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Re: Qual der Wahl: Rangkorrelation, Vorzeichentest oder t-Te

BeitragVerfasst: Di 20. Okt 2020, 12:10
von bele
Ich fühle mich unwohl, so eine SPSS-Ausgabe zu deuten, insbesondere solange noch Fragen der Art "falls ich überhaupt richtig gerechnet habe" offen sind. Warum in Block 0 "Variablen nicht in der Gleichung" einen Koeffizienten und einen p-Wert haben, obwohl sie nicht in der Gleichung sind, verstehe ich schon nicht.
Es ist ganz klar, dass der Einbezug von Klasse und Bewertung zu einer viel besseren Sortierung der Schüler*innen führt. An welchem Parameter man das festmachen kann bleibt wohl wegen der geringen Zahlen unsignifikant, wobei die Klasse das entscheidende sein dürfte. Die Klassen 1 bis 4 scheinen in nicht-zufälliger Reihenfolge so zu stehen, dass eine höhere Klassennummer einen höheren Anteil arabisch-orientalischer Kinder beinhaltet? Bewertung 1 und 3 haben riesige Standardfehler, wahrscheinlich kamen die kaum vor.

Für mich bleibt es wie oben geschrieben: Bin gespannt, was PonderStibbons sagt.

LG,
Bernhard

Re: Qual der Wahl: Rangkorrelation, Vorzeichentest oder t-Te

BeitragVerfasst: Di 20. Okt 2020, 12:38
von miri96
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Re: Qual der Wahl: Rangkorrelation, Vorzeichentest oder t-Te

BeitragVerfasst: Di 20. Okt 2020, 12:52
von PonderStibbons
Verwende Bewertung als intervallskalierte Variable,
nicht als kategoriale. Auf die jetzige Art sind es zu
viele Prädiktoren bei überschaubarer Stichprobengröße
(9 Prädiktoren zu Vorhersage der 31 Fälle in der kleineren
Gruppe).

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Re: Qual der Wahl: Rangkorrelation, Vorzeichentest oder t-Te

BeitragVerfasst: Di 20. Okt 2020, 13:12
von miri96
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Re: Qual der Wahl: Rangkorrelation, Vorzeichentest oder t-Te

BeitragVerfasst: Di 20. Okt 2020, 14:05
von PonderStibbons
Sieht für mich ok aus.

Falls Dein Gutachter die Bewertung als intervallskaliert akzeptiert,
aber die logistische Regression nicht goutiert, kannst Du alternativ
eine Zweifaktorielle Varianzanalyse rechnen mit Bewertung als AV,
Klasse und Herkunft als Faktoren.


Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Re: Qual der Wahl: Rangkorrelation, Vorzeichentest oder t-Te

BeitragVerfasst: Di 20. Okt 2020, 16:08
von miri96
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Re: Qual der Wahl: Rangkorrelation, Vorzeichentest oder t-Te

BeitragVerfasst: Di 20. Okt 2020, 16:34
von bele
miri96 hat geschrieben:Also besteht ein Zusammenhang zwischen Klassenzugehörigkeit und Herkunft und nicht zwischen Bewertung und Herkunft? Und das obwohl der Wilcoxon Test fast signifikant geworden wäre. Würdet ihr das Ergebnis des Wilcoxon Tests trotzdem erwähnen?


Das hängt von der von mir als Arzt ohne Verwurzelung in Psychologie/Soziologie/Pädagogik schwer zu beantwortenden Frage ab, die ich Dir ganz am Anfang gestellt habe. Du hast spontan gesagt, dass Du Dir eine Auswertung ohne den Klassenbezug gut vorstellen kannst, PonderStibbons hat das Berücksichtigen der Klassen für quasi selbstverständlich erklärt. Wenn man beide Positionen vertreten kann, dann würde ich beide Tests berichten. Sowohl den, der die Situation besser modelliert als auch den, der möglichst einfach war. Beide waren nicht signifikant, weshalb Du nicht das Problem hast, scheinbare Widersprüche erklären zu müssen.

Solltest Du von PonderStibbons Intervention überzeugt worden sein, dass eigentlich nur die Betrachtung mit Klassenberücksichtigung zulässig ist (und das könnten die Daten durchaus stützen), dann berichtest Du natürlich nur das eine zulässige Modell.


Oder würdet ihr nur die Regression angeben mit dem Ergebnis "Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Herkunft und Bewertung". :?:


Ich würde das Wahrscheinlich zum Anlass nehmen adhoc eine neue Fragestellung/Hypothese zu generieren: Neigen Klassen mit hohem Anteil arabisch-orientalisch-stämmiger Kinder mehr dazu, den Vortrag positiv zu bewerten? Wir haben ja die Klassen mit aufgenommen, weil wir jeder Klasse eine eigene Dynamik zugestehen wollten.

Natürlich ist das nicht die Fragestellung Deiner Arbeit sondern erst eine post hoc entstandene. Wenn Deine Daten das nahe legen, dann könntest Du das nicht als Dein Hauptergebnis darstellen aber im Ausblick diese These formulieren und als Fragestellung für mögliche Anschlussarbeiten vorschlagen.


Ich hatte mal einen Japanologen im Bekanntenkreis (damals erfahrener Dozent an der Uni), der hat meine medizinische Dissertationsschrift in die Hände bekommen. Er hat als erstes die letzten Seiten aufgeschlagen um zu schauen, ob die Arbeit einen Ausblick auf mögliche Anschlussarbeiten eröffnet. Das war sein Weg, eine fakultätsfremde Dissertationsschrift schnell zu klassifizieren. Ob das in Deine sonstige Arbeit und sonstigen Schlussfolgerungen passt, weiß ich natürlich nicht.

LG,
Bernhard

Re: Qual der Wahl: Rangkorrelation, Vorzeichentest oder t-Te

BeitragVerfasst: Di 20. Okt 2020, 19:33
von miri96
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