medizinischer Forschung (Chi²,t-test vs GE

BeitragVerfasst: Fr 22. Feb 2019, 20:49
von PonderStibbons
Ch2 und t-Tests klingt erstmal vernünftig. Womöglich gibt es auch ordinalskalierte Merkmale, da wäre der U-Test denkbar. Multiple logistische Regression dürfte ebenfalls passend sein, je nachdem wie groß die Stichprobe ist, diese zentrale Angabe fehlt leider. Zudem habe ich keine so rechte Fantasie, was konkret mit Independent predictors gemeint ist und wozu man sie ermitteln will.

Excel kann man für die Analysen, wie Du bereits festgestellt hast, nicht nutzen. SPSS erlaubt einen schnelleren Einstieg, R ist zu Beginn schwieriger aber dafür leistungsfähiger und zukunftsträchtiger als SPSS.

Mit freundlichen Grüßen

PondrStibbons

Re: Statistikteil medizinischer Forschung (Chi²,t-test vs GE

BeitragVerfasst: Fr 22. Feb 2019, 21:12
von Lisa93
Danke für die schnelle Antwort!

Es handelt sich um ca. 500 Patienten und 16.000 Blutwerte.

Ich habe mir vorgestellt, dass ich am Ende herausbekomme, ob bspw. "poor grade WFNS"
Bild https://imgur.com/opbTK4r
als independent predictor feststehen kann (bspw: OR 3.00, CI: 1.50-4-00, p-value 0.001).
Das ist aber ganz am Ende der Analyse wichtig. Mir ist zunächst die Erstellung der anderen Tabelle mit Hypophosphatemie, Normal Phosphate und p-value wichtiger.

Würdest du mir denn empfehlen die Daten in dem gesammelten Excel Format in SPSS zu importieren?
Bild https://imgur.com/eqAwHNV

Ich habe leider noch keine Erfahrung mit SPSS gesammelt und möchte gerne die richtige Ausgangssituation haben, bevor ich mit dem Programm und den Daten rumzuspielen beginne. Wäre ärgerlich, wenn die Ausgangslage schon falsch ist.
Aber gut zu hören, dass t-test und chi² richtige Gedanken waren. Danke :)

Re: Statistikteil medizinischer Forschung (Chi²,t-test vs GE

BeitragVerfasst: Sa 23. Feb 2019, 11:14
von strukturmarionette
Hi,

Es handelt sich um ca. 500 Patienten und 16.000 Blutwerte.

- Beschreibe zunächst alle relevanten Variablen nach UV und AV
- Dann die Sklalenniveaus
- Dann Maßeinheiten ggfs Messprocederes
- Und: Möglichst eine Sprache (deutsch) verwenden
... dann weiterschauen

Gruß
S.