Zahnmeditzinische Auswertung

Univariate Statistik.

Zahnmeditzinische Auswertung

Beitragvon Barthiboy » Sa 25. Feb 2012, 14:38

Guten Tag,
ich soll eine Zahnmedizinische Auswertung erstellen. Bei der Analyse geht es in einem Fall um das Alter der 1200 Patienten und um deren Putzverhalten ( in 5 Kategorien eingeteilt).
Das Alter ist ebenfalls in 5 Kategorien eingeteilt.
Ich soll jetzt nun mit diesen Daten Schlussfolgerungen ziehen, auf das Putzverhalten in Abhängigkeit des Alters.
Mein erster Gedanke war, "Putzmittelwerte" für jede Alterskategorie zu bilden und diese zu verlgeichen und in Excel grafisch darzustellen.
Aber ich glaube um Mittelwerte statistisch aussagekräftig gegen über zu stellen, mussen diese Werte normalverteilt sein. Laut einer Analyse mit dem Programm SPSS
erreiche ich in der Tabelle Putzwerte mit dem Kolmogorov-Smirnov-Test eine Asymptotische-Signifikanz(2-seitig) von 0,000 was bedeutet, dass keine Normalverteilung vorliegt.

Jetzt meine Frage:
Wie kann ich diese Werte jetzt statistisch korrekt und aussagekräftig (Mit Tests belegt) gegenüberstellen um daraus eine Schlussfolgerung zu verfassen?

Mit stet das Programm SPSS und Excel zu Verfügung.
Danke für eure Hilfe
Barthiboy
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 6
Registriert: Sa 25. Feb 2012, 14:24
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Zahnmeditzinische Auswertung

Beitragvon strukturmarionette » Sa 25. Feb 2012, 22:43

Hi,

Wenn zwei Vars vorliegen. Beide mit fünf Katgorien, die offensichtlich ordinalskaliert sind. (Normales Putzverhalten bis exzessives Putzverhalten und geringes Alter bis hohes Alter o.-ä.)
Dann wäre der Spearman´sche Korrelationskoeffizient ein geeignetes Zusammenhangsmaß (auch für die Richtung des Zusammenhanges) mit einem Wert von -1 bis +1.

Bei einem N von 1200 wäre das Ergebnis des dazugehörigen Signifikanzteses aber zu vernachlässigen.

S.
strukturmarionette
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 4313
Registriert: Fr 17. Jun 2011, 22:15
Danke gegeben: 32
Danke bekommen: 582 mal in 579 Posts

Re: Zahnmeditzinische Auswertung

Beitragvon Barthiboy » So 26. Feb 2012, 12:50

Danke für deine schnelle Antwort.
Also ich habe in SPSS den Test durchgeführt. Mit folgendem Ergebnis:


Korrelationen
Altersgr. Muhy Freq
Spearman-Rho Altersgr. Korrelationskoeffizient 1,000 ,062*
Sig. (2-seitig) . ,037
N 1126 1126

Muhy Freq Korrelationskoeffizient ,062* 1,000
Sig. (2-seitig) ,037
N 1126 1126
*. Die Korrelation ist auf dem 0,05 Niveau signifikant (zweiseitig).



Jetzt habe ich bei der Interpretation leider noch ein paar Probleme.
Also Altersgruppe hat den wert +1. Bei reiner Betrachtung diser Variable klinkgt das logisch, da hier die Wert 0,1,2,3,4 annehmen könne und das ziehmlich linear ist.
Was bedeutet Das aber im Bezug auf MuhyFreq(Mundhygienefrequenz)? 0,062 ist nahe 0. Also kein linearer Zusammenhang?
Und warum ist hier die Signifikanz zu vernachlässigen?
Danke für die Hilfe
Barthiboy
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 6
Registriert: Sa 25. Feb 2012, 14:24
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Zahnmeditzinische Auswertung

Beitragvon strukturmarionette » So 26. Feb 2012, 15:23

Hi nochmal,


Korrelationen

Altersgr. Muhy Freq
Spearman-Rho Altersgr. Korrelationskoeffizient 1,000 ,062*
Sig. (2-seitig) . ,037
N 1126 1126

Muhy Freq Korrelationskoeffizient ,062* 1,000
Sig. (2-seitig) ,037
N 1126 1126
*. Die Korrelation ist auf dem 0,05 Niveau signifikant (zweiseitig).


Beides wäre zu interpretieren:
Statistisch kann ein Zusammenhang zwischen ordinalen ´Putzkategorien´ und ´Alterskategorien´ nicht nachgewiesen werden.
Die Korrelationskoffizient ist marginal und der Korrelationskoeffizient nahe Null.

(Diese Fastnull-Korrelation wird zwar als signifikant mit sign. = 0.037 ausgewiesen. Dieser Wert ist aber auf die große Stichprobe zurückzuführen. Mit anderen Worten: Jeder Signifikanzwert relativiert sich aufgrund der Stichprobengröße u.a.)

S.
strukturmarionette
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 4313
Registriert: Fr 17. Jun 2011, 22:15
Danke gegeben: 32
Danke bekommen: 582 mal in 579 Posts

Re: Zahnmeditzinische Auswertung

Beitragvon PonderStibbons » So 26. Feb 2012, 17:38

Es geht um monotone Zusammenhänge bei Spearman, nicht um lineare.
Man darf davon ausgehen, dass der Zusammenhang in der Population, aus
der die Stichprobendaten stammen, nicht exakt rho = 0,0000 ist. Die
Stichprobendaten deuten allerdings darauf hin, dass der monotone
Zusammenhang in der Population nur gering ist.

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11261
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 50
Danke bekommen: 2474 mal in 2458 Posts

Re: Zahnmeditzinische Auswertung

Beitragvon Barthiboy » Mo 27. Feb 2012, 11:48

Hallo Zusammen,
vielen Dank für die hilfreichen Antworten.
Ich habe aber noch weitere Probleme. :)
Ich soll eine Tabelle erstellen, bei der 2 Gruppen nach ihrem (Wohnort= Heim, oder Wohnung) 3 Untersuchungsterminen verschiedene Mundbewertungen(Zahnstein, Karies, usw) gegenübergestellet werden ( Mittelwert, Standartabweichung, Median, Konfidenzintervall).
Nachdem bei mir alle Werte nicht normalverteilt sind, kann ich doch auch kein 95% Konfidenzintervall bilden, oder?
Was gibt es hier für Möglichkeiten für Tests an zu stellen, um eine Aussage bezüglich des Wohnorts und der Verbesserung der Untersuchungstermine zu machen?
Ich habe hier ein Beispiel von einer Dissertation, bei dem auf die oben genannten Werte (Mittelwert, Standartabweichung, Median, Konfidenzintervall) untersucht wurde.
Hier sieht das recht einfach aus. Ist aber alles normalverteilt.

Dann noch eine andere Frage.
Darf man einen T-Test machen, wenn die werte nicht normalverteilt sind, aber man wie in meinem Fall 1200 Werte hat?
Danke für eure Hilfe
Barthiboy
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 6
Registriert: Sa 25. Feb 2012, 14:24
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Zahnmeditzinische Auswertung

Beitragvon PonderStibbons » Mo 27. Feb 2012, 12:09

Ich weiß nicht, ob Deine Daten überhaupt intervallskaliert sind und Mittelwerte und Standardabweichungen überhaupt berechenbar. Falls ja: Normalverteilung von Daten
ist in der Inferenzstatistik meist uninteressant. Was u.U. wichtig sein kann, ist die
Verteilung der Vorhersagefehler (Residuen). Bei großen Stichproben (1200 Fälle ist bei
dieser Betrachtung zweifelsohne sehr groß) sind aber auch "normalverteilte" Residuen
entbehrlich. Zumal ein formaler Test auf Normalverteilung (genauer: stammen die
Stichproben-Resiuden aus einer Grundgesamtheit, die normalverteilt ist) bei einer
großen Stichprobe viel zu sensitiv ist, so dass auch unwesentliche Abweichungen
"signifikant" werden. Da wäre ein grafische Analyse (Q-Q plot) aussagekräftiger.

Ein t-Test ist äquivalent einer einfaktoriellen ANOVA mit 2 Gruppen, daher ist
FAQ#4 in http://www.uni-graz.at/ilona.papousek/t ... s/faq.html hier
wohl passend.

Solltest Du Abnehmer haben, denen solche Diskussionen zu kompliziert sind, geht
alternativ zum t-Test auch ein U-Test.

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11261
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 50
Danke bekommen: 2474 mal in 2458 Posts

folgende User möchten sich bei PonderStibbons bedanken:
Barthiboy

Re: Zahnmeditzinische Auswertung

Beitragvon Barthiboy » Mo 27. Feb 2012, 12:13

Ich nochmal,
im Anhang ist mal ein kleiner Auszug von meinen Daten. Ich verstehe nicht ganz warum die Werte wie z.B.: ATT-Verl nicht mal annäherungsweise Normalverteilt sind. Muss man die Werte vor dem KS Test noch normieren? Also aus dieser Tabelle soll ich eben Schlussfolgerungen von den Altersgruppen und z.B ATT-Verl. ziehen.
Ich bin für jeden Tip dankbar.
Barthiboy
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 6
Registriert: Sa 25. Feb 2012, 14:24
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Zahnmeditzinische Auswertung

Beitragvon Barthiboy » Mo 27. Feb 2012, 12:50

@PonderStibbons: Habe deinen Post erst nach meinem gelsen. Danke
Habe jetzt einen Q-Q Plot gemacht. ist im Anhang. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Gerade wohl die Normalverteilung. Dann folgere ich daraus, dass meine Werte normalverteilt sind.
Anschließend habe ich jetzt einen T-Test gemacht. Die Ergebnise sind auch im Anhang (unten).
Ich habe den Zahnstein der 0 und 1 Untersuchung verglichen. Der Mittelwert hierbei ist zurückgegangen.
Darf ich aus diesen Ergebnisen jetzt schlussfolgern, dass die Behandlung im Bezug auf den Zahnsteinbefall der Patienten eine positive Verbesserung bewirkt hat?
Vielen Dank. Du und das Forum ist echt Klasse.
Dateianhänge
Beispiel.rar
(272.24 KiB) 165-mal heruntergeladen
Barthiboy
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 6
Registriert: Sa 25. Feb 2012, 14:24
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Zahnmeditzinische Auswertung

Beitragvon Barthiboy » Mi 29. Feb 2012, 00:29

Gibt es denn keinen der mir ein bisschen helfen mag?
Vielen Dank
Barthiboy
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 6
Registriert: Sa 25. Feb 2012, 14:24
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post


Zurück zu Mittelwert, Standardabweichung & Co.

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste