Mittelwerte gewichten - darf ich das?

Univariate Statistik.

Mittelwerte gewichten - darf ich das?

Beitragvon Timedrop » Mo 4. Aug 2014, 23:34

Hallo liebes Forum,

ich habe von zwei kleinen Stichproben N1=9 und N2=11 variablen zu verschiedenen Messzeitpunkten gemessen. Diese sind allerdings nicht gleichverteilt über die Personen d.h. eine Person hat lediglich 15 Messzeitpunkte die andere hat 30 und so weiter. Wenn ich hier für die jeweilige Person den Mittelwert der entsprechenden Variable bilde, dann spiegelt dass diese Unterschiede im Mittelwertsvergleich nicht wieder.

Nun folgende Überlegung:

Ich gewichte die Mittelwerte über die Messzeitpunkte.
Dh. ich beziehe den Mittelwert für eine Person mit 15 Messzeitpunkten 15 Mal in meine Berechnungen mit ein, den Mittelwert einer Person mit 30 Messzeitpunkten 30 Mal und so weiter.

Nun frage ich mich, ob das geht? Oder verfälsche ich hiermit die Datenlage.
Wenn ich nun einen t-test bzw Mann Whitney-Test rechne (nun mit N1=200 vs N2=222) bekomme ich im Gegensatz zu meinem Mittelwertsvergleich mit 9 oder 11 Werten ein signifikantes Ergebnis.

Also es geht mir nicht darum, dass meine Ergebnisse signifikant sind. Ich möchte nur mit in Betracht ziehen, dass sich die Mittelwerte aus verschieden vielen Messzeitpunkten pro Person zusammensetzen.

Was haltet ihr davon?

Ist das kompletter Unsinn????

LG
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Re: Mittelwerte gewichten - darf ich das?

Beitragvon PonderStibbons » Di 5. Aug 2014, 00:10

Wenn ich nun einen t-test bzw Mann Whitney-Test rechne (nun mit N1=200 vs N2=222)

Du hast aber nicht N1=200 und N2=222, sondern immer noch n1=9 und n2=11.

Was Du machst, ist nicht Gewichten, sondern jede Messung wie eine
unanhängige Beobachtung zu behandeln. Und das geht nicht. Auch wenn
Pharmafirmen es bei einer Medikamentenzulassung sicher begrüßen
würden, statt 400 Patienten einmal zu messen, einfach 2 Patienten
je 200mal messen zu können.

Vielleicht solltest Du in Erwägung ziehen, im RL Deinen Betreuer,
die Methodenberatung Deiner Fakultät, einen halbwegs versierten
Kommilitonen ö.ä. zu Rate zu ziehen.

LG

wtf
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Re: Mittelwerte gewichten - darf ich das?

Beitragvon Timedrop » Di 5. Aug 2014, 10:07

PonderStibbons hat geschrieben:
Wenn ich nun einen t-test bzw Mann Whitney-Test rechne (nun mit N1=200 vs N2=222)

Du hast aber nicht N1=200 und N2=222, sondern immer noch n1=9 und n2=11.

Was Du machst, ist nicht Gewichten, sondern jede Messung wie eine
unanhängige Beobachtung zu behandeln. Und das geht nicht. Auch wenn
Pharmafirmen es bei einer Medikamentenzulassung sicher begrüßen
würden, statt 400 Patienten einmal zu messen, einfach 2 Patienten
je 200mal messen zu können.

Vielleicht solltest Du in Erwägung ziehen, im RL Deinen Betreuer,
die Methodenberatung Deiner Fakultät, einen halbwegs versierten
Kommilitonen ö.ä. zu Rate zu ziehen.

LG

wtf

Den Kommentar verstehe ich nicht....

Ansonsten hast Du recht.Ich hab schon alle möglichen Leute gefragt und war in drei Statistikberatungen, die konnten mir auch nicht wirklich weiterhelfen, sonst würde ich hier nicht fragen. Es gibt ja diese Imputationsverfahren, aber warscheinlich verzerrt das die Rechnungen genauso.

Danke trotzdem!
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