Mediansplit?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Re: Mediansplit?

Beitragvon PonderStibbons » Do 13. Sep 2018, 12:03

Ein Split am Stichproben-Median ist allerdings sicher blöd.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Mediansplit?

Beitragvon x73y27 » Do 13. Sep 2018, 12:19

hallo ponderstibbons

eine sehr dogmatische ansicht..
und jetzt bitte keine Literaturliste posten..

...weil das eventuell von der Verteilung der Variabeln abhängt?
vielleicht hat man intervallskaliert gemessen und die es stellt sich heraus
dass die Variable nur zwei ausprägungen hat und der rest Fehler ist.
... man hat nur junge und alte in der stichprobe (gut dann würde man nicht den median nehmen..)
....oder die dichotome Variable ist indikator eines binären entscheidungsprozesses
an der stelle macht der median (50%-50%) durchaus sinn
oder...
oder...

Es ist schwer ein Urteil abzugeben wenn man nur einen Teil der Wahrheit kennt...

...viele fragen sind unpräzise und unvollständig gestellt, da braucht es dann etwas Fantasie.

gruß
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Re: Mediansplit?

Beitragvon bele » Do 13. Sep 2018, 15:07

Hallo dutchie,

Wenn die Leute schon als Junge und Alte in die Studie eingegangen sind, dann kann ich diese Kategorien anstelle des Mediansplits verwenden. Die habe ich dann shcon vor dem Median. Wenn ich nur Junge und Alte in der Stichprobe habe, ohne vorher zu wissen, wer jung und wer alt ist, sollte ich dann nicht vielleicht mit einer Clusteranalyse o. ä. den Cutoff definieren, statt mit einem Mediansplit? Nur wenn sie nicht als Junge und Alte in die Studie eingegangen sind und trotzdem genau gleich viele Junge und Alte eingeschlossen sind, nur dann würde der Mediansplit an der richtigen Stelle splitten. Ziemlich unwahrscheinliches Szenario.

dass die Variable nur zwei ausprägungen hat und der rest Fehler ist.

Es reicht aber doch nicht, dass es nur zwei Ausprägungen sind, sie müssen auch noch genau gleich häufig vorkommen, damit der Median an der richtigen Stelle splittet.

Ich befürchte, da musst Du schon einen sehr speziellen Spezialfall fantasieren, bis das ganz ausnahmsweise mal Sinn macht (nicht das Splitten, aber das Splitten am Median). Viele Fragen sind unpräzise und unvollständig gestellt, da braucht es dann etwas Erfahrung damit, was häufig und was selten, was wahrscheinlich und was unwahrscheinlich ist.

Gruß,
Bernhard
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Re: Mediansplit?

Beitragvon x73y27 » Fr 14. Sep 2018, 13:26

hallo bernhard

bele hat geschrieben:Es reicht aber doch nicht, dass es nur zwei Ausprägungen sind, sie müssen auch noch genau gleich häufig vorkommen, damit der Median an der richtigen Stelle splittet.


richtig, deshalb nimmt man ja auch den Median und nicht das AM
stell dir vor du misst Geschlecht auf einer intervallskala...

Im kern gehts doch darum wie man seinen daten näher kommen kann
wenn man jetzt hier drei UVs hat, alle metrisch, dann fällt es viel leichter
die zu splitten und mit ANOVA auszuwerten...
weil... interpretiere mal eine dreifache Wechslwirkung dreien metrischen Variablen
(mod x mod x mod) ...
mach dir mal die gemeinsame Verteilung der drei UVs klar....
darum geht es hier...die leute machen BA MA...und tun sich schwer!!!
ich weiß ja nicht was du so analysierst....
und was nutzt einem die teststärke (zuviel ist auch nicht gut) wenn es
an der interpretaion fehlt...
das ganze hat ferner aber auch was mit Skalenniveaus zu tun, es wird ja ganz
gern mal am metrischen gezweifelt, wenn ich so ein usseligges ordinalniveau
vor mir hab, mach ich da lieber was nominales daraus, am median gesplittet...

gruß
dutchie
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Re: Mediansplit?

Beitragvon bele » Fr 14. Sep 2018, 14:39

Hallo dutchie,

dann fällt es viel leichter die zu splitten und mit ANOVA auszuwerten...

Was soll das jetzt? Das Splitten manchmal Sinn macht, habe ich je explizit nicht bezweifelt. Splitten ist manchmal natürlich und richtig, nur nicht am Median.

stell dir vor du misst Geschlecht auf einer intervallskala...


Ok, stelle ich mir vor. Ich messe "Männlichkeit" auf einer Intervallskala und erhalte folgende Werte:
Code: Alles auswählen
-1.0   -1.2   -1.2   -0.9   -1.1   1.2   0.8   0.9   1.3   1.5   0.8   1.0   0.7


Jeder vernünftige Mensch würde hier einen Schnitt zwischen denen mit positiver und denen mit negativer Männlichkeit machen. Nur der Mediansplit kommt auf die dämliche Idee, den Schnitt beim Median, also bei 0.8 zu machen und den Teilnehmer mit einer Männlichkeit von 0.7 als Frau zu klassifizieren, obwohl er von allen Frauen viel weiter weg liegt als von allen Männern.

LG,
Bernhard


PS
was nutzt einem die teststärke (zuviel ist auch nicht gut)

So nen dummen Spruch braucht man nicht, wenn man den Leuten ehrlich sagt, was ein p-Wert ist, und was nicht. Aber die Diskussion hatten wir ja schon an anderer Stelle.
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Re: Mediansplit?

Beitragvon x73y27 » Fr 14. Sep 2018, 16:48

hallo bele

Du hast eine bimodale verteilung vor dir und splittest am punkt der größten Differenz aufeinanderfolgender Werte.
und glaubst das das richtiger ist...als am median...

bele hat geschrieben:Jeder vernünftige Mensch würde hier einen Schnitt zwischen denen mit positiver und denen mit negativer Männlichkeit machen


gerade das beispiel geschlecht zeigt doch, das das falsch sein kann!
du setzt doch voraus das du weißt wer männlich und weiblich ist, was das ist Geschlecht und welcher Variablen damit einhergehen.
du hast diese info aber nicht, du hast nicht mal die info,dass die geschlechter gleichwahrscheinlich sind
du weiß nur es gibt zwei. und im sinne maximaler indifferenz muss man am median splitten.
das was du machst ist, du manipuliert die daten im sinne der Theorie! indem du irgendwelchen
plus minus vorstellungen, oder an vermeindlichen homogenitäten festhalten willst zudem splittest du stichprobenabhängig.
Das was du Vernunf nennst, kann sich als Vorurteil herausstellen..

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