Chi² wirklich richtig?

Chi² wirklich richtig?

Beitragvon Lisa1995 » Do 20. Sep 2018, 21:04

Hallo liebe Community,

Meine Umfrage beinhaltet fast 100 Fragen unterschiedlichster Art bei N=1000 ... ich bin verwirrt!

Ich möchte herausfinden, ob und wie sehr bspw. der Familienstand (UV) mit der AV (Gibt es eine Übereinstimmung deiner erwünschten und deiner aktuellen Erreichbarkeit? "Ja/Nein") zusammenhängt. Dafür habe ich nun den Chi²-Test genommen, weil ich hier zwei kategoriale Variablen habe. Mit Hilfe des Cramer's V habe ich dann weiterhin die Stärke des Effekts ausgerechnet. Ist das richtig? Bzw. kann ich auf diese Variablen auch irgendwie eine Regressions-, Varianz-, oder Faktorenanalyse anwenden? Meine Betreuerin spricht immer von denen...

Weitere UVs, die ich testen möchte, sind bspw. die Unternehmenskultur (Innovativ/Traditionell/Familiell) oder ob jmd. Kinder hat (Ja/Nein), alle nominal (oder?).

Wäre wirklich lieb, wenn Ihr mir helfen könntet!
Liebe Grüße Lisa :)
Lisa1995
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Re: Chi² wirklich richtig?

Beitragvon PonderStibbons » Do 20. Sep 2018, 21:21

Gibt es eine Übereinstimmung deiner erwünschten und deiner aktuellen Erreichbarkeit? "Ja/Nein"

Da hat anscheinend jemand "actually" mit "aktuell" übersetzt?
Spräche für mangelnde Sattelfestigkeit gleich in beiden Sprachen.
Dafür habe ich nun den Chi²-Test genommen, weil ich hier zwei kategoriale Variablen habe.

Passt vermutlich.
Mit Hilfe des Cramer's V habe ich dann weiterhin die Stärke des Effekts ausgerechnet. Ist das richtig?

Mit Stichprobendaten kannst Du keine Effektstärken ausrechnen, weil diese ausgerechneten
"Effekstärken" durch den Stichprobenfehler verzerrt sind (größer oder kleiner als der
tatsächliche, "wahre" Effekt, nämlich der in der Grundgesamtheit). Insofern ist fraglich,
ob Du Dich mit dem Thema belasten solltest.
Bzw. kann ich auf diese Variablen auch irgendwie eine Regressions-, Varianz-, oder Faktorenanalyse anwenden? Meine Betreuerin spricht immer von denen...

Im Prinzip ja.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Chi² wirklich richtig?

Beitragvon Lisa1995 » Do 20. Sep 2018, 22:16

Nochmals danke für die Antwort :)

Mit Stichprobendaten kannst Du keine Effektstärken ausrechnen, weil diese ausgerechneten "Effekstärken" durch den Stichprobenfehler verzerrt sind (größer oder kleiner als der tatsächliche, "wahre" Effekt, nämlich der in der Grundgesamtheit). Insofern ist fraglich, ob Du Dich mit dem Thema belasten solltest.

Gibt es in diesem Kontext noch eine andere Möglichkeit die Daten gemäß der Stärke zu analysieren oder beschreibe ich "nur" die Werte aus den Kreuztabellen? (Bspw. bei 60% der Singles gegenüber 30% der Verheirateten gibt es eine Übereinstimmung der Erreichbarkeit) Oder kann ich dafür einen anderen Test wie bspw. Spearman Korrelation, "contingency coefficent", etc. benutzen?

Im Prinzip ja.

Was genau bedeutet im Prinzip? :) Und was müsste ich genau machen, um diese Art von Analysen zu benutzen?

LG Lisa :)
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Re: Chi² wirklich richtig?

Beitragvon PonderStibbons » Do 20. Sep 2018, 22:47

Gibt es in diesem Kontext noch eine andere Möglichkeit die Daten gemäß der Stärke zu analysieren oder beschreibe ich "nur" die Werte aus den Kreuztabellen? (Bspw. bei 60% der Singles gegenüber 30% der Verheirateten gibt es eine Übereinstimmung der Erreichbarkeit)

Effekstärkemaße für Vierfeldertafeln gibt es ja einige (wie Phi). Mein Hinweis bezog sich darauf,
dass man diese Stichproben-Kennwerte nicht in Eins setzen darf mit tatsächlichen Effektstärken
(die in der Grundgesamtheit). Weil eben der Stichprobenzufall eine Rolle spielt.
Was genau bedeutet im Prinzip?

Als Prädiktoren in der Regressionsanalyse machbar, dafür muss man sie in dummy-Variablen umwandeln.
Als Faktoren in der Varianzanalyse, sollte eh klar sein. Faktorenanalyse allerdings ergibt, soweit ersichtlich,
bei der Datenlage keinen Sinn.

Mit freundlichen Grüßen

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