FA bei dichotomen Variablen?

FA bei dichotomen Variablen?

Beitragvon Varianz » Sa 28. Mai 2016, 11:16

Hallo liebe Community,

in einem Lehrforschungsprojekt soll ich die Dimensionalität eines Konstrukts (Lesekompetenz) untersuchen. Der Dozent sagte, wir sollen mit dem gegebenen Datensatz sowohl EFA als auch CFA rechnen. Allerdings sind sämtliche Variablen binär (0/1).

Eine Faktorenanalyse mit dichotomen Items widerspricht doch aber den Grundannahmen der FA, oder? Ich habe jetzt im Lehrbuch gelesen, dass man das durch den Einsatz von Item Response Modellen trotzdem hinkriegt. Nur ist mir ABSOLUT nicht klar, wie genau ich das jetzt angehen soll. Ich rechne mit der Maximum-Likelihood-Methode oder Phi-Koeffizienten eine tetrachorische Korrelation ... und dann?

Ich verstehe nicht, was die ML und Phi ändert? Könnte mir jemand auf die Sprünge helfen?

Tausend Dank!

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Re: FA bei dichotomen Variablen?

Beitragvon strukturmarionette » Sa 28. Mai 2016, 13:21

Hi,

Moosbrugger, H. & Kelava, A. (Hrsg.) (2012).
Testtheorie und Fragebogenkonstruktion. 2te Auflage. Heidelberg: Springer
- S. 233 und insb S. 236 ff
Dort wird das dichotome Rasch-Modell in Zusammenhang mit der IRT dargestellt

eine tetrachorische Korrelation ... und dann?

- AMOS und SPSS können das bspw nicht
(mal Lisrel, MPlus, oder R dahingehend prüfen)

Gruß
S.
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Re: FA bei dichotomen Variablen?

Beitragvon Varianz » Mo 30. Mai 2016, 14:07

Hallo Strukturmarionette,

vielen Dank für deinen Tipp!

Habe ich das bei Moosbrugger und Kelava richtig verstanden: Ich rechne mit meinen Daten ein dichotomes Rasch-Modell (welches zu den IRTs gehört) und schätze mit der Likelihoodfuktion meine Parameter. Das Ergebnis davon ist eine tetrachorische Korrelation?

Nachdem ich das getan habe gehe ich wie bei einer normalen FA vor, nur dass ich eben die tetrachorische Korrelation als Ausgangspunkt verwende?

Vielen, vielen Dank nochmal für deine Mühe! Du hast keine Ahnung, wie hilfreich so kleines Tipps schon sein können! ;)
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Re: FA bei dichotomen Variablen?

Beitragvon strukturmarionette » Di 31. Mai 2016, 11:18

Hi,

Das Ergebnis davon ist eine tetrachorische Korrelation?
Nachdem ich das getan habe gehe ich wie bei einer normalen FA vor, nur dass ich eben die tetrachorische Korrelation als Ausgangspunkt verwende?

- mit welcher Software arbeitest Du?
- um welches (bestehende) Messinstrument für Lesekompetenz handelt es sich?
- wie groß ist die Stichprobe?
- ich bin absolut kein Spezialst für IRT; aber eine Neuvalidierung brauchen Sie doch nicht vorzunehmen
- EFA und CFA, wenn das vom Fach erwartet wird, ja
- aber dann auch nur das, was die Software auch 'kann' (tetra und /oder polychorische Korrelationen)

Gruß
S.
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