Stichprobenumfang - allgemeine Frage

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Stichprobenumfang - allgemeine Frage

Beitragvon Sally » Di 29. Jan 2019, 21:40

Hallo zusammen,

Ich bin neu hier und Statistik war noch nie meins... :?

Ich schreibe derzeit eine Arbeit, in der ich anführen möchte, dass es "sinnvoll ist, einen ausreichend großen Stichprobenumfang für eine EValuationsstudie zu wählen, um hinsichtlich der quantitativen Daten auch inferenzstatistische Verfahren anwenden zu können..." ... es würde vor allem um die Testung von Mittelwertunterschieden gehen (prä-psychomotorische Intervention-post)...
Ich habe im Kopf, dass für einen t-Test z.B. ein Stichprobenumfang von n=30 gegeben sein müsste... Wie sehen das die Experten hier?
Meine Formulierung "ausreichend groß" hört sich m.E. zu schwammig an... und wenn nur ein mini mini kleiner Effekt vorliegen würde, wäre ja vielleicht auch n=50 noch zu klein...?

Gibt es auch einen "Richtwert" des Stichprobenumfangs für die Bestimmung der Effektstärke? Bzgl. der Mittelwertunterschiede müsste das Cohens d sein?
Denn so, wie ich verstanden habe, ist die Effektstärke per se von der Stichprobengröße und von verwendeten Methoden (z.B. angewandten Trainings in einer Studie) unabhängig, sodass sie als standardisierter Kennwert die praktische Bedeutsamkeit einer (zB) Intervention angeben kann und damit einen Vergleich der Wirksamkeiten von Interventionen zwischen verschiedenen Studien erlaubt... richtig?

Ich sage schon mal vorab danke.... :roll:

LG!!
Sally
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Re: Stichprobenumfang - allgemeine Frage

Beitragvon PonderStibbons » Di 29. Jan 2019, 23:02

Ich habe im Kopf, dass für einen t-Test z.B. ein Stichprobenumfang von n=30 gegeben sein müsste...

Da geht es darum, ob die Ergebnisse (die berechneten Teststatistiken) zuverlässig sind.
In Bezug auf die statistische power ist n=30 in der Regel zu wenig.

Meine Formulierung "ausreichend groß" hört sich m.E. zu schwammig an... und wenn nur ein mini mini kleiner Effekt vorliegen würde, wäre ja vielleicht auch n=50 noch zu klein...?

Bei mini kleinen Effekten in der Grundgesamtheit braucht man drei- bis vierstellige
Stichprobengrößen, richtig.

Gibt es auch einen "Richtwert" des Stichprobenumfangs für die Bestimmung der Effektstärke? Bzgl. der Mittelwertunterschiede müsste das Cohens d sein?

Schau mal nach dem Artikel "A power Primer" von Jacob Cohen, da könnten einige
Richtwerte drinstehen (bin mir aber nicht sicher).

Denn so, wie ich verstanden habe, ist die Effektstärke per se von der Stichprobengröße und von verwendeten Methoden (z.B. angewandten Trainings in einer Studie) unabhängig, sodass sie als standardisierter Kennwert die praktische Bedeutsamkeit einer (zB) Intervention angeben kann und damit einen Vergleich der Wirksamkeiten von Interventionen zwischen verschiedenen Studien erlaubt... richtig?

Effektstärken sind Aussagen über Grundgesamtheiten. Man kann zwar Effektstärkemaße
aus Stichprobendaten berechnen, aber die unterliegen Zufallseinflüssen, wie andere
Stoichprobenbeschreibungen (Mittelwerte, %-Werte etc.) auch. Sie sind also größer oder
kleiner als die "wahre" Effektstärke. Insofern kann man nicht einfach die Effektstärkemaße
aus 2 einzelnen Studien vergleichen.

LG

wtf

Mit freundlichen Grüßen

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