Richtung der mediatoranalyse mit latenten variablen

Richtung der mediatoranalyse mit latenten variablen

Beitragvon schlafanfall » Mo 8. Feb 2016, 13:52

Hallo, ich habe mal eine ganz grundsätzliche Frage zu den pfeilrichtungen ineinem Modell zur Überprüfung einer Mediation.
Ich möchte den Zusammenhang zwischen A und B unter Berückcihtung des Einflusses einer latenten variable C (einem Konsturkt aus Fragebogenitems) überprüfen. Der Fragebogen besteht im original aus 59 Items und nach Faktoranalyse und Reduktion immer noch aus sovielen items und drei latenten variablen. Nun würde ich ja die Pfeile im Modell in AMOS von links nach rechts ziehen, so wie im Beispiel andgedeutet. Aber AMOS erlaubt von den latenten variablen ja nur Pfeilrichtungen 'zurück'. Warum ist das so, wo ist mein Denkfehler?
Danke!
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Re: Richtung der mediatoranalyse mit latenten variablen

Beitragvon schlafanfall » Mo 8. Feb 2016, 13:55

ich woltle noch ein bild hochladen zum verständnis aber das geht nicht
ich möchte gern:
manifest->latent (<--manifest gemessene Items)-->manifest

Amos erlaubt:
manifest<-latent (<..manifest gemessene Items)-->manifest
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Re: Richtung der mediatoranalyse mit latenten variablen

Beitragvon Holgonaut » Mi 10. Feb 2016, 14:43

Hi

das Problem lässt sich umgehen, wenn du aus der manifesten eine single-indicator-Variable macht. D.h. sie lädt mit auf 1 fixierter Ladung auf einer latenten Variable; der Messfehler ist auf 0 oder besser einem theoretischen
sinnvollen Wert fixiert.

Allerdings solltest du erst mal über die theoretische Sinnhaftigkeit des gesamten Modell nachdenken: Kausale Effekte gehen von existierenden Phänomenen aus (egal ob UV oder Mediator); Messungen reflektieren diese Phänomene.
Aus dieser Perspektive sind Formulierungen wie "einem Konsturkt aus Fragebogenitems" oder die Tatsache, dass du eine manifeste Variable als UV einer latenten ansiehst, etwas unklar/unverständlich.

Grüße
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Re: Richtung der mediatoranalyse mit latenten variablen

Beitragvon schlafanfall » Fr 12. Feb 2016, 12:39

Vielen dank für die Antwort. Das mit der Richtung ist eigentlich sachlogisch begründbar. ich verstehe jetzt trotzdem noch nicht genau, was ich tun muss damit die Pfeile in die richtige Richtung zeigen.

Ich habe also eine Anzahl von items aus einem Fragebogen. Diese Items messen zugrundeliegende Faktoren. Nun habe ich ja zwischen A und B eine Korrelation und dazwischen könnten tgenau diese Faktoren liegen. Die Faktoren beeinflussen B. Und wenn A nun die dazwischenliegenden Faktoren beeinflußt, wird ja auch B verändert. Also gehen die Pfeile doch von A (gemessen) zu den Faktoren (latent) zu B (gemessen), oder?
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Re: Richtung der mediatoranalyse mit latenten variablen

Beitragvon Holgonaut » Fr 12. Feb 2016, 16:51

ich verstehe jetzt trotzdem noch nicht genau, was ich tun muss damit die Pfeile in die richtige Richtung zeigen.


Das hatte ich eigentlich (m.E.) beschrieben: Du fügst eine latente Variable ein, auf der der einzelne manifeste Indikator lädt
(wie bei allen anderen multi-item-latenten Variablen auch). Da dieses "Messmodell" nicht identifiziert ist, fixierst du Ladungen und Messfehler.

Eine Alternative wäre, das mit lavaan in der R-software zu machen. Da kannst du auch den Effekt von der manifesten Variable auf die latente
schätzen.

Grüße
Holger
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Re: Richtung der mediatoranalyse mit latenten variablen

Beitragvon schlafanfall » Mi 17. Feb 2016, 11:06

Hallo Holger, Vielen Dank für die Antwort. Ich habe dies versucht, aber AMOS erlaubt doch zwischen zwei latenten Variablen nur eine Kovarianz. Dies entspricht ja immer noch nicht einer Mediation.
Nochmal zm Verständnis. Ich möchte untersuchen, inwiefern das Essverhalten, welches aus drei latenten Faktoren besteht, die Assoziation zwischen Bildungsstand und BMI mediiert. Also:
SES (manifest) --> EV (latent) --> BMI (manifest). genauso soltlen die Pfeile ja auch gehen, da diese doch die wirkrichtung beschreiben. Muss ich eventuell noch etwas an den Einstellungen ändern, oder geht sowas gar nicht mit AMOS?
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Re: Richtung der mediatoranalyse mit latenten variablen

Beitragvon Holgonaut » Mi 17. Feb 2016, 19:49

Und genau das hatte ich erklärt :)

Also erzeugst du zwei latente Variablen (=Elipsen) auf denen diese beiden manifesten Variablen (SES/BMI) laden. Die Ladung fixierst du auf 1 (meist ist sie das schon per default), den Messfehler dieses "single-indicators" fixierst du entweder auf 0 (was impliziert, dass die Messung von Bildung eine perfekte Messung der tatsächlichen Bildung ist) oder auf einen Wert, den du theoretisch (als Teil deiner theoretischen Modellvorstellung) annimmst.

Schon hast du zwei latente Variablen, von der eine (SES) auf EV wirkt und die andere eine AV von EV ist (wobei letzteres auch mit einer reinen manifesten gehen dürfte).

Ich hoffe, jetzt hat der Informations-Transfer geklappt, wenn nicht - tanz ich die Lösung das nächste mal :)

Grüße
Holger
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Re: Richtung der mediatoranalyse mit latenten variablen

Beitragvon schlafanfall » Mi 17. Feb 2016, 21:27

danke. dann habe ich sich schon richtig verstanden und es auch so umgesetzt. ich bin nur so verwirrt, weil mich AMOS dann eben keinen gerichteten Pfeil zeichnen lässt sondern nur eine Kovarianz (also Pfeil mit zwei Enden) zwischen den latenten Variablen. Ich hab es mehrfach versucht, und frage mich gerade ob ich mit AMOS überhaupt so eine Mediatoranalyse mit latenten Variablen machen kann.
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Re: Richtung der mediatoranalyse mit latenten variablen

Beitragvon Holgonaut » Do 18. Feb 2016, 09:31

Moin,

das heißt du hast bereits 3 latente Variablen und du kannst sie nicht in einer Kette mit gerichteten Pfeilen verbinden? Das muss gehen....Das hab ich auch bei
Amos schon gesehen :)
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Re: Richtung der mediatoranalyse mit latenten variablen

Beitragvon Holgonaut » Do 18. Feb 2016, 09:31

Moin,

das heißt du hast bereits 3 latente Variablen und du kannst sie nicht in einer Kette mit gerichteten Pfeilen verbinden? Das muss gehen....Das hab ich auch bei
Amos schon gesehen :)
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