Wie würdet Ihr da heran gehen?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Wie würdet Ihr da heran gehen?

Beitragvon Grafette » Di 20. Jun 2017, 14:53

Hallo Forum,
Ihr habt mir beim letzten Mal entscheidend weiter geholfen und daher wende ich mich noch einmal an Euch.
Ich soll bei der Auswertung einer Befragung behilflich sein (Likert Skala, "Stimme zu/nicht zu..."). Bewertet werden soll, ob sich Personengruppe 1 (angestellt) und Personengruppe 2 (selbstständig) in bestimmten Einstellungen signifikant unterscheiden (A, B & C - zu jeder Einstellung gibt es 5 Fragen). Die Stichprobe umfasst 40 Befragte, Grundgesamtheit liegt bei 75.000. Wie würdet Ihr an die Analyse heran gehen? Ich hatte vor die Signifikanz mittels T-Test zu überprüfen. Vorab summiere ich die Antworten der 5 Fragen pro Einstellung, um dann einen Mittelwert zu bilden. Ist das soweit korrekt und was muss ich noch beachten?
LG,
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Re: Wie würdet Ihr da heran gehen?

Beitragvon bele » Di 20. Jun 2017, 16:00

Hallo Grafette,

also 2 Stichproben zu je 40 oder zwei Stichproben zu je 20 Befragten? Du willst drei Likert-Skalen in drei t-Tests überprüfen? Oder willst Du aus allen drei Skalen/Einstellungen den Mittelwert bilden? Wenn ja, was soll das dann repräsentieren?

Dass jede der Skalen genau eine Einstellung misst hat jemand anders schon untersucht? Oder sind das Selbstgemachte Fragebögen?

LG,
Bernhard
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Re: Wie würdet Ihr da heran gehen?

Beitragvon Grafette » Di 20. Jun 2017, 18:33

Hallo Bernhard,

es ist eine Stichprobe aus 40 Personen, die einen selbsterstellten Fragebogen beantworten sollten (ich gehe davon aus, dass vorab untersucht wurde, dass die Fragen auch tatsächlich auf die Einstellungen A, B und C abzielen).

Genau die Hälfte ist Personengruppe 1 (angestellt) und die andere Hälfte Personengruppe 2 (selbstständig) zuzuordnen. Im Fragebogen selbst gab es Themencluster, die die Einstellungen zu A, B und C mit je 5 Fragen abprüfen sollten. Ich würde jetzt aus den Antworten zu den Fragen pro Themencluster den Mittelwert etc. bilden und dann pro Themencluster einen t-Test machen. So dass ich am Ende 3 t-Tests habe, die jeweils eine Aussage treffen wie z.B. "die Personengruppen 1 und 2 unterscheiden sich im Hinblick auf Ihre Einstellung A signifikant".

Ist das falsch bzw. wie würdest Du an die Fragestellung heran gehen?

LG,
G.
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Re: Wie würdet Ihr da heran gehen?

Beitragvon strukturmarionette » Di 20. Jun 2017, 23:11

Hi,

Wie würdet Ihr an die Analyse heran gehen?

- zunächst Herkunft, Reliabilität, Validität, Objektivität u.a. der Messinstrumente recherchieren bzw prüfen.

Gruß
S.
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Re: Wie würdet Ihr da heran gehen?

Beitragvon bele » Di 20. Jun 2017, 23:40

Ich sehe das wie strukturmarionette: Zunächst musst Du klären, ob man diese Werte einfach so aufaddieren kann. Je nach Anspruch der Arbeit kann man das strenger oder lockerer sehen. Wenn Du das einfach als gegeben hinnehmen kannst, wie es klingt, kann man verschiedene Meinungen dazu haben, ob ein t-Test oder ein Rangsummentest angebrachter ist und ob man eine Alpha-Korrektur für multiples Testen (am einfachsten: Bonferroni-Korrektur) anwenden soll oder nicht.

Falsch sind drei t-Tests erstmal nicht, bezüglich der Fehlerakkumulation muss man halt inhaltich überlegen, ob man sich mehr vor dem Fehler erster Art oder mehr vor dem Fehler zweiter Art fürchten muss.

LG,
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Re: Wie würdet Ihr da heran gehen?

Beitragvon Grafette » Mo 26. Jun 2017, 16:22

Hallo Bernhard,
inzwischen bin ich ja immerhin schon so weit, dass ich drei t-Tests gemacht habe. Um die Effektstärke zu errechnen, will ich nach dem t-Test auch noch Cohens d berechnen. Macht im Zuge dessen auch die Berechnung des Konfidenzintervalls Sinn oder kann ich mir das sparen? Nochmal zur Erinnerung: die Frage war, ob sich Gruppe A und Gruppe B in einer bestimmten Einstellung signifikant unterscheiden.
LG,
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Re: Wie würdet Ihr da heran gehen?

Beitragvon bele » Mo 26. Jun 2017, 17:09

Hallo Grafette,

wofür soll Cohen's d gut sein? Ich verstehe, dass es bei der Poweranalyse/Fallzahlplanung sehr nützlich ist. Für alles andere bin ich zu dumm. Berechne es, das ist ja nicht so kompliziert, schreib es hin und dann ist gut. Habe mal gehört, dass das bei Psychologen dazugehören soll.
Konfidenzintervalle in den natürlichen Einheiten finde ich persönlich schön. Meist liegen Sie in der Nähe von "credibility intervalls" und sind damit ein Schätzer für letztere, und die sind fast immer interessant. Man will ja meist nicht nur wissen, ob sich die Gruppen unterscheiden, sondern auch, wie sehr sie sich unterscheiden. Es gibt aber wohl keine allgemeine Regel, ob und wann man das macht. Stell Dir einfach die Frage, was Du lesen wolltest, wenn Du Dein eigener Leser wärest.

LG,
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Re: Wie würdet Ihr da heran gehen?

Beitragvon Grafette » Mo 26. Jun 2017, 17:57

Ok, Klasse, danke!!!
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