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Umgang mit fehlenden Werten

BeitragVerfasst: Fr 9. Okt 2020, 12:36
von ben23
Hallo in die Runde,

ich hätte gerne von euch eine Meinung zum Umgang mit fehlenden Werten im Datensatz. Mir ist klar, dass ich verschiedene Möglichkeiten habe (Imputation etc.) mit meinen Missing-Values umzugehen. Ich stelle mir aber die Frage, ob ich dem im Rahmen meiner Masterarbeit überhaupt einen so großen Fokus schenken muss. Bisher schließe ich all jene Fälle aus, die den Fragebogen nicht ganz abgeschlossen haben (der normale DropOut in einer Befragung) und jene, die zu schnell ausgefüllt haben, da ich davon ausgehe, dass diese nicht gewissenhaft beantwortet haben).

Kann ich weitere Verfahren (Überprüfung Muster fehlender Werte...) vernachlässigen? Sicherlich gibt es einige Experten, die jetzt die Hände über den Kopf zusammenschlagen würden?! Es ist vermutlich eine Grundsatzdebatte.

Mich interessiert eure Meinung und vor allem Begründung.

Vielen Dank vorab!
Ben

Re: Umgang mit fehlenden Werten

BeitragVerfasst: Fr 9. Okt 2020, 13:21
von PonderStibbons
Worum geht es in der Studie, welche Instrumente wurden eingesetzt, wie groß ist die
Stichprobe, wie viele Probanden haben abgebrochen und zu welchem Zeitpunkt, wie
viele haben zu schnell ausgefüllt und wie hast Du das festgestellt? Wie sollen die
Messungen ausgewertet werden, unabhängig von der Frage von fehlenden Werten?
Es ist vermutlich eine Grundsatzdebatte.

Nichts weniger als das. Es geht um praktische Ziele, verschiedene konkrete
Handlungsmöglichkeiten und deren mögliche Konsequenzen im jeweils vorliegenden
Fall.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Re: Umgang mit fehlenden Werten

BeitragVerfasst: Fr 9. Okt 2020, 13:49
von bele
ben23 hat geschrieben:Es ist vermutlich eine Grundsatzdebatte.

Mich interessiert eure Meinung und vor allem Begründung.


Daten über viele andere Items wegzuwerfen, nur weil eines nicht ausgefüllt wurde ist doof. Daten einfach hinzuzurechnen, die gar nicht erhoben wurden, ist auch doof. Es geht um eine Einzelfallabwägung, was in Deinem Fall das kleinere Problem ist. Wenn die Hälfte aller Frauen ein Item nicht ausgefüllt haben, das alle Männer ausgefüllt haben, dann darf man einen systematischen Effekt hinter dieser Auslassung vermuten und hat ein Problem an der Backe. Wenn ganz selten mal hier und da immer wieder ein anderes Item ohne Erkennbare Systematik weggelassen wurde, dann spielt es hoffentlich keine Rolle und Weglassen und Imputation führen (hoffentlich) zum gleichen Ergebnis.

Dazwischen kommt es auf die Details an.

ob ich dem im Rahmen meiner Masterarbeit überhaupt einen so großen Fokus schenken muss


Wahrscheinlich nicht. Aber gerade in einer Masterarbeit willst Du doch zeigen, was Du kannst. Gerade da würde ich extra tief in die Trickkiste greifen und gerade da würde ich die Ergebnisse einmal mit und einmal ohne Imputation rechnen um beides zu vergleichen.

LG,
Bernhard