Wahl des richtigen statistischen Verfahrens!!

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Wahl des richtigen statistischen Verfahrens!!

Beitragvon wobu » Di 4. Dez 2018, 23:45

Guten Abend liebe Community,

im Rahmen meiner Arbeit möchte ich mich statistisch mit folgendem Thema beschäftigen:
ich möchte untersuchen ob sich Personen die schlechtere Ausdauerwerte haben (erreichte Geschwindigkeit bei einer Blutlaktatkonzentration von 2 mmol. Die Probanden haben einen Stufentest am Laufband mit Geschwindigkeitssteigerung. Wenn der 2 mmol Wert erreicht wird wird die dabei erreichte Geschwindigkeit aufgeschrieben) öfters verletzten als Probanden mit besseren Ausdauerwerten (höhere Geschwindigkeiten bei 2 mmol Laktat)

dabei habe ich folgende Daten erhoben:
Probanden Anzahl - 65
Anzahl der Probanden die sich verletzt haben - 44
Anzahl der Verletzungen die passiert sind - 137
Dauer der Beobachtung - 3 Jahre

einige Personen verletzten sich öfters. Ich habe jeder Verletzung eine Geschwindigkeit zugeordnet. Ich möchte jetzt untersuchen ob es einen Zusammenhang zwischen den erreichten Geschwindigkeiten und der Verletzungshäufigkeit gibt.

Nun meine Frage an Euch, mit welchen statistischen Tests kann ich es am besten machen?

Bin ich da bei einer bivariablen Verteilungsform und der Rangkorrelation nach Spearman richtig??? (Verletzungen werden kodiert in 0...keine Verletzung und 1...Verletzung)
Oder muss ich eine Poisson Regression machen?

Danke für Eure Hilfe!!!
wobu
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Re: Wahl des richtigen statistischen Verfahrens

Beitragvon PonderStibbons » Mi 5. Dez 2018, 00:20

Heißt das, Du möchtest die Anzahl der Verletzungen einer Person
innerhalb eines 3jahresintervalls korrelieren mit dem einmalg
gemessenen Ausdauerwert? Da wäre in der Tat der Spearman naheliegend.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Wahl des richtigen statistischen Verfahrens!!

Beitragvon strukturmarionette » Mi 5. Dez 2018, 01:21

Hi,

ich möchte untersuchen ob sich Personen die schlechtere Ausdauerwerte haben (erreichte Geschwindigkeit bei einer Blutlaktatkonzentration von 2 mmol. Die Probanden haben einen Stufentest am Laufband mit Geschwindigkeitssteigerung. Wenn der 2 mmol Wert erreicht wird wird die dabei erreichte Geschwindigkeit aufgeschrieben) öfters verletzten als Probanden mit besseren Ausdauerwerten (höhere Geschwindigkeiten bei 2 mmol Laktat)

- demnach liegen die N =65 in zwei Teilstichproben vor (n1 und n2).
- das entspräche mit den Verletzungsanzahlen einer 2*2 Kontingenztafel.

Ansonsten:
Welche Anbieter 'Fitnessstdudios' führen derartige Trainings mit so vielen Verletzten (68 %) durch?

Gruß
S.
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Re: Wahl des richtigen statistischen Verfahrens!!

Beitragvon wobu » Sa 8. Dez 2018, 13:28

Hallo,

Danke für eure Inputs. Es handelt sich um einen Sportverein (Fussball).
Die Laktatwerte werden alle 6 Monate erhoben (somit gibt es von manchen Spielern, die länger dabei sind mehrere Werte und von einigen nur z.b. einen Wert).

Soll ich eurer Meinung nach jeder Verletzung einen Wert zuordnen (derjenige, der vor der Verletzung gemessen worden ist) oder zwei Gruppen bilden mit jeweils 32 und 33 Spielern (Gruppenzugehörigkeit bezogen auf Anzahl der Verletzungen... manche Spieler haben sich öfters verletzt) und diese dann vergleichen.

Danke
wobu
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Re: Wahl des richtigen statistischen Verfahrens!!

Beitragvon PonderStibbons » Mo 10. Dez 2018, 12:13

Jetzt wird es etwas tricky, weil Du anscheinend eine Erhebung mit Messwiederholungen
hast. Jeder Teilnehmer wurde über 1 bis 6 Halbjahre erfasst, für jedes Halbjahr gibt es
a) die Information über die erreichte Geschwindigkeit im Test und b) ob sich der Teilnehmer
in demselben Halbjahr verletzt hat.

Nun könnte man jedes Halbjahr als "Fall" betrachten und z.B. sehen, inwieweit die
Halbjahre mit dem Merkmal "Verletzung aufgetreten" im Durchschnitt andere
Geschwindigkeiten aufweisen als die Halbjahre mit dem Merkmal "Keine Verletzung
aufgetreten".

Allerdings würde diese Vorgehenswese den wichtigen Umstand ignorieren, dass mehrere
Halbjahre demselbenTeilnehmer zugehören. Z.B. würde ein Sportler mit hoher
Verletzungsanfälligkeit und 6 Halbjahren die Analyse so stark beeinflussen wie
6 robuste Sportler mit nur 1 Halbjahr Beobachtungszeit. Zudem würden auch
Sequenzeffekte vernachlässigt (ein eventuelles Muster der Art "Verletzung
Halbjahr 1 => höheres Verletzungsrisiko Halbjahr 2" oder dergleichen).

Am allereinfachsten wäre es, wen Du von allen Teilnehmern nur das erste oder
alternativ ein zufällig ausgewähltes Halbjahr betrachtest. Hier kannst Du dann
z.B. Mittelwerte und Streuungen der Teilnehmern mit versus ohne Verletzung
vergleichen.

Diese einfache Vorgehen würde aber leider viele erhobene Daten nicht verwenden,
was natütrlich Schade wäre. Allerdings wäre die statistische Analyse der gesamten
messwiederholten Daten recht anspruchsvoll ("Mehrebenenmodell").

Mit freundlichen Grüßen

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