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ANOVA robust trotz heterogener Varianzen?

BeitragVerfasst: So 15. Feb 2015, 18:50
von rxj1
Hallo,

Ich habe eine Frage zur Verletzung der Varianzhomogenitätsannahme.

ganz grob meine Fragestellung: Ich untersuche, inwiefern Ergebnisse von drei kognitiven Leistungstest (AV=Summenscores) von drei Faktoren abhängen: 1. Faktor condition (mit oder ohne Instruktionen), 2. Faktor sample (professionell oder Laien) und 3. Testdomain (3 verschiedene Tests). Dafür berechne ich eine 2x2x3 ANOVA mit MW auf dem letzten Faktor.

Ein Levene Test liefert für einen der drei Tests ein signifikantes Ergebnis mit F(3,738) = 4.736, p = .003, was auf eine Verletzung der Varianzhomogenitätsannahme hinweist. Mein Betreuer hat angesprochen, dass je nach Größe der Stichprobe (mein N=742) die ANOVA trotzdem als robuster Test eingeschätzt werden kann. Ich recherchiere nun nach Quellen, die das belegen bzw genauer untersuchen, wie groß das N sein muss, damit die ANOVA trotzdem als robust eingeschätzt werden kann. Hat jemand von euch Erfahrungen damit und kennt verlässliche Studien oder Buchkapitel dazu?

Re: ANOVA robust trotz heterogener Varianzen?

BeitragVerfasst: Mo 16. Feb 2015, 01:16
von PonderStibbons
Mein Betreuer hat angesprochen, dass je nach Größe der Stichprobe (mein N=742) die ANOVA trotzdem als robuster Test eingeschätzt werden kann.

Da hat er Varianzheterogenität wohl verwechselt mit Verletzung der
Nomalverteilungsannahme. Sind Deine Zellen gleich besetzt?
http://www.uni-graz.at/ilona.papousek/t ... s/faq.html AQ #5

Mit freundlichen Grüßen

P.

Re: ANOVA robust trotz heterogener Varianzen?

BeitragVerfasst: Mo 16. Feb 2015, 12:05
von rxj1
Hallo,

vielen Dank für die Antwort und den Link! Ich habe ungleiche Zellen-n mit 298, 254, 86, 104 sodass die 1.5 Regel nach Stevens (leider) auf meinen Datensatz nicht zutrifft.

In der Literatur wird empfohlen, die F-Tests nach Brown-Forsythe oder Welch anzupassen. Im Notfall werde ich darauf zurückgreifen, allerdings ist mein derzeitiger Arbeitsauftrag ja, zu recherchieren ob ab einem gegeben N die ANOVA trotzdem robust ist. Die Befürchtung, dass hierbei die Varianzheterogenitätsannahme mit der NV-Annahme verwechselt wurde, hatte ich auch schon. Dazu finde ich Literatur.

Ich habe leider erst nächste Woche die Möglichkeit das mit meinem Betreuer zu klären und ich habe erheblichen Zeitdruck. Deswegen werde ich bis dahin versuchen, an die im Link empfohlene Literatur von Tinsley und Brown zu bekommen. Ich bin weiterhin über Hinweise und Quellen dankbar, die untersuchen, wie groß das N sein muss, damit die ANOVA trotzdem als robust eingeschätzt werden kann.

Viele Grüße