Analyse einer Kundenbefragung

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Analyse einer Kundenbefragung

Beitragvon Costa » Do 27. Aug 2015, 11:34

Hallo Zusammen

Ich bin ein Anfänger in Statistik und habe Probleme bei der Analyse einer Kundenbefragung.

Ich muss bei der Auswertung auch inferenzstatistische Methoden verwenden.

Ich habe die Kundenbefragung bei n=136 Kunden durchgeführt.
Von davon sind 36 Antwortfragebögen anonym abgegeben worden, die anderen kann ich einem Kunden (auch den Betreuerteams) zuordnen. Ich kann somit auch Aussagen über Kundenkategorie und Umsatz bei 100 Fragebögen machen. Ich kann bei den meisten Fragebögen auch die Position der bearbeitenden Person zuordnen (Geschäftsführer, Einkäufer, Produktionsleiter usw.).

Es wurden Items in verschiedenen Kategorien zusammengefasst (Produktaspekte, technische Aspekte, kaufmännische Aspekte). Gesamt gab es 44 Fragen. Es wurde auch eine Gesamtzufriedenheit abgefragt.
Die Skala ist 5-stufig wobei 1 die maximale Zufriedenheit mit und 5 die geringste Zufriedenheit ausdrückt.

Dieser Fragebogen wurde von den Kunden in 2012 und 2015 bearbeitet.

Meine Frage:
Welche inferenzstatistischen Analysemethoden sind hier sinnvoll? (Am besten bei nur einem Messungszeitpunkt, also 2015)
Welche Hypothesen können hier aufgestellt und überprüft werden?

Vielen Dank für die Hilfe und freundliche Grüße
Costa
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 2
Registriert: Do 27. Aug 2015, 11:30
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Analyse einer Kundenbefragung

Beitragvon PonderStibbons » Do 27. Aug 2015, 12:11

Dieser Fragebogen wurde von den Kunden in 2012 und 2015 bearbeitet.

Von denselben oder von unterschiedlichen?
Welche Hypothesen können hier aufgestellt und überprüft werden?

Soll das bedeuten, Du möchtest von uns mitgeteilt bekommen, welche
Fragen bezüglich des Datensatzes Dich interessieren sollen?

Ist das nicht eher etwas, das Du Deinen Auftraggeber fragen solltest?

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11264
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 50
Danke bekommen: 2474 mal in 2458 Posts

Re: Analyse einer Kundenbefragung

Beitragvon bele » Do 27. Aug 2015, 14:06

Gegenfrage: Also ich habe hier drei Fahrzeuge und 50 Personen. Welche Transportstrecken kann ich denen anbieten?

Konkrete Antwort: Wenn das Geschlecht der Kunden bekannt ist, und die Produktkategorien das hergeben, könntest Du testen, ob Frauen die Schuhe kaufen eine höhere Gesamtzufriedenheit haben als Männer die Schuhe kaufen. Das dürfte dann über einen t-Test oder einen Rangsummentest als inferenzstatistische Methoden machbar sein.

LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5779
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 15
Danke bekommen: 1357 mal in 1344 Posts

Re: Analyse einer Kundenbefragung

Beitragvon Costa » Fr 28. Aug 2015, 09:52

Vielen Dank für die Antworten.

Vielleicht habe ich es nicht genau genug erklärt.
Es geht um eine Studienarbeit und ich wollte erfragen, ob es denn möglich ist, die von unserem Team erhobene Kundenzufriedenheitsbefragung, die ich davor beschrieben habe, für diese Aufgabenstellung zu verwerten. Da ich schon so viele Daten über die Kunden gesammelt habe, dachte ich mir es wäre sinnvoll weitere Auswertungen gemäß der Aufgabenstellung (von meiner Fernuni) darüber zu machen.

Die Aufgabenstellung ist wie folgt:
Gegenstand der Studienarbeit ist die Durchführung einer (umgrenzten) empirischen Erhebung mit den Phasen Konzeption, Datenerhebung & Auswertung.
Bei der Konzeption sind von besonderer Bedeutung die zu erhebenden Konstrukte (operationale Definition, Gütekriterien).
Die Datenerhebung sollte mindestens n=50 Personen umfassen.
Die Auswertung beinhaltet die Ableitung von Hypothesen anhand einer übergeordneten Fragestellung und deren adäquate Überprüfung. Hausnummern sind dabei etwa 3 bis 5 Hypothesen und ebenso viel verschiedene Testverfahren, damit ich Ihre Kenntnisse auch in der Breite beurteilen kann. Am wichtigsten ist hier aber die Passung zwischen Hypothese und Test.
Die Darstellung Ihrer Berechnungen erfolgt in der üblichen Form, mit deskriptiven und inferenzstatistischen Auswertungen.


Von denselben oder von unterschiedlichen?

Es sind die Stammkunden geblieben, ich gehe von min. 60% gleiche Kunden bei beiden Messpunkten aus, da auch 36 anonym sind. Also 2012 und 2015. Müsste das noch genauer prüfen, da ich die Resultate leider nur im .pdf Format habe, dauert das etwas.

Gegenfrage: Also ich habe hier drei Fahrzeuge und 50 Personen. Welche Transportstrecken kann ich denen anbieten?


Ja, so ungefähr. Ich kenn mich in der Gegend nicht aus und frage nach, was sinvoll wäre.

Also ob ich diese Kundenbefragung, die wir für unsere Firma erhoben haben (ich arbeite und studiere nebenbei an der Fernuni) für ein Problem dieser Fragestellung (siehe oben die Aufgabenbeschreibung) sinnvoll ist.

Meine Idee war:
Zuerst eine explorative Faktorenanalyse um herauszufinden ob die die zu Grunde gelegten Faktoren sich wirklich so ergeben, wie das Konstrukt konzipiert ist.

Ich vermute, dass die Allgemeinzufriedenheit sich aus den Faktoren: Produktzufriedenheit, Zufriedenheit mit Kaufmännischen Aspekten, Qualität und technischer Betreuung zusammensetzt.

Die Einzelladungen der Items auf die Faktoren feststellen.

Hypothesen: 1. H0: Es gibt keinen Unterschied zwischen Kundenkathegorien. H1: Es besteht ein signifikanter Zufriedenheitsunterschied in den Kathegorien.
2. H0: Es besteht kein Zufriedenheitsunterschied zw. den Betreuerteams. H1: Es besteht ein Zufr.unterschied zw. den Betreuerteams.
3. H0: Alle Kunden werden gleich gut betreut. H1: Örtlich nahe Kunden werden besser betreut.
4. H0: Die Qualität der Betreuung hängt nicht vom Jahresumsatz ab.

Das wäre nur eine Idee von mir. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es dann wirklich sinnvoll ist und berechnet werden kann. Deswegen habe ich so blauäugig gefragt.

Vielen Dank für die Hilfe.
Costa
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 2
Registriert: Do 27. Aug 2015, 11:30
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Analyse einer Kundenbefragung

Beitragvon bele » Fr 28. Aug 2015, 14:18

Costa hat geschrieben:
Gegenfrage: Also ich habe hier drei Fahrzeuge und 50 Personen. Welche Transportstrecken kann ich denen anbieten?


Ja, so ungefähr. Ich kenn mich in der Gegend nicht aus und frage nach, was sinvoll wäre.

Ja, aber ich muss Dir vorher sagen, ob ich drei Ruderboote, drei Speedbote, drei Hubschrauber, drei Trecker mit Anhänger, drei Taxis oder drei Reisebusse habe und ob die Gruppe heute nachmittag wieder zurück sein muss oder ob sie 14 Tage unterwegs sein will. Ohne detaillierte Vorstellungen über meine Fahrzeuge und die Ansprüche und den Zeitrahmen ist jede Antwort reine Spekulation.

Meine Idee war:
Zuerst eine explorative Faktorenanalyse um herauszufinden ob die die zu Grunde gelegten Faktoren sich wirklich so ergeben, wie das Konstrukt konzipiert ist.

Das klingt sehr vernünftig, denn operationale Definition und Gütekriterien sind explizit gefordert.



Hypothesen: 1. H0: Es gibt keinen Unterschied zwischen Kundenkathegorien. H1: Es besteht ein signifikanter Zufriedenheitsunterschied in den Kathegorien.
2. H0: Es besteht kein Zufriedenheitsunterschied zw. den Betreuerteams. H1: Es besteht ein Zufr.unterschied zw. den Betreuerteams.
3. H0: Alle Kunden werden gleich gut betreut. H1: Örtlich nahe Kunden werden besser betreut.
4. H0: Die Qualität der Betreuung hängt nicht vom Jahresumsatz ab.

Das wäre nur eine Idee von mir. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es dann wirklich sinnvoll ist und berechnet werden kann. Deswegen habe ich so blauäugig gefragt.

Das klingt alles sehr vernünftig, aber ohne zu wissen, was Du auf welchem Skalenniveau erhoben hast kann Dir auch keiner hier sagen, was berechnet werden kann. Zusätzlich wäre zu bedenken, dass Dein Prof. 3 bis 5 Hypothesen mit 3 bis 5 verschiedenen Prüfverfahren sehen will. Pass auf, dass nicht am Ende alle Deine Hypothesen zu einem t-Test oder einer ANOVA führen, dann wäre die Aufgabe nämlich nicht gelöst.
Vielen Dank für die Hilfe.

Bitte.

LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5779
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 15
Danke bekommen: 1357 mal in 1344 Posts


Zurück zu Allgemeine Fragen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste