Teile eines Patientenkollektiv gegen den Rest des Kollektivs

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Teile eines Patientenkollektiv gegen den Rest des Kollektivs

Beitragvon fraktal » Mi 15. Feb 2017, 17:53

Hallo ich muss im Rahmen meiner Dr. Arbeit eine Berechnung anstellen.

Wir haben im Kollektiv 830 Patienten.

Diese wurden mit 8 Unterschiedlichen Geräten behandelt (Stents), die Zuteilung zu den Gruppen variiert teilweise stark(1. Stent hatte 20 Patienten, 6. Stent 80 usw.).
Jetzt haben wir raus bekommen, dass 2 Stents am besten abgeschnitten haben (Patienten hatten am wenigsten Komplikationen). Soweit so gut.

Jetzt haben diese Patienten einige Vorerkrankungen (manche nur eine Vorerkrankungen, machen 6), es wurden insgesamt 10 verschiedene Dokumentiert (Bluthochdruck, Herzinfarkt & Co.)

Ich muss jetzt rauskriegen ob diese 2 Stents nicht nur deswegen so gut abgeschnitten haben weil die Patienten aus den beiden Stent Gruppen einfach gesünder waren (weniger Vorerkrankungen hatten als Patienten aus anderen Gruppen).


1. Kann ich jetzt einfach sagen im Schnitt hatte Stent-Gruppe-1>>> 4,2 Vorerkrankungen und alle anderen (2,3,4,5,6,7,8) hatten im Schnitt 4,3 Vorerkrankungen, dies dann statistisch gegen einander testen?

2. Oder ist es besser zu sagen, in der Stent-Gruppe-1 gab es 30 Schlaganfälle, und alle anderen (2,3,4,5,6,7,8) hatten im Schnitt 25 Schlaganfälle, dies dann statistisch gegen einander testen?

3. Oder ist es dann noch besser zu sagen, in der Sten-Gruppe-1 gab es 30 Schlaganfälle, in der Stent-Gruppe-2 gab es 15 Schlaganfälle> Testen, dann Gruppe-1 mit Gruppe-3 vergleichen, dann Gruppe-1 mit Gruppe-4 vergleichen...., dann Gruppe 2 mit Gruppe 3,4,5,6,7,8, usw. > Im Schnitt also 8x7/2 : 28 Berechnungen nur für Schlaganfall?

Vielen Dank
Grüße
Martin
fraktal
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Re: Teile eines Patientenkollektiv gegen den Rest des Kollek

Beitragvon PonderStibbons » Mi 15. Feb 2017, 22:36

Einen komplexen Datensatz nach "auffälligen" Mustern abzuscannen, und wenn ein
solches ins Auge fällt (und das tut es eigentlich immer, selbst wenn man in
Simulationsstudien komplexe Datensätze durch Zufallsgeneratoren herstellt),
gezielt dann einen Test dazu durchzuführen, ergibt nur begrenzt Sinn. Die Testergebnisse
sind verzerrt und unzuverlässig.

Besser wäre es gewesen, von vornherein die naheliegende Vermutung einzubeziehen,
dass die Patienten in verschiedenen Behandlungen auch verschieden gestrickt sind.

Da man die Zeit nicht zurückdrehen kann, muss man einen Kompromiss finden.
Man könnte Zahl der Vorerkrankungen und evtl. noch weitere ergebnisrelevante
Faktoren (sofern identifizierbar und gemessen) als Kovariaten verwenden, also
gleichzeitig den Faktor "Behandlungsform" und "Zahl der Vorerkrankungen" (und
eventuelle weitere konfundierte Faktoren) in einer Regression oder Kovarianzanalyse
oder logistische Regression (falls die abhängige Variable binär ist) als Prädiktoren
verwenden.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Teile eines Patientenkollektiv gegen den Rest des Kollek

Beitragvon strukturmarionette » Do 16. Feb 2017, 01:05

Hi,

Jetzt haben wir raus bekommen, dass 2 Stents am besten abgeschnitten haben (Patienten hatten am wenigsten Komplikationen). Soweit so gut.

- Wie?
- Wie sind die Rohdaten -messungen strukturiert seitens aller relevanten Variablen und um welche handelt es sich?

Gruß
S.
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