Meta Alter bei "sexuellen Missbräuchen" und Beeinträchtigung

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Meta Alter bei "sexuellen Missbräuchen" und Beeinträchtigung

Beitragvon Filip2017 » Do 17. Aug 2017, 06:47

Guten Tag,

ich arbeite an einer Metaanalyse zum Zusammenhang zwischen der Variable Alter beim (ggf. ersten) "sexuellen Missbrauch" von Minderjährigen und bei diesen Menschen später festgestellten Beeinträchtigungen. Es geht also um die Frage, ob der Zeitpunkt dieser "sexuellen Missbräuche" in einem Zusammenhang steht beispielsweise mit dem Ausmaß an Depressionen, das später bei den von den "sexuellen Missbräuchen" betroffenen Menschen festgestellt wird. Auswahlkriterium der Metaanalyse ist, dass die aufgenommenen Studien angeben, ob ein statistisch signifikanter Zusammenhang besteht zwischen der Variablen Alter beim (ersten) "sexuellen Missbrauch" und den jeweils festgestellten Beeinträchtigungen.

Meine Frage ist, ob es sinnvoll/angemessen wäre, die nachfolgend beschriebene Studie in die Metaanalyse aufzunehmen. Diese Studie gibt nicht direkt das an, was sonst das Auswahlkriterium der Metaanalyse ist. In dieser Studie wurden 80 als Minderjährige "sexuell missbrauchte" Menschen untersucht. Bei der Gruppe derjenigen mit einer festgestellten Zwangserkrankung begannen die "Missbräuche" durchschnittlich mit 13,2 Jahren, bei der Gruppe derjenigen ohne diese Zwangserkrankung durchschnittlich mit 14,3 Jahren. Der Mittelwertunterschied ist nicht statistisch signifikant. Diese Studie enthält also nicht die Angabe, ob die Korrelation zwischen den beiden interessierenden Variablen statistisch signifikant ist, sondern ob der Unterschied der Mittelwerte des Alters zum Zeitpunkt der (ersten) "sexuellen Missbräuche" der beiden Gruppen statistisch signifikant verschieden war. Es wäre kein Problem, die Studie einfach wegzulassen. Aber falls es angemessen und methodisch unproblematisch wäre, wäre es etwas besser, sie hinzuzufügen, je mehr passende Studien, desto besser für die Auswertung. Kann das hier jemand beurteilen?

Vielen Dank im Voraus.

Filip
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Re: Meta Alter bei "sexuellen Missbräuchen" und Beeinträchti

Beitragvon PonderStibbons » Do 17. Aug 2017, 10:10

Diese Studie gibt nicht direkt das an, was sonst das Auswahlkriterium der Metaanalyse ist.

Und wie lautet dieses Auswahlkriterium?
Diese Studie enthält also nicht die Angabe, ob die Korrelation zwischen den beiden interessierenden Variablen statistisch signifikant ist, sondern ob der Unterschied der Mittelwerte des Alters zum Zeitpunkt der (ersten) "sexuellen Missbräuche" der beiden Gruppen statistisch signifikant verschieden war.

Wenn Du einen Mittelwertunterschied für eine Meta-Analyse nicht in ein anderes Effektstärkemaß
umwandeln kannst, dann solltest Du vorerst keine Meta-Analyse durchführen, denn in dem Fall fehlt
es Dir an den Grundlagen. Nicht böse gemeint. Und "statistische Signifikanz" der Einzelstudien ist nicht
relevant, das ist ja gerade der Witz an der Meta-Analyse.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Meta Alter bei "sexuellen Missbräuchen" und Beeinträchti

Beitragvon Filip2017 » Do 17. Aug 2017, 16:04

"Und wie lautet dieses Auswahlkriterium?"

Der dritte Satz meines Postings beginnt so: "Auswahlkriterium der Metaanalyse ist (...)".

Vielleicht kannst du das Posting netterweise noch mal in Ruhe lesen und dann nochmal inhaltlich antworten.
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Re: Meta Alter bei "sexuellen Missbräuchen" und Beeinträchti

Beitragvon PonderStibbons » Do 17. Aug 2017, 16:18

Der dritte Satz meines Postings beginnt so: "Auswahlkriterium der Metaanalyse ist (...)".

Demnach: Auswahlkriterium der Metaanalyse ist, dass die aufgenommenen Studien angeben, ob ein statistisch signifikanter Zusammenhang besteht zwischen der Variablen Alter beim (ersten) "sexuellen Missbrauch" und den jeweils festgestellten Beeinträchtigungen.
Wenn Du das so handhabst, also Studien nach "statistischer Signifikanz" auswählst, dann ist das, was Du machst, keine Meta-Analyse und Du solltest besser einen zutreffenden Begriff verwenden. Aber auch für alle anderen gänigen Arten von Übersichtsarbeiten wäre das Einschlusskriterium "statistisch signifikanter Zusammenhang" Unfug.
[Edit: es wurde hier fälschlicherweise "...angeben, ob ein Zusammenhang besteht" gelesen als "angeben, dass ein Zusammenhang besteht]
Vielleicht kannst du das Posting netterweise noch mal in Ruhe lesen und dann nochmal inhaltlich antworten.

Das Kriterium ist "statistisch signifikanter Zusammenhang", und wenn sich 2 Gruppen nicht statistisch signifikant hinsichtlich der abhängigen Variable unterscheiden, dann ist das Kriterium nicht erfüllt. Was gäbe es da weiter inhaltlich zu antworten?
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Re: Meta Alter bei "sexuellen Missbräuchen" und Beeinträchti

Beitragvon Filip2017 » Do 17. Aug 2017, 20:03

Du verstehst leider anscheinend nicht, was meine Frage ist. Vielleicht versuchst du das nochmal inhaltlich zu verstehen unabhängig davon, wie man meine Arbeit nennt.
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Re: Meta Alter bei "sexuellen Missbräuchen" und Beeinträchti

Beitragvon PonderStibbons » Fr 18. Aug 2017, 09:06

Auswahlkriterium der Metaanalyse ist, dass die aufgenommenen Studien angeben, ob ein statistisch signifikanter Zusammenhang besteht zwischen der Variablen Alter beim (ersten) "sexuellen Missbrauch" und den jeweils festgestellten Beeinträchtigungen.
Daher weiter oben meine Frage nach demjenigen Auswahlkriterium, gegen das die Studie verstoßen haben soll. Sie enthält zum Zusammenhang zwischen Altersgruppe bei erstem Missbrauch und Beeinträchtigung einen statistischen Signifikanztest mitsamt Ergebnis, damit ist das zitierte Kriterium erfüllt.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Meta Alter bei "sexuellen Missbräuchen" und Beeinträchti

Beitragvon Filip2017 » Fr 18. Aug 2017, 16:00

Die anderen Studien hätten angegeben, ob eine signifikante Korrelation zwischen dem Alter beim "Missbrauch" und dem Ausmaß der Zwangserkrankung besteht. Diese Studie hat aber anhand der ermittelten Werte zwei Gruppen gebildet (Zwangserkrankte und nicht-Zwangserkrankte) und dann angegeben, dass sich die Mittelwerte des Alters beim Missbrauch dieser beiden Gruppen nicht signifikant unterscheiden. Zumindest sprachlich ist das etwas anderes, obwohl es inhaltlich in die gleiche Richtung geht.
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