Faktorenauswahl

Faktorenauswahl

Beitragvon Lala* » Fr 17. Feb 2012, 12:14

ich habe eine Frage zu meiner Auswertung mittels Faktorenanalyse.

Muss ich bei einer Faktorenanalyse Theoriegeleitet vorgehen und einzelne Faktorenanalysen über
Variablenpakete rechnen, die ich als ein Konstrukt erachten würde (z.B.
Fragebogen b1,Fragebogen b2, messen vermutlich das gleiche)?
Oder werfe ich alle Variablen in eine FA und schaue welche Faktoren sich
ergeben (Fragebogen b1,2, Fußlänge, Körpergröße,...)?

Es wäre super wenn mir helfen jemand helfen könnte!
Lala*
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Re: Faktorenauswahl

Beitragvon integral » Fr 17. Feb 2012, 13:24

Beides ist möglich. Wenn du bereits eine Theorie hast, nennt sich das "konfirmatorische" FA, falls eine solche fehlt, ist es eine "explorative Faktorenanalyse".
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Re: Faktorenauswahl

Beitragvon Lala* » Fr 17. Feb 2012, 14:15

Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Könnte ich meine theoriengeleiteten Konzepte auch mit mehreren Hauptkomponentenanalysen (PCAs) rechnen?
Ich versuche nämlich möglichst eine vereinfachte Darstellung meiner Daten zu bekommen.
Lala*
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Re: Faktorenauswahl

Beitragvon Holgonaut » So 19. Feb 2012, 11:26

Hi,

lies vorher unbedingt mal darüber, was das Faktorenmodell überhaupt ist, z.B. in

Floyd, F. J., & Widaman, K. F. (1995). Factor analysis in the development and refinement of clinical assessment instruments. Psychological Assessment, 7(3), 286-299.

Russel, D. W. (2002). In search for underlying dimensions - The use (and abuse) of factor analysis in Personality and Social Psychology Bulletin. Personality and Social Psychology Bulletin, 28(2), 1629-1646.

Preacher, K. J., & MacCallum, R. C. (2003). Repairing Tom Swift's electric factor analysis machine. Understanding Statistics, 2, 13-43.

Fabrigar, L. R., Wegener, D. T., MacCallum, R. C., & Strahan, E. J. (1999). Evaluating the use of exploratory factor analysis in psychological research. Psychological Methods, 4(3), 272-299.

Der Satz "Variablenpakete rechnen, die ich als ein Konstrukt erachten würde" hat mich etwas aufhorchen lassen. Ein Faktor ist eine latente Variable, die Verhalten (z.B. Antwortverhalten) in mehreren Variablen (z.B. items) kausal zugrunde liegt, und die Kovarianzen/Korrelationen dieser Variablen verursacht und erklärt.

Ein Faktor ist NICHT, wenn du ein Konstrukt vor Augen hast, das aus bestimmten Aspekten besteht, die durch die jeweiligen Fragen im Fragebogen abgedeckt werden.

Grüße
Holger
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Re: Faktorenauswahl

Beitragvon Holgonaut » So 19. Feb 2012, 11:44

Lala,

das hab ich eben erst gesehen:

Könnte ich meine theoriengeleiteten Konzepte auch mit mehreren Hauptkomponentenanalysen (PCAs) rechnen?
Ich versuche nämlich möglichst eine vereinfachte Darstellung meiner Daten zu bekommen.


Wenn du eine Vorstellung hast, solltest du eine CFA machen - diese testet Deine Vorstellung und du lernst was neues. Eine PCA ist keine Faktorenanalyse, sondern das, ein Summenindex (siehe mein zweiter Satz im vorherigen posting). Das heißt, die PCA mischt Deine Items zu eine Komponente zusammen, ohne viel Information zu vergeuden. Was der Mehrwert dabei sein sollte, ist mir nach all Den Jahren
schleierhaft.

Gruß
Holger
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Re: Faktorenauswahl

Beitragvon Lala* » Di 21. Feb 2012, 16:10

Danke Holger, für den Tipp und die Literatur!

Ich bin die ganze Zeit am überlegen was sinnvoller ist, eine CFA oder eine PCA.
Da ich eine möglichst vereinfachte Darstellung meiner Daten machen will tendiere ich eher zu einer PCA,
aber dazu möchte ich nicht alle Variablen in eine PCA werfen sondern meine einzelnen, aus der Theorie gebauten Pakete in einzelnen PCAs rechnen.
Zum Beispiel mehrere Fragebögen die das gleiche messen, ...
Ist das sinnvoll?
Lala*
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