Reliabilitaetsanalyse bei Wissenstest (dichotomen Variablen)

Reliabilitaetsanalyse bei Wissenstest (dichotomen Variablen)

Beitragvon Marylu » So 1. Dez 2013, 15:18

Hi, ich waere euch superdankbar, wenn ihr mir bei folgendem Problem weiterhelfen koenntet:

ich habe einen Wissenstest mit dichotomen Variablen erstellt. Diesen habe ich mit einer Experimental und einer Kontrollgruppe zu 2 Messzeitpunkten durchgefuehrt.

Die Werte der Variablen sind unterschiedlich z.B.
Item 1: 0 ist falsch, 1 ist richtig; Item 2: 0 ist richtig, 1 ist falsch.

Demnach habe ich in der Eingabemaske bei "Werte" folgendes eingeben:
Item 1: 0= not quoted, 1= quoted; Item 2: 0=quoted, 1= not quoted

Frage 1: ist dieses Vorgehen so korrekt? oder muss ich ueber den recode Befehl gehen?

Der Wissenstest besteht aus mehreren Subskalen (Wissen 1; Wissen 2; Wissen3) und einer Hauptskala (Wissen_gesamt). Die Subskalen bestehen aus je 5 dichotomen Items. Der Wert der Subskala ergibt sich aus den Summenscores der einzelnen dichotomen Items. Ich habe das so verstanden, dass die Werte durch die Summenbildung kontinuierlich werden.

Frage 2: Habe ich das richtig verstanden?

Frage3: Wie kann ich nun die Reliabilitaet fuer eine Subskala (bestehend aus den Summenscores) berechnen?

bisher bin ich so vorgegangen, dass ich eine normale Relanalyse mit Cronbachs Alpha gemacht habe, zumal ich gelesen habe, dass SPSS dabei die Dichotomie beruecksichtig. Allerings sind die Reliabilitaeten extrem niedrig: 0.2 (habe auf Ausreisser und Missings geachtet, Faktorenanalyse muss ich noch machen).

Frage4: Muss man bei der Reliabilitaetsrechnung von Wissenstest etwas beachten/ anders vorgehen? Wenn ja, wie?

Frage 5: Muss ich SPSS gesondert mitteilen, dass es bei den dichotomen Variablen die Reliabilitaeten fuer die Summenscores berechenen soll, wenn ja, wie?

Habe nun als Alternative die Retestreliabilitaet fuer die Kontrollgruppe berechnet. Diese liegt immerhin bei 0.7

Frage 6: Kann ich diese Reliabilitaetsangabe verwenden? Welche Nachteile ergeben sich daraus, v.a. im Vergleich zu Cronbachs Alpha?

Freue mich sehr auf Eure Antwort:)
Marylu
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Re: Reliabilitaetsanalyse bei Wissenstest (dichotomen Variab

Beitragvon Albrecht » Mo 2. Dez 2013, 21:58

Also SPSS sollte automatisch Kuder-Richardson statt Cronbachs Alpha berechnen.
(Falls es Probleme gibt, würde ich die Antworten mit 1 und 2, statt mit 0 und 1 kodieren.)

Die Reliabilität wird dann durch Kuder-Richardson angegeben. 0.2 klingt in der Tat sehr niedrig. 5 Items sind aber auch nicht sonderlich viel.
Wenn der Test auf Zeit war, hat das einen negativen Einfluss auf die Reliabilität (wenn dadurch nicht immer alle Items beantwortet wurden).

Es ist halt die Frage, was da für Wissen abgefragt ist. Das sollte schon homogen sein, damit eine Reliabilitätsanalyse Sinn ergibt.

Wenn es um die Summenscores geht, dann ist in der Tat eine Retest-Reliabilität angebracht. Hmm, klar kann man das angeben.
Ein Nachteil ist, dass Du damit nicht nachprüfen kannst, wie sich die einzelnen Items auf die Reliabilität auswirken.

Aber wenn Du zeigen möchtest, dass die Testergebnisse zeitlich stabil sind, dann ist Retest-Rel. natürlich viel besser.
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