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Manova oder mehrere Anovas

BeitragVerfasst: Mo 1. Aug 2022, 20:14
von Niklas453
Hallo, ich sitze gerade an meiner Masterarbeit und hab ein kleines Problem:

ich möchte den Effekt eines Trainings herausfinden und wollte deshalb (aufgrund mehrerer AVs, welche 4x erhoben wurden) eine MANOVA mit Messwiederholung rechnen.
Nun schließt SPSS natürlich jegliche Fälle aus, wo es Lücken in den einzelnen Fragebögen gibt (z.B. VP Nr. 1 hat Fragebogen 1 aber nicht Fragebogen 2 beantwortet; deshalb fällt er auch in der MANOVA bzgl. der Auswertung von Fragebogens 1 weg).

Mein Problem ist, dass dies natürlich meine eh schon kleine Stichprobe (ca. 28 VPs) auf mickrige 14 VPs reduziert.
Deshalb frage ich mich, ob ich einfach für jedes Messinstrument eine eigene ANOVA rechne, um die Fallzahl zu erhöhen

Ist diese Idee eine wirkliche Möglichkeit oder übersehe ich hier irgendwas? Ich weiß, dass dadurch mein Alphafehler sich kommuliert, wie das sich am Ende bemerkbar macht, wüsste ich jetzt aber auch nicht.

Vielen Dank für die Hilfe
Niklas

Re: Manova oder mehrere Anovas

BeitragVerfasst: Mo 1. Aug 2022, 20:41
von bele
Wenn das nur ein oder zwei unausgefüllte Fälle pro Fragebogen sind, dann solltest Du über Imputation nachdenken.
Wenn das deutlich häufiger ist solltest Du Dir vor allem über die Gründe dafür nachdenken.

LG, Bernhard

Re: Manova oder mehrere Anovas

BeitragVerfasst: Mo 1. Aug 2022, 20:57
von Niklas453
Hallo Bernhard,

vielen Dank für die Antwort, aber leider hilft mir diese nicht weiter.
Die fehlenden Werte sind oft ganze Fragebögen und nicht einzelne Items, da die Probanden anscheinend sporadisch Seiten übersehen haben.

Es wäre super, wenn sich auf meine Frage, ob mehrere ANOVAS in frage kommen bzw. mit welchen Nachteilen zu rechnen sind, bezogen wird.

Trotzdem vielen Dank für deine Mühe!

LG
Niklas

Re: Manova oder mehrere Anovas

BeitragVerfasst: Mo 1. Aug 2022, 22:30
von bele
Hallo NIklas,

Niklas453 hat geschrieben:Es wäre super, wenn sich auf meine Frage, ob mehrere ANOVAS in frage kommen bzw. mit welchen Nachteilen zu rechnen sind, bezogen wird.


Es tut mir Leid wenn Du nicht den Eindruck hast, dass da ein Bezug besteht. Für mich besteht der: Wenn die Hälfte der Teilnehmer so schlampig im Ausfüllen waren, dass sie ganze Seiten übersehen haben, dann muss man sich doch fragen, ob man den Antworten in den restlichen Bögen so vertraut, dass man sie in eine ANOVA steckt und die Ergebnisse diskutiert.

Natürlich kannst Du eine Reihe von ANOVAs rechnen, wenn Du zum Zwecke des Titelerwerbs vorzeigen musst, dass Du sowas rechnen kannst. Aber würdest Du solchen Ergebnissen vertrauen, wenn Du sie lesen würdest? Zumal Du zwar die Fallzahl erhöhst, aber eben auch eine Alphafehlerkummulation erzeugst (Achtung: zweiter, weniger relevanter Bezug zu Deiner Frage).

Ich drück Dir die Daumen für Antworten, die Dir besser gefallen.

VG,
Bernhard

Re: Manova oder mehrere Anovas

BeitragVerfasst: Di 2. Aug 2022, 00:01
von Niklas453
Hallo Bernhard,

die Probanden haben über einen langen Trainingstag sehr viele Fragebögen ausfüllen müssen, weshalb sporadisches "Nicht-Beantworten" zu erwarten waren.Das Problem ist nun halt, dass die "sporadisch" übersehenen Blätter oder Fragen sich natürlich je nach Proband unterscheiden; also ca. die Hälfte der Probanden je eins von 100 Arbeitsblättern übersehen hat. Die MANOVA schließt aber natürlich jeden der Fälle aus, obwohl es pro Arbeitsblatt / Fragebogen bei einer ANOVA, nur wenige einzelne Ausschlüsse geben müsste.

Und du hast recht, die Stichprobe und Datenlage ist nicht optimal, aber jetzt muss ich damit arbeiten, was ich habe :D
Deshalb wäre ich für eine Beantwortung meiner Frage sehr dankbar, insofern es keine Umstände macht und die Antwort schnell gegeben werden könnte.

LG
Niklas