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Hallo Zusammen,

ich hänge bei meiner Masterarbeit bisschen fest und hätte da eine Frage an Statistik Experten.

Ich würde gerne den Einfluss von verschiedenen Belohnungen (uV1) und der Kongruenz zwischen Werbung und Spiel (uV2) auf die Einstellung zur beworbenen Marke (aV1) und die Kaufintention (aV2) untersuchen. Das läuft ja auch eine MANOVA hinaus.

Nun meinte mein Betreuer, dass ich doch auch die Einstellung zur Werbung mit untersuchen wollen, was mir im ersten Moment als Moderator vorkommt. Wäre das bei einer MANOVA dann eine Kovariate und folglich eine MANCOVA?

Ich bin verwirrt, da ich mir nicht sicher bin, ob man dann davon ausgehen kann, dass uVs und Kovariate unabhängig sind und ob die die uVs die Einstellung zur Werbung nicht maßgeblich beeinflussen, was sich wiederum auf die aVs auswirkt. Vielleicht habe ich einen Denkfehler...

Vielen Dank im Voraus!
Melanie

Ich würde gerne den Einfluss von verschiedenen Belohnungen (uV1) und der Kongruenz zwischen Werbung und Spiel (uV2) auf die Einstellung zur beworbenen Marke (aV1) und die Kaufintention (aV2) untersuchen. Das läuft ja auch eine MANOVA hinaus.

Bist Du dessen sicher? Nach dem Ajzen & Fishbein-Modell sind
Einstellung und Handlungsintention deutlich getrennt und nicht
zwei Aspekte desselben Konstruktes.

Nun meinte mein Betreuer, dass ich doch auch die Einstellung zur Werbung mit untersuchen wollen, was mir im ersten Moment als Moderator vorkommt. Wäre das bei einer MANOVA dann eine Kovariate und folglich eine MANCOVA?

Ist es wichtig, wie man das Kind benennt? Du nimmst halt einen zusätzlichen
Prädiktor samt Wechselwirkungen ins Modell.

Ich bin verwirrt, da ich mir nicht sicher bin, ob man dann davon ausgehen kann, dass uVs und Kovariate unabhängig sind und ob die die uVs die Einstellung zur Werbung nicht maßgeblich beeinflussen, was sich wiederum auf die aVs auswirkt. Vielleicht habe ich einen Denkfehler...

Ich kann leider nicht folgen, fürchte ich.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Ich untersuche einmal die Auswirkung auf Markeneinstellung, dann auf Kaufintention und letztlich prüfe ich, ob zwischen den beiden auch ein Zusammenhang besteht.

Naja, ein Moderator beeinflusst ja den Zusammenhang zwischen uV und aV, wenn ich das richtig verstanden habe und eine Kovariate soll ja nur einen Teil der Varianz erklären, den die uV nicht erklärt.

Das heißt, ich würde den Zusammenhang von Belohnung (uV) und Einstellung zur Werbung (Kovariate) nicht untersuchen, sondern nur den der Kovariate auf die aV. Oder?


Meine Frage ist eigentlich, wie ich diese Einstellung zur Werbung (Attitude towards the ad) im Rahmen einer MANOVA mit einbringe. Eigentlich ist es für mich logisch, dass die uVs die Einstellung zur Werbung beeinflussen und diese die aVs. Aber dann wäre es eine Regression oder? Und mich interessieren pirmär die Gruppenunterschiede.

Ich untersuche einmal die Auswirkung auf Markeneinstellung, dann auf Kaufintention und letztlich prüfe ich, ob zwischen den beiden auch ein Zusammenhang besteht.

Demnach geht es nicht um MANOVA, sondern einfach um Varianz- oder lineare Regressionsanalysen.

Naja, ein Moderator beeinflusst ja den Zusammenhang zwischen uV und aV, wenn ich das richtig verstanden habe und eine Kovariate soll ja nur einen Teil der Varianz erklären, den die uV nicht erklärt.

"Kovariaten" können modelltechnisch = konfundierte Variablen sein, Kontrollvariablen,
Suppressorvariablen, Mediatorvariablen, Moderatorvariablen, Variablen die Fehlervarianz
erklären usw. Wenn es nicht um Moderatorwirkungen geht, lässt Du die Wechselwirkung(en)
zwischen der "Kovariate" und den erklärenden Variablen weg.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

"Kovariaten" können modelltechnisch = konfundierte Variablen sein, Kontrollvariablen,
Suppressorvariablen, Mediatorvariablen, Moderatorvariablen, Variablen die Fehlervarianz
erklären usw. Wenn es nicht um Moderatorwirkungen geht, lässt Du die Wechselwirkung(en)
zwischen der "Kovariate" und den erklärenden Variablen weg.

Okay aber meine Frage ist ja nicht beantwortet: die Einstellung zu der bestimmten Werbung, die man sieht, kann im Rahmen einer MANCOVA als Kovariate aufgenommen werden? Oder als dritte aV ? Ich weiß nicht, wie ich die unterbringen soll und wie ich das auswerten soll. Ich möchte definitiv bei einer MANOVA bleiben, weil mich der Unterschied zwischen den Gruppen interessiert und nicht die Vorhersage der Markeneinstellung oder Kaufintention im Sinne von "je mehr x, desto mehr y"

Okay aber meine Frage ist ja nicht beantwortet: die Einstellung zu der bestimmten Werbung, die man sieht, kann im Rahmen einer MANCOVA als Kovariate aufgenommen werden?

Also doch mehrere abhängige Variablen gleichzeitig?

Oder als dritte aV ?

Das ist doch eine Frage, die nur Du selbst vor Deinem theoretischen Hintergrund
und Deiner Fragestellung beantworten kannst. Du hast die Auswahl zwischen
abhängige Variable, Mediator und Moderator, soweit ich sehe. Vielleicht sollte
sich Dein Betreuer nochmal präzisieren.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Okay, dann angenommen ich würde die Einstellung zur Werbung als dritte abhängige Variable aufnehmen neben Markeneinstellung und Kaufabsicht. Dann könnte ich mit einer MANOVA auch den Zusammenhang zwischen den aVs ermitteln?
Könnte ich sagen, dass die Einstellung zur Werbung sich auf die Markeneinstellung auswirkt und die wiederum auf die Kaufabsicht?

Oder welches Verfahren müsste ich dafür nehmen?

Wenn ich drei einzelne ANOVAS rechne, kann ich ja nichts über den Zusammenhang der aVs sagen.

Dann könnte ich mit einer MANOVA auch den Zusammenhang zwischen den aVs ermitteln?

Nein, dafür ist das nicht gedacht. Die Variablen sollen gemeinsam ein Konstrukt operationalisieren.
Dazu sollten sie vorzugsweise nicht sehr hoch korrelieren (sonst sind sie redundant) und nicht ganz
niedrig (sonst sind sie nicht Operationalisierungen desselben Konstruktes).

Könnte ich sagen, dass die Einstellung zur Werbung sich auf die Markeneinstellung auswirkt und die wiederum auf die Kaufabsicht?

Nein, dazu brauchst Du ein entsprechendes Regressionsmodell oder ein entsprechendes
Strukturgleichungsmodell. Wie man Mediationsmodelle und Moderatormodelle aufstellt
und rechnet, darüber gibt es einiges im Netz.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

Vielen Dank für deine Hilfe bisher! Das alles ist sehr neu für mich und deshalb stelle ich mich auch blöd an...

Ich hab überlegt, die Einstellung zur Werbung mitsamt Markeneinstellung und Kaufintention als aV aufzunehmen und dann hinterher eine Regressionsanalyse zu machen, um die Zusammenhänge zwischen den aVs zu verstehen. Macht das Sinn?

Für mich ergibt das weder Sinn noch Unsinn deswegen, weil ich den theoretischen
Hintergrund und die Hypothesen nicht kenne. Wenn Einstellung zur Werbung,
Markeneinstellung und Kaufintention gemeinsam ein Konstrukt operationalisieren,
dann kann man sie auch simultan analysieren. Wenn nicht, dann nicht.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons