Signifikanz von Werten bestimmen

Univariate Statistik.

Signifikanz von Werten bestimmen

Beitragvon oscarw » Di 25. Mär 2014, 10:47

Hallo,

ich bin zur Zeit an meiner Masterarbeit (Biologie) und versuche mich gerade an der Auswertung meiner Daten. Es geht um folgendes: Ich habe zwei Verschieden Reaktionen (R) und bekomme pro Reaktion 3 Werte heraus. (R1: 71, 76, 74 und R2: 75, 80, 65). Mittelwerte und Standardabweichungen habe ich schon berechnet: R1: 74 ± 2,1 und R2: 73 ± 6,2. Das ganze habe ich auch schon in Säulendiagrammform mit Fehler und wollte als erstes bestimmen, ob die jeweilige Standardabweichung von R1 und R2 (getrennt betrachtet) signifikant sind oder nicht und zweitens, ob die Standardabweichungen/Mittelwerte wenn man R1 und R2 vergleicht signifikant unterschiedlich sind. Jetzt die große Frage, wie stelle ich das an? :?:

Ich dachte an einen TTest...achso, und ich arbeite mit Excel, vielleicht könnt ihr mir ein paar Tips geben, ich wäre euch echt sehr dankbar!!! :mrgreen:
oscarw
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 3
Registriert: Di 25. Mär 2014, 10:39
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Signifikanz von Werten bestimmen

Beitragvon oscarw » Di 25. Mär 2014, 11:53

Achso und bei den Personen, die untersucht wurden, handelt es sich um die gleichen, also alle Werte bei R1 gehören zu einer Person und die gleiche Person wurde in R2 untersucht, falls das noch wichtig ist...
oscarw
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 3
Registriert: Di 25. Mär 2014, 10:39
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Signifikanz von Werten bestimmen

Beitragvon bele » Mi 26. Mär 2014, 17:28

Hi!

Ich kann Deiner Schilderung noch nicht entnehmen, ob es sich um verbundene oder unverbundene Stichproben handelt, aber ein t-Test bei 3 Messungen je Gruppe ist schon ziemlich radikal. Wie präzise willst Du denn die Lageparameter mit drei Messungen bestimmen? Schon mit dem bloßen Auge sieht man, dass Deine Messungen unter R1 und R2 ungefähr um den gleichen Bereich schwanken.

Mit einem t-Test komme ich mit unverbundenen Stichproben und verbundenen Stichproben auf je etwa p=0,95. Leider mache ich sowas nicht in Excel, aber wie das da geht, lässt sich sicher googlen: http://www.google.de/#q=t-test+excel

LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5782
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 15
Danke bekommen: 1358 mal in 1345 Posts

Re: Signifikanz von Werten bestimmen

Beitragvon oscarw » Do 27. Mär 2014, 10:10

Ok, schonmal vielen Dank für die Antwort! :-)
Also ich erkläre es nochmal: Ich habe einen Patienten, davon entnehme ich DNA und mache 3 verschiedene Verdünnungen. Diese Verdünnungen bearbeite und messe ich und bekomme dafür für jeden Patienten pro Verdünnungsreihe 3 unterschiedliche Werte heraus. Zum einen möchte ich nun die Werte innerhalb eines Patienten und einer Verdünnungsstufe vergleichen aber auch die jeweiligen Mittelwerte der Verdünnungsstufen eines Patienten. Ist das so verständlicher und möglich?! :)

Achso, und es soll am besten keine signifikanten Unterschiede geben, egal ob innerhalb einer Verdünnungsreihe oder im Vergleich der Verdünnungsreihen...
oscarw
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 3
Registriert: Di 25. Mär 2014, 10:39
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Signifikanz von Werten bestimmen

Beitragvon bele » Do 27. Mär 2014, 17:03

oscarw hat geschrieben:Zum einen möchte ich nun die Werte innerhalb eines Patienten und einer Verdünnungsstufe vergleichen

Innerhalb einer Verdünnungsstufe hast Du 3 Werte. Mit welcher Fragestellung willst Du diese drei Werte miteinander vergleichen?

aber auch die jeweiligen Mittelwerte der Verdünnungsstufen eines Patienten.

Das ist meine Antwort von oben: Mit nur drei Werten hast Du kaum eine Chance auf einen Signifikanz bei den unterschieden. Deshalb ist der Test auch nicht viel Wert. Für paarweise Vergleiche t-Test wenn es gute Gründe gibt, dass die Werte als praktisch normalverteilt angesehen werden können, sonst Wilcoxon-Rangsummentest, dann aber nicht mit alpha=0,5 sondern 0,1 als Grenze für den p-Wert. Wenn Du nicht paarweise sondern alle drei Verdünnungsstufen gleichzeitig testen willst: Kruskall-Wallis-Test.

]Achso, und es soll am besten keine signifikanten Unterschiede geben, ...

Du solltest ein bisschen mehr Popper lesen: Wenn Du etwas beweisen willst, dann solltest Du versuchen, es zu falsifizieren. Das Scheitern des Falsifizierens ist das überzeugenste. Wenn Du Thesen aufstellst, die prinzipiell nicht falsifizierbar sind (z. B. im Wilcoxon Rangsummentest mit n=3 ein kritisches p von0,05 fordern), dann sind diese Thesen naturwissenschaftlich nichts wert.

LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5782
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 15
Danke bekommen: 1358 mal in 1345 Posts

Re: Signifikanz von Werten bestimmen

Beitragvon PonderStibbons » Do 27. Mär 2014, 18:42

Es gibt hier keine 3 paarweisen Vergleiche, da n=1, alle 6 Werte stammen
von derselben Person. Ein Signifikanztest ergibt hier keinen Sinn. Bzw.
vielleicht gibt es Tipps bei Recherchen nach analysis "single case study"
o.ä., meines Wissens arbeitet man vorzugsweise mit grafischen Mitteln.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11269
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 50
Danke bekommen: 2475 mal in 2459 Posts


Zurück zu Mittelwert, Standardabweichung & Co.

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast