von bele » Mo 13. Mär 2023, 11:02
Kasseldoc30 hat geschrieben:Guten Tag!
Ich habe eine Frage zur Alphafehler-Kumulierung und würde mich sehr über eure Hilfe freuen, da ich leider etwas ratlos bin!
Ich möchte in meiner wissenschaftlichen Veröffentlichung eine Methode zur Vermeidung der Alphafehler-Kumulierung wie z.B. Bonferroni oder Benjamini-Hochberg anwenden. Ich habe insgesamt zwei Gruppen: Wildtyp und Knockout-Maus. Nun möchte ich mehrere, von einander unabhängige Experimente und die dazugehörigen p-values in der Veröffentlichung zeigen. Z.B. Experiment 1) Proteomik von Zellart 1 beider Gruppen, 2) Anzahl von Zellart 1 pro ml Blut beider Gruppen, 3) Gewichte und Körperlängen der Tiere beider Gruppen, 4) Serumwerte von beiden Gruppen. Muss ich nun die jeweiligen p-values innerhalb der einzelnen Experimente korrigieren oder ALLE p-values von Experiment 1-4 zusammen adjustieren? Ich vergleiche immer nur Wildtyp und Knockout.
Vielen Dank im Voraus!
Hallo Kasseldoc,
nach meiner geringen Erfahrung sind (Wirbel-)Tierexperimente recht "kostbar". Nicht nur, dass die Tiere und die Einrichtungen (hier auch noch für genmanipulierte Tiere) Geld kosten, man muss auch im Tierschutzantrag darlegen, warum man soviele Tiere braucht und ein paar weniger nicht auch ausreichen würden. Du kannst Dich vor Alphafehlern schützen, aber bei begrenzter Tierzahl steigt die Gefahr eines Betafehlers an. Eine Zellzahl pro ml scheint dem Außenstehenden etwas ganz anderes zu sein als Körpermaße und wenn Du beides nicht in einem, sondern in zwei getrennten Experimenten untersucht hättest, dann hättest Du alpha = 0,05 für beides als Grenze anerkannt. Findest Du es wirklich so wichtig, Dich vor einem Alphafehler in einem der beiden Experimente zu schützen?
JMTC,
Bernhard
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`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)