Konzept für Forschungsprojekt

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Konzept für Forschungsprojekt

Beitragvon JayPi » Mi 11. Jun 2014, 15:29

Hallo Leute!

*jammermodusan*Ich bin echt am verzweifeln. Ich komme aus der BWL und muss im Bereich Finance und Banking ein Forschungsprojekt durchführen, doch ich weiß einfach nicht, wie ich das statistische Grundmodell gestalten soll, damit ich einen Fragebogen konzipieren kann. Ich habe komplett freie Hand darüber, was genau untersucht werden soll. Das Thema wurde nur grob eingegrenzt. Ich fühle mich jedoch im Bereich der Statistik wie ein Analphabet und je mehr ich mich einlese, desto verwirrter werde ich*jammermodusaus*

Das Thema/die Forschungsfrage soll sein: "Beeinflusst die Art der Darstellung von Informationen über ein Finanzprodukt die Investitionsentscheidung?"
Etwas platter formuliert geht es einfach darum, ob durch die unterschiedliche Darstellung (Graphen, Bildchen, Text usw) die Investitionsentscheidung beeinflusst wird. Dazu habe ich mir überlegt, die Beschreibung eines Finanzprodukts (es gibt gesetzliche Vorgaben, was darin enthalten sein muss) in unterschiedlichen Varianten zu präsentieren, in dem es sprachlich und graphisch verschieden gestaltet wird. Dazu eine mit Bildern usw. aufgepeppte Version, die Originalversion und eine nüchterne Version (nur gesetzliche Angaben und nur sachdienliche Informationen. Anschließend möchte ich die Redaktion des Probanden messen, in dem ich Frage, für welches er sich entscheiden würde.

Folgendes habe ich mir überlegt:

1. Die abhängige Variable ist die Investitionsentscheidung. Diese könnte man einfach mittels einer Likert-Skale (von "sehr wahrscheinlich" bis "sehr unwahrscheinlich") abfragen.
2. Die unabhängige Variablen hat sind die drei Varianten des Finanzprodukts, daher drei Ausprägungen

Wie soll ich nun meinen Fragebogen aufbauen bzw. mit welchem Verfahren kann ich das ganze angehen?

Ich habe zuerst an eine Varianzanalyse gedacht, aber meine abhängige Variable ist nicht metrisch. Eine Regression macht auch keinen Sinn. Ich habe schon versucht mit sämtlichen mir bekannten Verfahren eine sinnvolle Anwendung zu finden, aber leider passt keines der Verfahrfen so richtig. Ich kann auch das Untersuchungsziel meinem Verfahren anpassen, das ist überhaupt kein Problem.

Mir fehlt in der Statistik einfach der Blick fürs Ganze, ich weiß einfach nicht wie ich das Experiment aufbauen soll. Außerdem klingt mein derzeitiger Ansatz einfach zu platt und einfach. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen :?
JayPi
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Re: Konzept für Forschungsprojekt

Beitragvon PonderStibbons » Mi 11. Jun 2014, 16:27

Anscheinend hast Du 3 experimentelle Bedingungen, wobei
jeder Proband immer nur 1 Bedingung erlebt (3 unabhängige
Gruppen)? Wenn Du die abhängige Variable so gestaltest
wie beschrieben (Item vom Likert-Typ, Stufenzahl nicht
genannt), dann wäre als Globaltest der Kruskal-Wallis H-Test
geeignet. Du könntest auch eine visuelle Analogskala oder
ähnliches (mit den Polen sehr wahrscheinlich/unwahrscheinlich)
verwenden, dann wäre die AV als intervallskaliert anzusehen
und varianzanalytische Verfahren kämen in Frage.

Was mit Fragebogen gemeint ist, weiß ich leider nicht.
Möchtest Du noch weitere Probandenmerkmale erheben?
Normalerweise wären die Wechselwirkungen zwischen
Kundencharakteristika und Entscheidung interessant.
Oder geht es um weitere abhängige Variablen?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Konzept für Forschungsprojekt

Beitragvon JayPi » Mi 2. Jul 2014, 16:03

@Ponderstibbons
Vielen Dank für deine Hilfe!
Sorry für die späte Antwort. Das soll kein Desinteresse vermitteln, ich habe das Projekt wegen ein paar anderen Uni-Sachen jedoch für ein paar Wochen auf Eis legen müssen.

Um für etwas Klarheit über mein Vorhaben zu sorgen, nochmal die Erhebung plus kleinen Veränderungen zum letzten Mal:

Ich möchte Studenten mit unterschiedlichen Anzeigen für Discount-Zertifikate(DZ) konfrontieren und anschließend die Auswirkungen messen.
Dazu möchte einmal eine Anzeige für DZ als Ausgangspunkt und nehmen und jeweils in zwei Dimensionen verändern:
1. optische Darstellung
2. Risiko

Es wird jedes DZ in drei optischen Varianten und drei Risikovarianten geben, d.h. man erhält eine Matrix mit 9 Anzeigen:

Risiko 1 Risiko 2 Risiko 3
Optik 1 1 4 7
Optik 2 2 5 8
Optik 3 3 6 9


Um den Einfluss der Manipulation auf mehrere Variablen messen zu können, sollen zu jeder Anzeige Fragen gestellt werden.

Ich stehe jetzt immernoch vor folgenden Problemen:

[1] Da der Zeitaufwand sehr hoch wäre, wenn jeder Proband alle Anzeigen bekommt, würde ich das gerne auf drei reduzieren. Kann ich dazu einfach jedem Proband drei Anzeigen geben, sodass jede Ausprägung einmal vertreten ist? Zum Beispiel Anzeige 1,5 und 9? Am Ende würde ich dann gerne auch noch Fragen, für welches DZ der drei sich der Proband entscheiden würde (Investitionsentscheidung) Kann ich Daten dann anschließend noch vergleichen?

[2] Wie kann ich meine Fragen beantworten (also mit welchen Methoden)?

1: Hat die unterschiedliche optische Darstellung einen Einfluss auf die 5 Variablen (metrisch)?
2: Hat die unterschiedliche optische Darstellung einen Einfluss auf die Investitionsentscheidung ?
3: Hat das unterschiedliche Risiko einen Einfluss auf die 5 Variablen?
4: Hat das unterschiedliche Risiko einen Einfluss auf die Kaufentscheidung
5: Ich vermute eine Interaktion zwischen Risiko und optischer Darstellung, d.h. das durch die unterschiedliche Darstellung ein Proband auch evtl. auch zu einem riskantere DZ greift. Wie kann ich das messen?


Habt ihr Vorschläge?

Gruß

Jan
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Re: Konzept für Forschungsprojekt

Beitragvon PonderStibbons » Do 3. Jul 2014, 09:47

Da der Zeitaufwand sehr hoch wäre, wenn jeder Proband alle Anzeigen bekommt, würde ich das gerne auf drei reduzieren.

Ich weiß auf Anhieb nicht, wie man sowas auswerten kann.
Vielleicht mit einem Mehrebenenmodell, aber da müsstest
Du für die Datenanalyse dann wohl eine Firma nehmen.
Wie viele Probanden sollen es denn sein? Gegebenenfalls
machst Du 9 Gruppen statt Messwiederholung. Online
besteht durchaus die Möglichkeit, dafür die erforderliche
Probandenzahl zusammenzubekommen (> 10 pro Gruppe
wäre Mindestanforderung).
[2] Wie kann ich meine Fragen beantworten (also mit welchen Methoden)?

Zweifaktorielle Varianzanalysen (je nachdem Varianzanalyse für
Messwiederholungen oder für unabhängige Gruppen), einschließlich
Wechselwirkung. Gegebenenfalls multivariate Varianzanalyse
(MANOVA), sofern die 5 Variablen gemeinsam ein Konstrukt
repräsentieren und im mittleren Ausmaß miteinander korrelieren.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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