Mittelwertsvergleiche - doch nicht so einfach :-(

Alles zu (M)ANOVA, ALM...

Mittelwertsvergleiche - doch nicht so einfach :-(

Beitragvon Frau Gelb » Mo 24. Jun 2013, 17:11

Hallo zusammen,

ich bin ein wenig verzweifelt und komme gerade nicht weiter bei meiner Datenenanalyse.
Eigentlich will ich "nur" Mittelwerte von vier Gruppen vergleichen (N = 46, 48, 90, 93).

Zunächst wolle ich die Gruppeneinteilung testen (da ich die Gruppen teilw. selbst gebildet habe und wollte schauen, ob sie sich in einigen Merkmalen signifikant unterscheiden, aber für eine ANOVA muss ich doch zunächst die Varianzhomogenität testen und SPSS spuckt mir für alle drei Merkmale aus: H0 ablehnen. Wie beknackt! Was mache ich denn nun?

Trotzdem ANOVA und dann Kruskall-Wallis?

Und noch eine Frage:

Eine meiner AV korreliert mit dem Alter. Um meine Stichprobe nicht auf 'ne Rosine einzuschrumpfen, möchte ich nicht so viele Fälle aussortieren, dass das Alter keine Rolle mehr spielt.
Das Alter in meinen Gruppen ist bei M zwischen 25 und 29 und die SD ist zwischen 6 und 8. Muss ich bezüglich des Alters trotzdem "irgendwas" machen?

Oh je. Bitte steht mir bei! :lol:

edit: Moment mal! SPSS hat Kruskall-Wallis gar nicht :-(
edit 2: Ähm, doch :oops:
Frau Gelb
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Re: Mittelwertsvergleiche - doch nicht so einfach :-(

Beitragvon PonderStibbons » Mo 24. Jun 2013, 20:18

für eine ANOVA muss ich doch zunächst die Varianzhomogenität testen und SPSS spuckt mir für alle drei Merkmale aus: H0 ablehnen. Wie beknackt! Was mache ich denn nun?

Welch Test, siehe unter Optionen im Menue für einfaktorielle Varianzanalysen.
Eine meiner AV korreliert mit dem Alter. Um meine Stichprobe nicht auf 'ne Rosine einzuschrumpfen, möchte ich nicht so viele Fälle aussortieren, dass das Alter keine Rolle mehr spielt.
Das Alter in meinen Gruppen ist bei M zwischen 25 und 29 und die SD ist zwischen 6 und 8. Muss ich bezüglich des Alters trotzdem "irgendwas" machen?

Leider ist nicht klar, was Du erreichen willst und inwiefern das Alter dabei stört.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Mittelwertsvergleiche - doch nicht so einfach :-(

Beitragvon Frau Gelb » Di 25. Jun 2013, 20:07

Danke für Deine Antwort!

Zum Alters-Problem:
Ich vergleiche vier Gruppen bezüglich ihrer Mittelwerte auf einer Selbstwertskala. Problem: Mit zunehmendem Alter steigt auch die Selbstwertschätzung. Und meine Gruppen unterscheiden sich in ihrem Alter, die Vergleichsgruppe ist im Mittelwert älter, als die klinische Stichprobe. Und nun weiß ich nicht, ob die signifikanten Unterschiede im Selbstwert unter anderem daher so signifikant sind, weil die "gesunde" Gruppe älter ist und ergo schon allein daher vermutlich höher im Selbstwert abschneidet, als die Personen mit einer Diagnose. Ich muss also diese Korrelation irgendwie in Griff bekommen.

ich habe jetzt mal einfaches lineares Modell --> multivariat ausgewählt und Alter bei Kovariate gerechnet. Das Problem ist nur, dass ich damit eigentlich gar nicht genau weiß, was ich tue :oops: . Bei einer Anova weiß ich: Die rechne ich, weil bei ganz vielen Einzelvergleichen die alpha-Fehler kumulieren und das bei der ANOVA nicht der Fall ist. Ich sehe erst mal, ob sich überhaupt irgendeine Gruppe signifikant unterscheidet und die post-hoc-Tests sollen mir Auskunft geben, zwischen welchen Gruppen signifikante Unterschiede bestehen.

Ich würde jetzt, wenn ich eine Variable kontrollieren möchte, davon ausgehen, dass das bei SPSS auch unter Mittelwertsvergleichen zu finden ist, aber das ist ja nun unter lineres Modell, und das kann ja dann irgendwie nicht richtig sein?

Hach, dieser Anfängermist. ich wünschte mir, ich hätte da wesentlich mehr Ahnung :(
Frau Gelb
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Re: Mittelwertsvergleiche - doch nicht so einfach :-(

Beitragvon PonderStibbons » Mi 26. Jun 2013, 09:13

Ich muss gestehen, ich weiß jetzt nicht, worin Deine Frage
besteht. Geht es um Details der Bedienung der SPSS-Software?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Mittelwertsvergleiche - doch nicht so einfach :-(

Beitragvon Frau Gelb » Mi 26. Jun 2013, 19:10

Mir geht es darum, dass ich gar nicht weiß, ob meine Lösungsidee richtig ist, da wir sowas einfach noch nicht gemacht haben im Studium.

Ich bräuchte einfach eine Meinung dazu, wie man so ein Problem löst: Wenn die AV mit einem Faktor korreliert, in dem sich die auf Mittelwerte zu untersuchenden Gruppen auch noch signifikant unterscheiden. Wie man bei Mittelwertsvergleichen eben diesen Faktor unter Kontrolle hält, sodass die Gruppenunterschiede nicht auf diesem Faktor beruhen, sondern auf anderen Merkmalen, z. B. krank versus gesund.

Wenn man eine Korrelation rechnet, kann man doch auch einen Faktor "herausrechnen". Aber ich mache keine Korrelation, sondern Gruppenvergleiche.

Und wenn ich weiß, wie man das macht, wäre es natürlich gut, auch noch zu wissen, wie ich das in SPSS anstelle. Und OB es für sowas überhaupt eine Lösung gibt.

Ich habe jetzt alle Fälle über 30 Jahre aus der Gruppe rausgeschmissen, damit gibt es keinen signifikanten Zusammenhang der AV mit dem Alter mehr, aber das ist einfach extrem schade, weil ich von 275 verwertbaren Fällen nicht mal mehr 200 übrig habe. Das kann doch nicht die einzige Lösung sein?!
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Re: Mittelwertsvergleiche - doch nicht so einfach :-(

Beitragvon PonderStibbons » Mi 26. Jun 2013, 21:19

Kovarianzanalyse wäre eine Möglichkeit. D.h. im vorliegenden Fall eine
Varianzanalyse mit dem Gruppierungsfaktor und mit "Alter" als zusätzlicher
kontinuierlicher Kovariate. Geht in SPSS wohl im Bereich "univariate
Varianzanalyse".

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Mittelwertsvergleiche - doch nicht so einfach :-(

Beitragvon Frau Gelb » Do 4. Jul 2013, 11:51

Hallo und erst mal (verspätet) herzlichen Dank für Deine Unterstützung!

Ich bin eigentlich ganz gut zurecht gekommen und habe ein gutes Tutorial gefunden, wie ich eine ANCOVA rechnen muss und die Möglichkeit habe, post-hoc die MW zu vergleichen. Nun habe ich mir gerade 40 Seiten Tabellen ausgedruckt und nun fiel mir auf, dass ich evt. einen Fehler gemacht habe, wenn ich meine Ausgabe so mit der Beispielausgabe aus einer "Reporting Statistics"-Anleitung vergleiche:
Ich habe als Faktor die Gruppenvariable genommen, als Kovariate das Alter.

Unter den Optionen kann ich dann auswählen, wofür die Mittelwerte ausgegeben werden sollen; da habe ich natürlich "Gruppe" gewählt und dann "Haupteffekte vergleichen".

Ich verstehe das so, dass mir SPSS dann anzeigt, wie sich die Gruppen unterscheiden und bei seinen Berechnungen das Alter mit verwertet.

Meine Ausgabe zeigt mir in der Spalte ganz links unter "Quelle" von oben nach unten:
korrigiertes Modell
Konstanter Term
v_7 (Alter)
v_GRUPPE
Fehler
Gesamt
korrigierte Gesamtversion

und ich hätte nun die df sowie F und die Sig aus der Zeile "v_GRUPPE" angegeben: [F(3, 286) = 43,79, Eta**2 = 31,9, p < .001]
Ich verstehe das so, dass es zwischen den Gruppen einen signifikanten Unterschied gibt und dass die Gruppenzugehörigkeit zu 31,9% an der Varianz der Skalenwerte beteiligt ist und dass dabei das Alter schon kontrolliert ist.

Nun zeigt mir aber die Beispielausgabe auf meinem Reporting-Statistics-Blatt bei der Ausgabe der ANCOVA eine Zeile mehr an, angewendet auf meine Daten würde da in der Quellen-Spalte unter v_GRUPPE noch eine Zeile
v_7*v_GRUPPE
stehen und das, was in der Zeile auftaucht, wäre das Ergebnis, das im Ergebnisbericht verwendet wird.

Was hat diese Zeile zu bedeuten? Interpretiere ich meine Tabelle falsch oder ist das, was ich gemacht habe, für meine Fragestellung ok?

Die Fragestellung ist nur: Gibt es Unterschiede in den Skalenwerten? Und dummerweise ist da eben das Alter, das bei manchen der 30 Skalen, die ich untersuche, kontrolliert werden muss...
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Re: Mittelwertsvergleiche - doch nicht so einfach :-(

Beitragvon PonderStibbons » Do 4. Jul 2013, 13:04

Die Wechselwirkung Gruppe*Kovariate wird nicht automatisch ins Modell
enbezogen. Falls sie von Interesse sein sollte, muss man sie in SPSS
eigens anfordern (der Button, der das entsprechende Fenster öffnet,
ist AFAIR "Modell").

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Mittelwertsvergleiche - doch nicht so einfach :-(

Beitragvon Frau Gelb » Do 4. Jul 2013, 13:16

OK, danke.
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