signifikanter Unterschied Mittelwerte Enzymaktivität

Univariate Statistik.

signifikanter Unterschied Mittelwerte Enzymaktivität

Beitragvon JonasMed » Sa 9. Apr 2016, 14:10

Hallo zusammen,

im Rahmen einer Studie wurden zwei verschiedene Enzyme in unterschiedlichen Gruppen (Kontrolle, Patienten mit Krankheit) gemessen. Es sollte überprüft werden, ob eines der beiden Enzyme als Marker des Herzinfarktes verwendet werden kann. Das zweite Enzym hat dabei als Referenzstandard gedient (ist ein bereits etablierter Marker). Eine Regressionsanalyse zwischen den beiden Enzymen wurde bereits durchgeführt. Jetzt soll geschaut werden, ob sich die Mittelwerte der Enzym-Aktivitäten signifikant zwischen den Gruppen unterschieden. Wie berechne ich hierfür die jeweiligen p-Werte? Ist dies mit Excel möglich? SPSS ist leider zur Zeit nicht vorhanden. Liege ich richtig, dass es sich bei diesem Vergleich um einen ungepaarten t-test handelt?

Vielen Dank vorab für die Unterstützung!

PS: Die Gruppen sind unterschiedlich groß (20 Kontrolle, 35 Krank) und die Mittelwerte besitzen eine unterschiedliche Standardabweichung.
JonasMed
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Re: signifikanter Unterschied Mittelwerte Enzymaktivität

Beitragvon strukturmarionette » Sa 9. Apr 2016, 18:42

Hi,

Eine Regressionsanalyse zwischen den beiden Enzymen wurde bereits durchgeführt.

- womit? wozu? Welche unabhängigen, welche abhängigen Variablen? Welche Skalenniveaus? Welche Messinstrumente? Mit welchen Ergebnissen? Mit welchen Signifikanzbefunden?

Jetzt soll geschaut werden, ob sich die Mittelwerte der Enzym-Aktivitäten signifikant zwischen den Gruppen unterschieden.

- Wie werden bei Dir Enzymaktivitäten gemessen? Wie liegen die Messungen vor?

Gruß
S.
strukturmarionette
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Re: signifikanter Unterschied Mittelwerte Enzymaktivität

Beitragvon JonasMed » So 10. Apr 2016, 16:02

Zu der Regressionsanalyse: Ich wollte schauen, ob es einen linearen Zusammenhang zwischen dem bereits etablierten Marker (unabhängige Variable) und meinem neuen Marker (abhängige Variable) gibt. In allen Fällen lag keine signifikante Korrelation vor. Ist die Regression (und das Bestimmtheitsmaß) das Mittel der Wahl oder der Parsons Korrelationskoeffizient?

Zu dem Mittelwertvergleich: Die Enzymaktivitäten wurden in U/ml gemessen. Es lagen sowohl in der Kontrollgruppe als auch in der Infarktgruppe Messwerte nach 0h, 3h und 6h vor. Zu jedem Zeitpunkt soll nun gezeigt werden, ob ein signifikanter Unterschied zwischen den Mittelwerten der beiden Gruppen vorliegt. Ist es richtig wenn ich bei Excel mittel der Eingabe "Ttest" (Werte Kontrolle Gruppe, Werte Infarktgruppe, 2, 3 (unabhängig, unterschiedliche Varianzen)) die Signifikanz berechne?

Ich hoffe, dass ich es einigermaßen verständnisvoll erklären konnte. Bin noch im Beginn, mir Statistik-Fähigkeiten anzueignen. Vielen Dank vorab für jede Hilfe!!!
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Re: signifikanter Unterschied Mittelwerte Enzymaktivität

Beitragvon bele » Mo 11. Apr 2016, 15:59

JonasMed hat geschrieben:Zu der Regressionsanalyse: Ich wollte schauen, ob es einen linearen Zusammenhang zwischen dem bereits etablierten Marker (unabhängige Variable) und meinem neuen Marker (abhängige Variable) gibt. In allen Fällen lag keine signifikante Korrelation vor. Ist die Regression (und das Bestimmtheitsmaß) das Mittel der Wahl oder der Parsons Korrelationskoeffizient?


Hallo Jonas,

wenn es nur eine abhängige und eine unabhängige Variable gibt, dann sind lineare Regression und Korrelationsrechnung nur verschiedene Herasgehensweisen an dieselbe Fragestellung und sie führen zu äquivalenten Ergebnissen. Wenn also zwischen x und y keine signifikante Pearson-Korrelation besteht dann wird da auch keine signifikanter Geradengleichung durch gelegt. Insgesamt erlaubt die Regressionsanalyse die tieferen Einsichten (mehr Informationen über den gleichen Zusammenhang).

Zu jedem Zeitpunkt soll nun gezeigt werden, ob ein signifikanter Unterschied zwischen den Mittelwerten der beiden Gruppen vorliegt.

Das klingt so, als wären drei t-Tests der Weg zur Antwort. Excel ist nur dann gangbar, wenn da an Auswertung sonst nichts mehr hinzu kommt. Wenn Du wirklich noch eine lineare Regression rechnen willst oder gute Grafiken zeichnen willst, oder... dann besorg Dir entweder SPSS oder Stata oder R und lass Dir auf Youtube zeigen, wie man einen t-Test in SPSS, R oder Stata rechnet (oder Julia, oder Incanter, oder Gretl, oder PSPP, oder R-Commander, oder ...)

LG,
Bernhard
Zuletzt geändert von bele am Mo 11. Apr 2016, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: signifikanter Unterschied Mittelwerte Enzymaktivität

Beitragvon JonasMed » Mo 11. Apr 2016, 16:06

Vielen Dank für diese tollen Hilfen!

Mit Excel habe ich nun meine drei t-tests durchgeführt und brauchbare Ergebnisse erhalten. Nun müsste ich zum Abschluss noch die Mittelwerte einer dritten Gruppe hinzuziehen und mit den beiden vorher genannten vergleichen. Ist der ANOVA-Test das Mittel der Wahl? Ist das irgendwie noch mit Excel möglich?

Da Excel bei solchen Sachen wirklich an seine Grenzen kommt und es allgemein praktischer wäre, würde ich mir gerne Fähigkeiten in SPSS aneignen. Habt ihr Vorschläge, wo man dieses als Student möglichst kostengünstig erwerben kann? Über jeden Tipp wäre ich dankbar.

Lieben Gruß
JonasMed
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Re: signifikanter Unterschied Mittelwerte Enzymaktivität

Beitragvon bele » Mo 11. Apr 2016, 16:28

Versuch mal PSPP oder R. Das ist in jedem Fall billiger. Ansonsten kann man bei den Rechenzentren der jeweiligen Fakultät fragen, ob es da Studierendentarife gibt. IIRC gelten die aber immer nur für ein Jahr. Weitere kostenfreie Alternativen habe ich in meinen Post oben hineineditiert, also Du leider schon geantwortet hattest.

PSPP is a program for statistical analysis of sampled data. It is a free replacement for the proprietary program SPSS.


PSPP supports T-tests, ANOVA, GLM, linear and logistic regression, reliability analysis, clustering, factor analysis, non-parametric tests, and other statistical features.

( http://savannah.gnu.org/projects/pspp/ )


LG,
Bernhard

PS: Ich habe noch nicht genau genug verstanden, was Du jetzt machen willst um zu beantworten, ob man dafür eine ANOVA braucht.
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