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Signikanzprüfung einer Differenz

BeitragVerfasst: Do 22. Jun 2017, 19:43
von Aron
Hallo liebe Gemeinde,

ich bin über ein - anscheinend triviales - Problem gestolpert, was ich nicht lösen kann bzw. nicht verstehe.

Es geht um folgendes: Ich schreibe gerade meine Masterarbeit. Dabei befrage ich eine Gruppe, die sich im ersten Schritt zwischen zwei App-varianten entscheiden muss, die sich in Preis und Funktionalität unterscheiden. In einem zweiten Schritt wird eine teurere, also dritte Variante hinzugefügt und sie sollen sich wieder entscheiden. Ein bestimmter Effekt besagt, dass sich die meisten Menschen dann für die mittlere Variante entscheiden.

Nun wird der Anteil derer die B gewählt haben im binären Set {App A,App B}, wobei B die spätere mittlere Variante ist, mit P(B; A) bezeichnet. der Anteil im trinären Set {A,B,C} mit P(B; A,C). Nun gibt es eine übliche Vorgehensweise diesen Effekt zu berechnen. Zum ersten wird der relative Anteil der mittleren Variante B im Vergleich zu C berechnet: Pc(B,A) = P(B; A,C)/(P(B; A,C)+P(A; B,C). Der Effekt ist dann die Differenz Pc(B;A)-P(B,A).

Diese Differenz wird mit der Nullhypothese Pc(B;A) = P(B,A) und einem Chi^2-Test auf Signifikanz geprüft und genau das verstehe ich nicht. Pc(B;A) ist ja nur ein berechneter Wert und keine Variable. Zudem ist sie ja metrisch, denn es ist ja eine ausgerechnete Prozentzahl. Wie kann ich denn da den Chi^2-Test anwenden? Und vor allem wie in SPSS? Muss ich da neue Variablen definieren? Ich komme einfach nicht dahinter.

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Beste Grüße,
Aron

Wenn ihr eine Quelle für die Berechnung lesen wollt währe das: Mourali, M./Böckenholt, U./Laroche, M. (2007): Compromise And Attraction Effects Under Prevention And Promotion Motivations, in: Journal of Consumer Research, Vol. 34, No. 2, S. 234-247. Und zwar genau auf Seite 236 und 237.

Re: Signikanzprüfung einer Differenz

BeitragVerfasst: Do 22. Jun 2017, 23:34
von PonderStibbons
Die Prozentzahlen basieren auf Fällen. Die Fälle, nicht die Prozentzahlen werden in einer Chi² Analyse verwendet. Falls es um den Vergleich derselben Leute unter Bedingung 1 versus Bedingung 2 geht, scheint Chi² allerdings unangebracht, der ist für unabhängige Stichproben (unabhängige Gruppen), nicht für Messwiederholungen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Re: Signikanzprüfung einer Differenz

BeitragVerfasst: Fr 23. Jun 2017, 08:42
von Aron
Danke PonderStibbons für die schnelle Antwort.

Ich habe mir schon gedacht, dass das für eine abhängige Stichprobe so nicht funktionieren kann. Mein größtes Verständnisproblem ist, dass ich mir nicht vorstellen kann wie ich diese relative Häufigkeit Pc(B;A) als Variable darstellen kann, weil sie ja nur einen Wert annimmt...

Mir ist bewusst, dass im Normalfall die Fällt miteinander verglichen werden. Nur kann ich diese relativ Häufigkeit Pc(B;A) nicht als Zufallsvariable darstellen und jedem Fall einen Wert zuordnen, da sich sich aus zwei anderen Häufigkeit [P(B; C,A) und P(A; C,B)] berechnet. Diese beiden könnte ich tatsächlich binär codieren. Aber natürlich kann ich mit binären Variablen nicht rechnen...

Liebe Grüße,
Aron