Wann bietet sich eine Dichotomisierung der AV an?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Wann bietet sich eine Dichotomisierung der AV an?

Beitragvon Julischka » Fr 26. Jun 2020, 14:55

Hi Zusammen :)

meine abhängige Variable wurde im Fragebogen anhand einer 5-Likert-Skala erfasst. Bei der Auswertung kam raus, keiner hat den niedrigsten Wert angekreuzt, 50% den höchsten, und 42% den zweithöchsten, den zweiniedrigsten und mittleren haben ungefähr zusammen 7% angekreutzt.

Also sehr ungleich verteilt.

Daher meine Frage: Kann ich die AV dichotomisieren, indem ich ich sie in zwei Gruppen aufteile (1= alle, die die höchste Ausprägung angekreuzt haben, und 0= alles darunter)?

Danke euch für die Anmerkungen :)
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Re: Wann bietet sich eine Dichotomisierung der AV an?

Beitragvon PonderStibbons » Fr 26. Jun 2020, 15:01

meine abhängige Variable wurde im Fragebogen anhand einer 5-Likert-Skala erfasst.

Bitte beachten, das ist keine Likert Skala, sondern ein einzelnes Rating-Item vom Likert-Typ,
mit Likert-Antwortformat. Likert-Skala bezeichnet ein Messinstrument, das aus mehreren
solcher Items besteht, deren Scores addiert werden.
Daher meine Frage: Kann ich die AV dichotomisieren, indem ich ich sie in zwei Gruppen aufteile (1= alle, die die höchste Ausprägung angekreuzt haben, und 0= alles darunter)?

Du hast nicht gesagt, warum und wozu das gut sein soll.

Vielleicht schilderst Du einmal Tema und Fragestellung, Erhebungsdesign
und Stichprobengröße der Studie, und wie die Daten ausgewertet werden
sollen.

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Re: Wann bietet sich eine Dichotomisierung der AV an?

Beitragvon Julischka » Fr 26. Jun 2020, 15:27

Danke für die schnelle Antwort!

Es geht darum, herauszufinden, was "High performance teams" ausmacht. Dazu sollten Teams ihre Performance slebst bewerten (daher natürlich die vielen hohen Werte).
Mein Prof meinte ich solle zunächst einfahc mal schauen, welche spannenden Fragenstellungen explorativ untersucht werden könnten.

Da dachte ich z.B. schaue ich zunächst mal, ob sich zwischen High Performance Teams und denen die es nicht sind Unterschiede im Hinblick auf bestimmte Variablen ergeben.
Später würde sich dann sicher eine Regressionsanalyse anbieten, aber soweit bin ich noch nicht.

Meine Frage ist einfach, ob diese Verteilung eine Dochotomisierung rechtfertigt, um "leichter" zu sehen, was die High Performer ausmacht.

Danke dir!
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Re: Wann bietet sich eine Dichotomisierung der AV an?

Beitragvon Julischka » Fr 26. Jun 2020, 15:29

Stichprobe ist N=330
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Re: Wann bietet sich eine Dichotomisierung der AV an?

Beitragvon PonderStibbons » Fr 26. Jun 2020, 15:50

Was ist ein "High Performance Team", wie wird das operationalisiert und gemessen?
Stichprobe ist N=330

Du hast 330 Teams?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Wann bietet sich eine Dichotomisierung der AV an?

Beitragvon Julischka » Fr 26. Jun 2020, 15:59

Ja, davon eben einen Bewerter.
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Re: Wann bietet sich eine Dichotomisierung der AV an?

Beitragvon PonderStibbons » Fr 26. Jun 2020, 16:15

Ich steige leider nicht durch. Die 5erskala ist die Messung der Performance?
Oder wird Performance noch unabhängig von der Selbstbewertung erfasst?

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Wann bietet sich eine Dichotomisierung der AV an?

Beitragvon Julischka » Fr 26. Jun 2020, 18:30

Sorry ^^ also die Einschätzung der Performance des Teams erfolgt durch einen Antwortenden; anhand der 5er-Skala soll er angeben, wie es um die Performce steht (sehr gut bis sehr schlecht). Da hat natürlich niemand sehr schlecht angegeben und 49,7 % haben sehr gut angegeben. 42% haben gut angegeben und nur 7 % haben moderat bis schlecht angegeben. Daher frage ich mich nun, ob ich das so aufteilen kann, dass ich eine binäre Variable aus der Performance mache , aufgeteilt in Top Teams (=Sehr gute Performance) und kein Top-Team (alles unter "sehr gut").
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Re: Wann bietet sich eine Dichotomisierung der AV an?

Beitragvon bele » Fr 26. Jun 2020, 18:35

Du kannst das machen, aber inhaltlich wäre es doch sehr schade, wenn die "moderat-schlecht" mit den "gut" in einen Topf geworfen würden. Letztlich kommt es darauf an, was Du genau damit machen willst. Wenn Du ein Verfahren anwenden willst, dass für jede vorkommende Kategorie viele Beobachtungen braucht, dann kannst Du das natürlich dichotomisieren. Wenn Du aber beispielsweise eine Spearman-Korrelation rechnen willst, dann versuch das lieber mehrstufig zu halten, um keine Information zu verlieren.

LG,
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Re: Wann bietet sich eine Dichotomisierung der AV an?

Beitragvon PonderStibbons » Fr 26. Jun 2020, 21:02

Es wirkt diese Operationalisierung und Messung überraschend nachlässig behandelt
und schlecht gelöst, angesichts dessen, dass andererseits ein großer Aufwand mit 330 Gruppen
getrieben wurde. Wenn es unbedingt eine Dichotomie sein soll, dann meines Erachtens eine
zwischen 4 versus 5 und ohne die 7% anderen Wertungen. Es wurde kein sachlicher Grund
genannt, warum man ohne weiteres 1 oder 2 mit 4 zusammenfassen sollte.

Mit freundlichen Grüßen

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