Welches Verfahren wann benutzen

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Welches Verfahren wann benutzen

Beitragvon Lisa1995 » Do 20. Sep 2018, 20:55

Hallo liebe Community,

ich arbeite derzeit an meiner Masterthesis und stehe komplett auf dem Schlauch. Trotz wochenlanger Statistik-Paukerei verstehe ich immer noch nicht, welches Verfahren ich bei welchen Daten anwenden muss. Meine Umfrage beinhaltet fast 100 Fragen unterschiedlichster Art bei N=1000 ... ich bin verwirrt!

Konkret: AV beinhaltet für wie sinnvoll der Teilnehmer eine bestimmte Software erachtet (5-Punkt Likerskala von "gar nicht sinnvoll" bis "sehr sinnvoll", daher ordinal). Jetzt möchte ich verschiedene UVs mit der AV in Verbindung setzen und
a) herausfinden ob es einen Zusammenhang zwischen diesen gibt + Stärke des Zusammenhangs und
b) ein Modell bilden, das erklärt wie stark die verschiedenen UVs auf die AV wirken. (so ungefähr wie hier https://imgur.com/a/b1DaxP2)

UVs sind bspw. der Familienstand (Single, Verheiratet, Ledig), die Unternehmenskultur (Innovativ/Traditionell/Familiell) oder ob schon jmd. mit einer ähnlichen Software Erfahrung gemacht hat (Ja/Nein), alle nominal (oder?).

Welche Verfahren kann ich hier verwenden, worauf muss ich achten? Regressionsanalyse, ANOVA, Faktoranalyse?! Ich bin aufgeschmissen, benutze aber SPSS.

Vielen, vielen Dank im Voraus und liebe Grüße
Lisa :)
Zuletzt geändert von Lisa1995 am Do 20. Sep 2018, 22:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Welches Verfahren wann benutzen

Beitragvon PonderStibbons » Do 20. Sep 2018, 21:17

Konkret: AV beinhaltet für wie sinnvoll der Teilnehmer eine bestimmte Software erachtet (5-Punkt Likerskala von "gar nicht sinnvoll" bis "sehr sinnvoll", daher ordinal).

Das wäre dann keine Likert-Skala, sondern ein einzelnes Item vom Likert-Typ.
nutzung-des-forums-f44/likertskalen-und-anderes-t9192.html

Oder hast Du mehrere solcher Items, die dann gemeinsam eine Likert-Skala bilden?
Ein einzelnes 5-Stufen-Item wirkt als abhängige Variable etwas bescheiden.

(so ungefähr wie hier url]https://imgur.com/a/b1DaxP2[/url])

Das wäre recht ambitioniert. Da solltest Du vielleicht eine kommerzielle Statistik-
Beratung heranziehen, wenn sowas herauskommen soll.

UVs sind bspw. der Familienstand (Single, Verheiratet, Ledig), die Unternehmenskultur (Innovativ/Traditionell/Familiell) oder ob schon jmd. mit einer ähnlichen Software Erfahrung gemacht hat (Ja/Nein)

Das ist erstmal ein ziemliches Kuddelmuddel an Bereichen und vermischt auch
Betrachtungsebenen (Unternehmensebene, individuelle Ebene).

Was ist denn der Hintergrund - Thema der Studie, konkrete Fragestellungen,
Erhebungsdesign, Probandenrekrutierung? Was soll mit den Ergebnissen weiter
passieren?

Das sind Fragen, die klar und konkret und für Außenstehende verständlich
zu beantworten keine vertiefte Kenntnis statistischer Verfahren erfordert,
aber meist schon die halbe Miete bedeutet, wenn man dann an die "technische"
Seite der Analyse gehen will.

Ich bin aufgeschmissen, benutze aber SPSS.

Wie hat denn Dein Betreuer die Auswertung skizziert, eine Masterarbeit muss
ja geplant werden.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Welches Verfahren wann benutzen

Beitragvon Lisa1995 » Do 20. Sep 2018, 22:07

Hallo PonderStibbons, danke erstmal für die schnelle und ausführliche Antwort!

Das wäre dann keine Likert-Skala, sondern ein einzelnes Item vom Likert-Typ.

Stimmt tatsächlich, der Unterschied war mir nie bewusst :)

Das wäre recht ambitioniert. Da solltest Du vielleicht eine kommerzielle Statistik-Beratung heranziehen, wenn sowas herauskommen soll.

Hmm, was ist denn das Prinzip dahinter? Bzw. wie könnte ich sowas zumindest teilweise selbst in die Wege leiten?

Was ist denn der Hintergrund - Thema der Studie, konkrete Fragestellungen, Erhebungsdesign, Probandenrekrutierung? Was soll mit den Ergebnissen weiter passieren?

Thema ist die Einführung einer bestimmten Software um die eigene Erreichbarkeit besser zu regeln. Probanden wurden für die Online-Studie im Bekanntenkreis von ca. 10 Mitstudierenden rekrutiert. Die Fragestellung ist in diesem Fall, ob die Software für sinnvoll erachtet wird und welche Art von Hintergründen (wie z.B. der Familienstand oder aber auch die Kultur des eigenen Unternehmens) den vorigen Faktor beeinflusst. Aus den Ergebnissen soll dann abgeleitet werden für welche Personengruppe diese Software im Endeffekt programmiert werden soll.

Wie hat denn Dein Betreuer die Auswertung skizziert, eine Masterarbeit muss ja geplant werden.

Ich hatte leider nur einen einzigen Termin mit meinem Betreuer, Hilfe Fehlanzeige :/

Ich verliere mich total in dem ganzen Kuddelmuddel und verstehe nicht, welche Verfahren ich anwenden kann bzw. darf und welche ich von vornherein schon kategorisch ausschließen muss...

LG Lisa :)
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Re: Welches Verfahren wann benutzen

Beitragvon PonderStibbons » Do 20. Sep 2018, 22:33

Thema ist die Einführung einer bestimmten Software um die eigene Erreichbarkeit besser zu regeln. Probanden wurden für die Online-Studie im Bekanntenkreis von ca. 10 Mitstudierenden rekrutiert. Die Fragestellung ist in diesem Fall, ob die Software für sinnvoll erachtet wird und welche Art von Hintergründen (wie z.B. der Familienstand oder aber auch die Kultur des eigenen Unternehmens) den vorigen Faktor beeinflusst.

Das ist leider ziemlich diffus. Bspw. die Stichprobenrekrutierung. Mitstudierende mit eigenem Unternehmen?
1000 Probanden durch Rekrutierung im Bekanntenkreis, wer waren denn die Rekrutierer?

"welche Art von Hintergründen (wie z.B. ... oder aber auch)" scheint auf Variablen gänzlich auf der
individuellen Ebene hinzudeuten, aber Du sollst/willst ja nicht 100 Variablen völlig divergierender
Bereiche (wie Familienstand, Sofware-Erfahrung, wahrgenommene Unernehmenskultur) durchpflügen?

Ich würde mal annehmen, dass es für solche Art Fragestellungen und Forschungsdesigns Referzstudien
gibt, an denen man sich orientieren kann, auch wenn hier nicht klar wird, aus welcher Ecke das kommt
(Marktforschung? Sotwareentwicklung?) und wohin das führen soll.

Aus den Ergebnissen soll dann abgeleitet werden für welche Personengruppe diese Software im Endeffekt programmiert werden soll.

Dann ginge es um Segmentierung, Typenbildung, nicht darum, welche Variablen mit der AV korreliert sind.

Ich verliere mich total in dem ganzen Kuddelmuddel und verstehe nicht, welche Verfahren ich anwenden kann bzw. darf und welche ich von vornherein schon kategorisch ausschließen muss...

Du hast noch kein ersichtliches theoretisches Konzept vorgestellt und keine klare Fragestellung,
die basalen Merkmale Deines Studiendesigns sind noch nicht verständlich und für Dritte nachvollziehbar
dargestellt, das sind aus meiner Sicht im Moment Deine eigentlichen Probleme. Die haben mit der Auswahl
von Verfahren nichts zu tun. Die statistischen Verfahren können die nicht-statistische gedankliche Vorarbeit
nicht ersetzen. Aber wenn die Ziele dann klarer sind, lassen sich gewiss auch passende Lösungen finden.

LG

wtf

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
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