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Zwei-faktorielle ANOVA oder ANCOVA

BeitragVerfasst: Di 2. Feb 2021, 10:27
von iskrm
Hallo zusammen,

unsere Hypothese ist die folgende:
"Wenn die Vertrautheit der Probanden mit der Marke sehr hoch ist, hat die Identifikation mit dem Protagonisten einen geringeren Einfluss auf die Markenwahrnehmung, als bei Probanden, die weniger mit der Marke vertraut sind."

Vertrautheit ist ordinalskaliert, Identifikation ist metrisch und Wahrnehmung ist auch metrisch. Wahrnehmung ist in dem Fall unsere AV und die anderen beiden sind AVs.

Für jeden Probanden gibt es Werte zu jeder der Variablen.

Nun die Frage, ist hier eine ANOVA mit zwei Faktoren angebracht oder eine ANCOVA?
Und falls eine ANOVA angebracht ist, eine mit Messwiederholungen? Nein, oder?

DANKE

Re: Zwei-faktorielle ANOVA oder ANCOVA

BeitragVerfasst: Di 2. Feb 2021, 10:37
von bele
Hallo iskrm,

iskrm hat geschrieben:Wahrnehmung ist in dem Fall unsere AV und die anderen beiden sind AVs

An dem Satz kann etwas nicht stimmen. Zuviele AV, zuwenige UV.

Vertrautheit ist ordinalskaliert, Identifikation ist metrisch und Wahrnehmung ist auch metrisch.


Ein wenig mehr zu dem weiten Feld "Vertrautheit ist ordinalskaliert" könntest Du schon schreiben. Aber wenn Vertrautheit metrisch und UV ist, dann ist doch schon klar, dass Du eine ANCoVA brauchst.

Und falls eine ANOVA angebracht ist, eine mit Messwiederholungen? Nein, oder?


Komische Frage. Du hast keinerlei Bemerkungen zum Aufbau Deiner Untersuchung verloren. Wie sollen wir da wissen, ob Du ein Messwiederholungsdesign verwendet hast?

LG,
Bernhard

Re: Zwei-faktorielle ANOVA oder ANCOVA

BeitragVerfasst: Di 2. Feb 2021, 10:45
von iskrm
Hi :)

iskrm hat geschrieben:Wahrnehmung ist in dem Fall unsere AV und die anderen beiden sind AVs

An dem Satz kann etwas nicht stimmen. Zuviele AV, zuwenige UV.

-> sorry, die anderen beiden sind UVs

Vertrautheit ist ordinalskaliert, Identifikation ist metrisch und Wahrnehmung ist auch metrisch.


Ein wenig mehr zu dem weiten Feld "Vertrautheit ist ordinalskaliert" könntest Du schon schreiben. Aber wenn Vertrautheit metrisch und UV ist, dann ist doch schon klar, dass Du eine ANCoVA brauchst.

-> Vertrautheit ist nicht metrisch, nur ordinal, sprich wurde nicht auf einer Likert-Skala gemessen. Wir haben auch eine zweite "Vertrautheitsvariable" in der es nur hohe vs. niedrige Vertrautheit (1 vs. 2) gibt - also vollständig nominal.

Und falls eine ANOVA angebracht ist, eine mit Messwiederholungen? Nein, oder?


Komische Frage. Du hast keinerlei Bemerkungen zum Aufbau Deiner Untersuchung verloren. Wie sollen wir da wissen, ob Du ein Messwiederholungsdesign verwendet hast?

-> Wir hatten ein experimentales Design. Zwei Gruppen haben jeweils einen unterschiedlichen Stimulus zugeordnet bekommen. Die Vertrautheit wurde bei allen Probanden vor dem Stimulus abgefragt, die Identifikation mit dem Protagonisten und die Wahrnehmung der Marke danach. Ich dachte nur, dass man vllt. die Methode der Messwiederholung nimmt, da beide UVs bei allen Probanden erhoben worden sind.


Liebe Grüße & DANKE

Re: Zwei-faktorielle ANOVA oder ANCOVA

BeitragVerfasst: Di 2. Feb 2021, 11:26
von strukturmarionette
Hi,

- n1? und n2?
- Zustandekommen der Stichproben?

Gruß
S.

Re: Zwei-faktorielle ANOVA oder ANCOVA

BeitragVerfasst: Di 2. Feb 2021, 11:28
von bele
Hallo iskrm,

iskrm hat geschrieben:-> Vertrautheit ist nicht metrisch, nur ordinal, sprich wurde nicht auf einer Likert-Skala gemessen.

Nunja, trotzdem macht es ja einen Unterschied, ob es eine zehnstufige Antwortmöglichkeit oder eine binäre. Wenn Du die zehn Stufen in neun Dummyvariablen codierst und damit Interaktionsterme bildest, brauchst Du schon richtig viele Beobachtungen, um das mit Leben zu füllen. Die binäre Vertrautheitsvariable ist zum Rechnen am einfachsten - Du musst halt prüfen, ob sie Deiner Fragestellung gerecht wird, oder ob es die mehrstufige sein muss.

Ich dachte nur, dass man vllt. die Methode der Messwiederholung nimmt, da beide UVs bei allen Probanden erhoben worden sind.

In einem Modell mit zwei UV müssen diese sowieso bei allen erhoben werden. Das ist kein Grund für ein Messwiederholungsdesign. Wenn Du aber die gleichen Probanden mehrfach herangezogen hast oder wenn die Probanden als matched pairs ausgewählt wurden, dann wäre das etwas anderes.

LG,
Bernhard

Re: Zwei-faktorielle ANOVA oder ANCOVA

BeitragVerfasst: Di 2. Feb 2021, 11:35
von iskrm
iskrm hat geschrieben:-> Vertrautheit ist nicht metrisch, nur ordinal, sprich wurde nicht auf einer Likert-Skala gemessen.

Nunja, trotzdem macht es ja einen Unterschied, ob es eine zehnstufige Antwortmöglichkeit oder eine binäre. Wenn Du die zehn Stufen in neun Dummyvariablen codierst und damit Interaktionsterme bildest, brauchst Du schon richtig viele Beobachtungen, um das mit Leben zu füllen. Die binäre Vertrautheitsvariable ist zum Rechnen am einfachsten - Du musst halt prüfen, ob sie Deiner Fragestellung gerecht wird, oder ob es die mehrstufige sein muss.

-> sie ist binär :)

Ich dachte nur, dass man vllt. die Methode der Messwiederholung nimmt, da beide UVs bei allen Probanden erhoben worden sind.

In einem Modell mit zwei UV müssen diese sowieso bei allen erhoben werden. Das ist kein Grund für ein Messwiederholungsdesign. Wenn Du aber die gleichen Probanden mehrfach herangezogen hast oder wenn die Probanden als matched pairs ausgewählt wurden, dann wäre das etwas anderes.

-> ach okay! Danke für die Aufklärung.

Also müssten wir dann in diesem Fall eine zweifaktorielle ANOVA rechnen?
Könntest du mir vielleicht noch erklären, wann man eine ANCoVA rechnen hätte müssen?

Vielen Dank für deine Hilfe

Re: Zwei-faktorielle ANOVA oder ANCOVA

BeitragVerfasst: Di 2. Feb 2021, 12:19
von bele
Ich hatte falsch geschrieben:
Aber wenn Vertrautheit metrisch und UV ist, dann ist doch schon klar, dass Du eine ANCoVA brauchst.

Gemeint war: Weil Identifikation metrisch ist, ist schon klar, dass Du eine ANCoVA brauchst.

Also müssten wir dann in diesem Fall eine zweifaktorielle ANOVA rechnen?

Nein, mit einer metrischen UV eine ANCoVA und wenn ich die Aufgabe richtig verstehe, dann brauchst Du neben den beiden UV auch noch einen Interaktionsterm.

Vielen Dank für deine Hilfe


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LG,
Bernhard