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Binärlogistische Regression

BeitragVerfasst: Sa 25. Feb 2012, 00:16
von Sunny23
Hallo,
ich habe eine Beobachtung durchgeführt in der es darum geht, leute an der ampel zu beobachten, wann sie über rot gehen und wann nicht. wir haben neben der variable Rotgänger (ja/nein) auch Anwesenheit von Kindern (ja/nein) und scheinbare soziale Schicht (Unter-, Mittel-, Oberschicht) erhoben. Mit Chi Quadrat habe ich bereits einen signifikanten Zusammenhang zwischen Anwesenheit von Kindern und Rotgängern nachgewiesen. Nun wollte ich die These aufstellen, dass Leute aus der Unterschicht öfter in Anwesenheit von Kindern über rot gehen. Dazu wurde mir geraten in SPSS eine binärlogistische Regressionsanalyse durchzuführen. Leider habe ich keine Ahnung, was genau das ist geschweige denn, wie man das in SPSS macht. Es wäre super, wenn mir jemand helfen könnte!
Danke!

Re: Binärlogistische Regression

BeitragVerfasst: Mo 27. Feb 2012, 11:27
von PonderStibbons
Du kannst Deine Kreuztabelle/Chi²-Analyse erweitern zu einem Mantel-Haenszel-Test
(a.k.a. Cochran und Mantel-Haenszel-Statistik). Das heißt, zusätzlich zu Deiner
bisherigen Kreuztabelle Rotgehen*Kinder fügst Du eine Schichtungsvariable
"Soziale Schicht" ein. Der dann durchzuführende Test auf Homogenität des
Quotenverhältnisses gibt Antwort darauf, ob der Zusammenhang zwischen
Rotgehen und Kinder-anwesend bei allen Schichten als in etwa der gleiche
anzusehen ist, oder ob der Zusammenhang je nach Schicht enger oder geringer
ist.

Mit freundlichen Grüßen

P.

Re: Binärlogistische Regression

BeitragVerfasst: Mo 27. Feb 2012, 14:37
von Sunny23
Vielen Dank für den Tipp, das habe ich getan. Leider habe ich keine Ahnung, wie ich die Daten bei SPSS zu interpretieren habe. Beim Test auf Homogenität des Quotenverhältnisses bekomme ich beim Breslow-Day einen Chi Quadrat wert von 2,991 und eine zweiseitige Signifikanz von 0,084 und bei Tarone einen Wert von 2,967 und eine Signifikanz von 0,085.
Beim Test auf bedingte Unabhängigkeit steht bei Cochran ein Chi Quadrat wert von 0,708 und eine zweiseitige Signifikanz von 0,400 und beim Mantel-Haenszel einen Wert von 0,000 und eine Signifikanz von 0,998.
Bei der Schätzung des gemeinsamen Quotenverhältnisses nach Mantel-Haenszel steht:
Schätzung: 0,388
In(Schätzung): -0,946
Standardfehler von In(Schätzung): 1,319

zweiseitige Signifikanz: 0,473
95% Konfidenzintervall gemeinsames Quotenverhältnis Untergrenze: 0,029
Obergrenze: 5,151
In(gemeinsames Quotenverhältnis) Untergrenze: -3,531
Obergrenze: 1,639
Wie sind diese Werte nun zu interpretieren? Es tut mir Leid, ich bin echt nicht sonderlich gut in Statistik...
Vielen Dank!

Re: Binärlogistische Regression

BeitragVerfasst: Mo 27. Feb 2012, 16:54
von PonderStibbons
Der Test auf Homogenität des Quotenverhältnisses gibt Antwort darauf, ob der
Zusammenhang zwischen Rotgehen und Kinder-anwesend bei allen Schichten
als in etwa der gleiche anzusehen ist, oder ob der Zusammenhang je nach
Schicht enger oder geringer ist. Die Hypothese, dass es keinen systematischen
Effekt von Schicht auf die Enge des Zusammenhangs gibt, kann nicht verworfen
werden (p=0,085).

Mit freundlichen Grüßen

P.

Re: Binärlogistische Regression

BeitragVerfasst: Mi 29. Feb 2012, 14:01
von Sunny23
Vielen vielen Dank für die Antwort!
Kannst du mir vllt auch noch erklären, was die ganzen anderen Daten bedeuten? Und wie könnte ich eine Aussage über die Enge des Zusammenhangs und die Richtung machen? Oder ist das eh überflüssig da H0 nicht verworfen werden konnte??

Danke für die Hilfe!!