Faktorenanalyse: Trennung nach Geschlecht?

Faktorenanalyse: Trennung nach Geschlecht?

Beitragvon Leviathan » Mi 4. Mär 2015, 22:33

Hallo,

mal eine ganz banale Frage: Wenn ich z.B. in einer Studie (unter anderem) das Geschlecht vergleiche und eine Faktorenanalyse durchführen möchte, um bestimmte Variablen zur Analyse auszuwählen, müsste ich diese doch für das jeweilige Geschlecht ausführen, oder?

Welche theoretische Regel steht dem eigentlich zugrunde? Einfach, die Erwartung, dass sich das Antwortverhalten (erfahrungsgemäß) gruppenspezifisch unterscheidet?

Danke!
Leviathan
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Re: Faktorenanalyse: Trennung nach Geschlecht?

Beitragvon strukturmarionette » Do 5. Mär 2015, 03:29

Hi,

mal eine ganz banale Frage: Wenn ich z.B. in einer Studie (unter anderem) das Geschlecht vergleiche und eine Faktorenanalyse durchführen möchte, um bestimmte Variablen zur Analyse auszuwählen, müsste ich diese doch für das jeweilige Geschlecht ausführen, oder?

Das ist zwar sehr pfiffig formuliert, aber der Interpretationsspielraum ist derart groß, dass man darauf kaum antworten kann.
Trotzdem hat das eine mit dem anderen normalerweise nichts zu tun.

Warum soll die Frage denn banal sein?

Gruß
S.
strukturmarionette
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Re: Faktorenanalyse: Trennung nach Geschlecht?

Beitragvon Leviathan » Do 5. Mär 2015, 09:05

strukturmarionette hat geschrieben:Hi,

mal eine ganz banale Frage: Wenn ich z.B. in einer Studie (unter anderem) das Geschlecht vergleiche und eine Faktorenanalyse durchführen möchte, um bestimmte Variablen zur Analyse auszuwählen, müsste ich diese doch für das jeweilige Geschlecht ausführen, oder?

Das ist zwar sehr pfiffig formuliert, aber der Interpretationsspielraum ist derart groß, dass man darauf kaum antworten kann.
Trotzdem hat das eine mit dem anderen normalerweise nichts zu tun.

Warum soll die Frage denn banal sein?

Gruß
S.


Hihihi...vielen Dank erst einmal für Deine Antwort!

Banal, weil ich ja im Prinzip mit der Filtersetzung "Geschlecht" unterschiedliche Subpopulationen / -gruppen erschaffe!

Ich würde z.B. auch in einer medizinischen Studie bei Verwendung der GLEICHEN Variablen separate Faktorenanalysen für z.B. Männer, Frauen, gesunde Patienten, geheilte Patienten und wiedererkrankte Patienten berechnen. In jeder Gruppe sind ja andere Antwortverhalten zu erwarten und somit könnte ich nicht einfach im Vorfeld die entsprechenden Variablen heraussuchen, ihre Faktorladungen ermitteln und daraus neue Indices bilden, die ich dann letztendlich für jede Gruppe anwende. Oder wäre dieses Beispiel zu abwegig und auch falsch?

Danke!
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Re: Faktorenanalyse: Trennung nach Geschlecht?

Beitragvon strukturmarionette » Fr 20. Mär 2015, 02:20

Hi,

Ich würde z.B. auch in einer medizinischen Studie bei Verwendung der GLEICHEN Variablen separate Faktorenanalysen für z.B. Männer, Frauen, gesunde Patienten, geheilte Patienten und wiedererkrankte Patienten berechnen. In jeder Gruppe sind ja andere Antwortverhalten zu erwarten und somit könnte ich nicht einfach im Vorfeld die entsprechenden Variablen heraussuchen, ihre Faktorladungen ermitteln und daraus neue Indices bilden, die ich dann letztendlich für jede Gruppe anwende. Oder wäre dieses Beispiel zu abwegig und auch falsch?


Weil du 'Antwortverhalten' eine 'medizinische Studie' erwähnst, scheint es sich bei Deinen Variablen um Items eines diagnostischen Instrumentes zu handeln.
Weil derartige diagnostische Instrumente oft zielgruppenspezifisch konzipiert und konstruiert werden, macht es Sinn machen, bei der Konstruktion dieses Instrumentes darauf zu achten, dass auch die Faktorenanalysen dabei mit einer Stichprobe durchgeführt werden, die auch einer Population stammen, für die deine Tests vorgesehen sind.

Gruß
S.
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Re: Faktorenanalyse: Trennung nach Geschlecht?

Beitragvon Leviathan » Do 26. Mär 2015, 12:25

strukturmarionette hat geschrieben:Hi,
Weil du 'Antwortverhalten' eine 'medizinische Studie' erwähnst, scheint es sich bei Deinen Variablen um Items eines diagnostischen Instrumentes zu handeln.
Weil derartige diagnostische Instrumente oft zielgruppenspezifisch konzipiert und konstruiert werden, macht es Sinn machen, bei der Konstruktion dieses Instrumentes darauf zu achten, dass auch die Faktorenanalysen dabei mit einer Stichprobe durchgeführt werden, die auch einer Population stammen, für die deine Tests vorgesehen sind.

Gruß
S.


Vermutlich interpretierst Du dort zu viel hinein...

Sämtliche Items betreffen die Geschlechter gleichermaßen, dennoch sind tendenzielle Unterschiede (in den Ergebnissen) zu erwarten!
Beim Thema Lungenkrebs sollten auch unterschiedliche Ergebnisse zwischen den Geschlechtern auftreten, dennnoch gehen alle Risikofaktoren (Items) und eventuelle Therapiemethoden (weitere Items) in die Berechnung gleichberechtigt ein.

Trotzdem wären zwei Faktorenanalysen je Geschlechtsgruppe hier sinnvoll?
Leviathan
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