geringe Trennschärfe

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

geringe Trennschärfe

Beitragvon Ivy555 » Mi 3. Apr 2019, 19:59

Hallo Leute,

ich habe eine Frage zu den Itemkennwerten und bin bei der Interpretation einfach überfragt. Ich habe im SPSS die Trennschärfe für meinen Fragebogen berechnet und die scheint für alle Items sehr gering zu sein (-.204 bis .561, wobei die meisten im .35 Bereich sind). Ich habe gelesen, dass <.30 der Grenzwert zu sein scheint und ich die Items rausnehmen soll. Wenn ich das für alle drei Skalen machen, bleiben jedoch von 39 Items nur 16 über. Die übrig gebliebenen haben auch keine viel größere Trennschärfe. Gibt es da Gründe für? Ich hoffe jemand kann mir helfen.

Zu meinem Fragebogen. Ich habe drei Skalen, die alle die selben Items beinhalten und nur eine andere Zeitform haben. Mit einer vierstufigen Likertskala sollte die Zustimmung zu der Aussage angegeben werden.


Liebe Grüße
Ivy
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Re: geringe Trennschärfe

Beitragvon PonderStibbons » Do 4. Apr 2019, 12:42

Ich habe im SPSS die Trennschärfe für meinen Fragebogen berechnet und die scheint für alle Items sehr gering zu sein (-.204 bis .561, wobei die meisten im .35 Bereich sind).

Negative Trennschärfen sind unsinnig, Da müsstest Du die betreffenden Items erstmal umpolen.
Gibt es da Gründe für? Ich hoffe jemand kann mir helfen.

Wobei ganz konkret?
Zu meinem Fragebogen. Ich habe drei Skalen, die alle die selben Items beinhalten und nur eine andere Zeitform haben.

Verstehe ich leider nicht.
Mit einer vierstufigen Likertskala sollte die Zustimmung zu der Aussage angegeben werden.

Obacht, das ist keine Likertskala. Likertskala ist die Bezeichnung des gesamten Messinstruments,
welches aus mehrenen Items vom Likert-Typ, mit Likert-Antwortformat besteht. Nicht die
Bezeichung der Item-Antwortskala.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: geringe Trennschärfe

Beitragvon Ivy555 » Fr 5. Apr 2019, 16:55

Vielen lieben Dank schonmal für deine Antwort.

[/quote]
Wobei ganz konkret?
Meine Frage wäre, woran es liegt das alle 39 Items solch geringe Trennschärfen besitzen?

[/quote]
Verstehe ich leider nicht.
Es geht darum, dass ich in meinem Fragebogen einmal die Skala "frühere Strategien" und einmal die Skala "aktuelle Strategien" abfrage. In beiden Skalen sind dieselben Items, jedoch auf den Fragestamm abgestimmt. Beispiel : "Früher habe ich alleine gelernt" und "Heute lerne ich alleine"


[/quote]
Obacht, das ist keine Likertskala. Likertskala ist die Bezeichnung des gesamten Messinstruments,
welches aus mehrenen Items vom Likert-Typ, mit Likert-Antwortformat besteht. Nicht die
Bezeichung der Item-Antwortskala.
VIelen Dank für den Hinweis !

Liebe Grüße
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Re: geringe Trennschärfe

Beitragvon PonderStibbons » Fr 5. Apr 2019, 17:10

Meine Frage wäre, woran es liegt das alle 39 Items solch geringe Trennschärfen besitzen?

Warum sollten sie das denn auch? - Alle 39 Items sollen tatsächlich gemeinsam eine Skala bilden?
Außerdem sind - wie es scheint - Fehler in der Datenbearbeitung drin (siehe negative Trennschärfe).

Es geht darum, dass ich in meinem Fragebogen einmal die Skala "frühere Strategien" und einmal die Skala "aktuelle Strategien" abfrage. In beiden Skalen sind dieselben Items, jedoch auf den Fragestamm abgestimmt. Beispiel : "Früher habe ich alleine gelernt" und "Heute lerne ich alleine"

Dann wäre es keine Skala mit 39 Items, sondern mindestens 2 Skalen, mit jeweils weniger als 39?

Vielleicht beschreibst Du das einmal im Ganzen zusammenhängend und nachvollziehbar,
also Thema, Fragestellung, Herkunft und Struktur und Inhalte des Messverfahrens und der
Items, Durchführung der Erhebung, Stichprobengröße.

Mit frendlichen Grüßen

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Re: geringe Trennschärfe

Beitragvon Ivy555 » Fr 5. Apr 2019, 17:38

Ich versuche es mal ausführlicher zu formulieren:

Ich habe einen Fragebogen konstruiert, zum Thema Erfahrungen mit Lernstrategien. Es sollte der Effekt untersucht werden, ob die Vorerfahrung mit einer bestimmten Lernstrategie einen Einfluss auf die Erinnerungsleistung in meiner durchgeführten Studie hat. Also wenn Leute händische Lernstrategien erlernt und damals genutzt haben, sind diese in der Bedingung in den ebenfalls diese händischen Lernstrategien genutzt werden besser als wenn die Lernstrategien nicht mit den Vorerfahrungen übereinstimmen.

Hierbei habe ich versucht zwei (vorher hatte ich drei überlegt) Konstrukte zu bilden. Konstrukt 1: In der Vergangenheit genutzte Lernstrategien und Konstrukt 2:Aktuell genutzte Lernstrategien. In beiden Konstrukten habe ich jeweils 13 Items. Sechs davon beziehen sich auf handschriftliche Lernstrategien (Wörter drei mal auf Papier schreiben) und sechs auf computergestützte Lernstrategien (Computerprogramme). In beiden Konstrukten handelt es sich um dieselben Items, jedoch auf das Konstrukt angepasst. Wie bereits geschrieben. Ein anderes Beispiel wäre "Ich habe in der Schulzeit Onlinewörterbücher genutzt, um neue Wörter nachzuschlagen" und "Ich nutze Onlinewörterbücher, um neue Wörter nachzuschlagen".

Die Items habe ich aus einer Zusammenfassung von Lernstrategien nach Schmitt. Im Fragebogen wurde der Itemstamm "Erinnern Sie sich an Ihre Schulzeit zurück, welche STrategien wurden Ihnen hier beigebracht" und "Welche Strategien würden Sie heute nutzen". Zu jedem Fragestamm wurden die einzelnen Aussagen präsentiert, und es sollte das Antwortformat ausgewählt werden, was am ehesten auf die Person zutrifft (stimme nicht zu; stimme eher nicht zu; stimme eher zu; stimme zu).

Der Fragebogen wurde von 52 Probanden ausgefüllt.

Jetzt habe ich sehr geringe Trennschärfen und Ich frage mich, ob ich alle Items rausnehmen muss die unter .30 liegen und weshalb die Trennschärfen generell so gering ausfallen, damit ich das Ergebnis in einer Diskussion aufgreifen kann. Ich hoffe es ist deutlicher geworden.

Liebe Grüße
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Re: geringe Trennschärfe

Beitragvon PonderStibbons » Fr 5. Apr 2019, 18:45

Wie hast Du die Trennschärfen berechnet? Es scheinen 4 Skalen zu sein, demnach für jede Skala getrennt?

Wieso ist anzunehmen, dass die Item-Skala-Korrelationen ausreichend sein werden? Wenn jemand in der
Vergangenheit eine handschriftliche Strategie A benutzt hat, sollte er auch handschriftliche Strategie B, C, D...
verwendet haben, ist das der Gedanke?

Bei den Zahlenangaben blicke ich nicht ganz durch, 13 (Vergangenheit) plus 13 (aktuell) ist nicht 39,
und 6 (handschriftlich) plus 6 (Computer) ist nicht 13.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: geringe Trennschärfe

Beitragvon Ivy555 » Fr 5. Apr 2019, 18:57

Hey,

ich habe mir die Trennschärfe in SPSS ausgeben lassen. Also die korrigierte Item-Skala-Korrelation. Und ich habe es für jedes Konstrukt ausgeben lassen, Hab ich da ein Fehler gemacht?

Genau, das ist der Gedanke :)

Und ja tut mir Leid, ich bin noch von alten Items und Konstrukten ausgegangen. Also zwei Konstrukte, jeweils zwei Skalen mit 13 Items. Also insgesamt 26 Items.

Liebe Grüße
Ivy
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Re: geringe Trennschärfe

Beitragvon PonderStibbons » Fr 5. Apr 2019, 20:42

Wie hoch sind die Cronbach alpha Werte der Skalen?
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Re: geringe Trennschärfe

Beitragvon Ivy555 » So 7. Apr 2019, 12:43

Ich habe es jetzt für jedes Konstrukt gemacht. Hatte ich da einen Denkfehler? Muss ich es also für jede Skala berechnen?


Konstrukt 1: .717

Konstrukt 2: .590
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Re: geringe Trennschärfe

Beitragvon PonderStibbons » So 7. Apr 2019, 14:41

Wenn Du mithilfe Deiner Skalen 4 Messwerte erhebst, dann sind die Trennschärfen und Alpha-Werte innerhalb der 4 Skalen relevant.
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