Masterarbeit Kinderzahnmedizin

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Masterarbeit Kinderzahnmedizin

Beitragvon Nieves » Sa 2. Nov 2019, 11:45

Hallo zusammen :)

Ich bin Studentin der Zahnmedizin und gerade dabei meine Masterarbeit im Fach Kinderzahnmedizin auszuwerten. Es geht um das Validieren eines Index. Der sogeannte MIH Index (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation). Dabei geht es um die von der Presse sogenannten "Kreidezähnen" bei Kindern. Die Abteilung unsere Klinik hat für diese Erkrankung einen Index entworfen um diese in 5 Stadien zu unterteilen:

0: Nicht erkrankt, gesund
1: Erkrankt, aber ohne Hypersensibilität und ohne Abbruch von Zahnhartsubstanz
2: Erkrankt, ohne Hypersensibilität aber mit Abbruch von Zahnhartsubstanz
3: Erkrankt, mit Hypersensibilität aber ohne Abbruch von Zahnhartsubstanz
4: Erkrankt, mit Hypersensibilität und mit Abbruch von Zahnhartsubstanz

Das Ziel ist es zu prüfen, ob dieser Index bzw. diese Klassifikation einfach und gut anzuwenden ist, egal welches Vorwissen man besitzt. Dazu haben 45 Studenten an einer Studie teilgenommen. Diese 45 Studenten wurden in 3 Gruppen unterteilt an je 15 Personen. Gruppe 1 hat kein Vorwissen erhalten. Gruppe 2 war bei einer kurzen Präsentation dabei. Gruppe 3 war bei der selben Präsentation dabei und hat zudem noch ein Paper erhalten zum durchlesen.
Danach wurden alle zusammen getestet. Der Test bestand aus 2 Teilen. Im 1. Teil mussten sie auf 18 klinischen Fotos erkennen, ob der abgebildete Zahn an MIH erkrankt ist oder nicht (es konnte auch Karies, etc. sein). Im 2. Teil mussten sie bei 18 klinischen Fotos abgeben, um welchen Schweregrad (0-4) es sich handelt.
Nun nach dieser ewigen Erklärung zu meinem Problem. Ich habe von diesen Gruppen eine Excel Tabelle erstellt und bei jedem Student die Fehler zusammengezählt. Anschliessend habe ich die Fehleranzahl für jede einzelne Gruppe zusammen gezählt. Ich habe Mittelwert, Median, Minimum und Maximum, Modalwert, sq, Varianz und Standardabweichung immer für die einzelnen Gruppen, sowie auch für die Stichprobe als Gesamtheit berechnet, um zu sehen, wo die einzelnen Gruppen so stehen.
... und jetzt?
Ich weiss nicht was ich alles noch machen muss um aussagen zu können, ob der Index einfach und gut anwendbar ist oder nicht.. :? Kann mir da jemand vielleicht helfen?
Falls man um zu Helfen mehr Informationen benötigt einfach bescheid geben, aber ich lass hier mal einiges weg, da es jetzt schon den Rahmen sprengt an Text. ^^'

Vielen Lieben Dank und ganz liebe Grüsse <3
Nieves
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 4
Registriert: Sa 2. Nov 2019, 11:28
Danke gegeben: 2
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Masterarbeit Kinderzahnmedizin

Beitragvon PonderStibbons » Sa 2. Nov 2019, 14:28

Das Ziel ist es zu prüfen, ob dieser Index bzw. diese Klassifikation einfach und gut anzuwenden ist, egal welches Vorwissen man besitzt.

Welches sind denn die konkreten Kriterien für "einfach anzuwenden" und für "gut anzuwenden"?
Ich habe von diesen Gruppen eine Excel Tabelle erstellt und bei jedem Student die Fehler zusammengezählt.

Was zählt in Teil 2 als Fehler, einfach nur, ob der "richtige" Schweregrad nicht getroffen wurde,
egal ob die Abweichung groß oder gering war?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11255
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 50
Danke bekommen: 2469 mal in 2453 Posts

folgende User möchten sich bei PonderStibbons bedanken:
Nieves

Re: Masterarbeit Kinderzahnmedizin

Beitragvon Nieves » Sa 2. Nov 2019, 19:26

1.: Das ist eine sehr, sehr gute Frage und auch eine grosse Frage, die ich mir stelle.. ich denke ob etwas gut und einfach anwendbar ist hängt natürlich damit zusammen, dass die Anzahl Fehler der Studenten möglichst gering ist. Ich frage mich selbst wo denn genau die Grenze gezogen wird von gut und schlecht.. gibt es da eine Regel in Bewertungen? z.B. alla 50% richtig bedeutet es ist ok..? ^^'

2.: Ja richtig ist es wirklich nur wenn der Schweregrad korrekt getroffen wurde. Ich habe mir zwar Gedanken gemacht, ob man es beachten soll ob jmd z.B. nur daneben lag weil er dachte dass ein Zahn nicht hypersensibel war oder ob jmd einen Grad 4 erkrankten Zahn als gesund bezeichnet.. mein Betreuer hat erstmal nichts erwähnt, dass er dies gerne auch hätte. Deshalb werde ich es erstmal aussen vor lassen und bei genug Zeit nochmals aufgreifen denke ich...

Vielen Dank schonmal für's lesen von meinem ewig langem Problem ^^' und es tut mir jetzt schon leid wenn meine fragen teilweise etwas blöd sind aber ich bin wirklich etwas verunsichert und überfordert mit dieser Auswertung.. ^^'
Nieves
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 4
Registriert: Sa 2. Nov 2019, 11:28
Danke gegeben: 2
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Masterarbeit Kinderzahnmedizin

Beitragvon PonderStibbons » Sa 2. Nov 2019, 21:09

Nieves hat geschrieben:1.: Das ist eine sehr, sehr gute Frage und auch eine grosse Frage, die ich mir stelle.. ich denke ob etwas gut und einfach anwendbar ist hängt natürlich damit zusammen, dass die Anzahl Fehler der Studenten möglichst gering ist. Ich frage mich selbst wo denn genau die Grenze gezogen wird von gut und schlecht.. gibt es da eine Regel in Bewertungen? z.B. alla 50% richtig bedeutet es ist ok..?

50% Fehlerquote im Schnitt wäre im zahnmedizinischen Bereich ok?

Es wäre vielleicht von Interesse, wie viele Prozent der Probanden eine bestimmte relevante
Fehlerquote überschritten haben. Das ließe sich in einem Aufwasch mit einem kumulativen
Häufigkeitsdiagramm darstellen (dem wäre zu entnehmen, wie viele % der Probanden niedriger
als Fehlerquote A liegen, wieviele % niedriger als Quote B etc.).

Zudem solltest du die Gruppenstatistiken (z.B. Mittelwert der Fehlerquote) um Konfidenzintervalle
ergänzen (z.B. 95%-Konfidenzintervall), um einen Eindruck davon zu bekommen, wie stark Deine
Ergebnisse dem Stichprobenzufall unterliegen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11255
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 50
Danke bekommen: 2469 mal in 2453 Posts

Re: Masterarbeit Kinderzahnmedizin

Beitragvon Nieves » Sa 2. Nov 2019, 23:07

Ich weiss nicht was für eine Fehlerquote als okay zählt.. :/ gibt es da in der Statistik eine Grundzahl?

Ah ja vielen Dank für diesen Tipp. Ich werde die Konfidenzintervalle noch berechnen. :)
Nieves
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 4
Registriert: Sa 2. Nov 2019, 11:28
Danke gegeben: 2
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Masterarbeit Kinderzahnmedizin

Beitragvon strukturmarionette » So 3. Nov 2019, 14:33

Hi,

- du könntest Du dich zuncächt den Modalitäten von Sensitivität vs Spezfität med diagn Procederes vertraut machen.

Gruß
S.
strukturmarionette
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 4313
Registriert: Fr 17. Jun 2011, 22:15
Danke gegeben: 32
Danke bekommen: 582 mal in 579 Posts

folgende User möchten sich bei strukturmarionette bedanken:
Nieves

Re: Masterarbeit Kinderzahnmedizin

Beitragvon Nieves » So 3. Nov 2019, 15:21

strukturmarionette hat geschrieben:Hi,

- du könntest Du dich zuncächt den Modalitäten von Sensitivität vs Spezfität med diagn Procederes vertraut machen.

Gruß
S.


Das ist ein sehr guter Ansatz. Die Sensitivität und Spezifität habe ich irgendwie komplett ausser acht gelassen. Vielen lieben Dank!
Nieves
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 4
Registriert: Sa 2. Nov 2019, 11:28
Danke gegeben: 2
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post


Zurück zu Allgemeine Fragen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot], Google [Bot] und 6 Gäste