HILFE bzgl. Multikollinearität und Signifikanz!

Alle Verfahren der Regressionanalyse.

HILFE bzgl. Multikollinearität und Signifikanz!

Beitragvon Studentin_89 » Di 1. Sep 2015, 10:28

Hallo!

Habe mich heute hier angemeldet, weil ich wirklich ratlos bin. Ich schreibe momentan meine Masterthesis und habe eine empirische Untersuchung durchgeführt. Es geht um Einflussfaktoren auf die Arbeitgeberattraktivität.
Nun wollte ich eine multiple Regressionsanalyse durchführen und habe auch die Voraussetzungen überprüft. Diese sind alle in Ordnung.

Bei der eigentlichen Regression ist das Gesamtmodell hoch signifikant, aber nur 2 von 8 Regressionskoeffizienten...:/ Wie kann das sein?

Was mich auch sehr wundert: Mein VIF und Toleranzfaktor befinden sich im absoluten Rahmen, bei den Korrelationen untereinander sehe ich aber teilweise hohe Korrelationen...Liegt hier das Problem? Und falls ja, kann ich das irgendwie lösen? :(

Wäre über jeden Ratschlag dankbar!

Liebe Grüß
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Re: HILFE bzgl. Multikollinearität und Signifikanz!

Beitragvon PonderStibbons » Di 1. Sep 2015, 10:40

Bei der eigentlichen Regression ist das Gesamtmodell hoch signifikant,

Was heißt das? Wie groß ind R², p und die Stichprobe?
aber nur 2 von 8 Regressionskoeffizienten...:/ Wie kann das sein?

Wo ist das Problem? Einer würde doch schon reichen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: HILFE bzgl. Multikollinearität und Signifikanz!

Beitragvon Studentin_89 » Di 1. Sep 2015, 11:53

Hi!

zu 1: meine ANOVA zeigt mir, dass das Gesamtmodell hoch signifikant ist (0,000). Das R² liegt bei 42,2..Stichprobe beträgt 158TN.

zu 2: Was soll ich denn mit lediglich zwei Faktoren? das würde doch bedeuten, dass meine anderen gewählten einflussfaktoren völlig banane waren, oder nicht? (da sie ja überhaupt nicht signifikant sind)

Liebe Grüße und Danke schonmal :)
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Re: HILFE bzgl. Multikollinearität und Signifikanz!

Beitragvon PonderStibbons » Di 1. Sep 2015, 12:16

Was Du mit Banane genau meinst, weiß ich leider nicht. Da ich den theoretischen
Hintergrund, die Fragestellung, die Variablen und die bivariaten Korrelationen
nicht kenne, oder den Grund warum eine multiple Regression gerechnet wurde,
kann ich es mir leider auch nicht zusammenreimen. Ganz allgemein ist es mitunter
so, dass bei miteinander korrelierten Prädiktoren derselbe Varianzanteil im
Kriterium von mehreren Prädiktoren erklärt werden könnte. Erledigen 1 oder
2 starke Präditoren dies bereits, bleibt für die anderen kein Erklärungbeitrag
mehr zu leisten. Aber wie gesagt, warum das im konkreten Falle schlimm sein
sollte, ist mir mangels Informationen leider nicht nachvollziehbar.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: HILFE bzgl. Multikollinearität und Signifikanz!

Beitragvon Studentin_89 » Di 1. Sep 2015, 13:28

Es geht um variablen wie gehalt, aufstiegsmöglichkeiten, sicherheit des arbeitsplatzes etc. (Uvs). Die abhängige Variable ist die Arbeitgeberattraktivität. Es geht hauptsächlich darum, welche faktoren die Arbeitgeberattraktivität beeinflussen. Das ganze wird am Bsp der Versicherungsbranche als potenzieller Arbeitgeber unter Studierenden durchgeführt.

Die bivariaten korrelationen untereinander sind zum teil deutlich höher als die korrelationen mit der AV. Wundert mich eben, warum z.B. Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten höher korrelieren als z.B. Aufstiegsmöglichkeiten und Arbeitgeberattraktivität.

Schlimm ist es deshalb, da meine ausgewählten Faktoren ja dann zum großteil absolut unrelevant für meine untersuchung erscheinen und ich keine wirklichen aussagen machen kann, außer, dass z.B. die Sicherheit des Arbeitsplatzes und Aufgabenvielfalt einen einfluss haben (und signifikant sind), der rest aber weder einen beachtlichen einfluss hat noch signifikant ist.
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Re: HILFE bzgl. Multikollinearität und Signifikanz!

Beitragvon PonderStibbons » Di 1. Sep 2015, 13:48

Es geht um variablen wie gehalt, aufstiegsmöglichkeiten, sicherheit des arbeitsplatzes etc. (Uvs). Die abhängige Variable ist die Arbeitgeberattraktivität. Es geht hauptsächlich darum, welche faktoren die Arbeitgeberattraktivität beeinflussen. Das ganze wird am Bsp der Versicherungsbranche als potenzieller Arbeitgeber unter Studierenden durchgeführt.

Das Ganze ohne Moderatoreffekte (Wechselwirkungen) oder Mediatoreffekte? Einfach
8 Prädiktoren in die Gleichung und dann ma'gucken? Du kannst nun doch geradezu froh
sein, dass Du schließlich ein Modell mit solch hoher Varianzaufklärung hast (das
adjustierte R² wäre m.E. bei 8 Prädiktoren allerdings der adäquate Wert), und
diese wird im wesentlichen schon durch 2 Prädiktoren geleistet (außer es gibt
hier Suppressoreffekte, dann sind auch "nichtsignifikante" Prädiktoren essenziell
für die Vorhersage). Das kannst Du sowohl als praktisch vorhersagefähig, als auch
vielleicht als inhaltlich interessant diskutieren.
Die bivariaten korrelationen untereinander sind zum teil deutlich höher als die korrelationen mit der AV. Wundert mich eben, warum z.B. Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten höher korrelieren als z.B. Aufstiegsmöglichkeiten und Arbeitgeberattraktivität.

Gehalt ist wichtig für die Attraktivität, die mit dem Gehalt assoziierten
Aufstiegsmöglichkeiten wohl auch, aber was Aufstiegsmöglichkeiten an
Attraktivität vorhersagen könnten, hat schon das Gehalt erledigt? Sowas
in der Art?
Schlimm ist es deshalb, da meine ausgewählten Faktoren ja dann zum großteil absolut unrelevant für meine untersuchung erscheinen und ich keine wirklichen aussagen machen kann, außer, dass z.B. die Sicherheit des Arbeitsplatzes und Aufgabenvielfalt einen einfluss haben (und signifikant sind), der rest aber weder einen beachtlichen einfluss hat noch signifikant ist.

Es ist schlimm, wenn Du inhaltlich und methodisch begründet Prädiktoren
ins Modell nimmst, und empirisch dann etwas z.T. Unerwartetes herauskommt?
Deine Betreuer scheinen einen eigenartige Idee von Wissenschaft zu haben.
Allerdings hätte es mich doch mehr als gewundert, wenn mehr als 2 oder 3
Charakteristika bei gemeinsamer Betrachtung aller Charakteristika relevant
für die Vorhersage geworden wären.

Im Konzept ist aber leider auch nichts darüber hinausgehend Pfiffiges vorgesehen
wie etwa Wechselwirkungen ("Hypothese: Aufgabenvielfalt wird erst relevant,
sofern die Kohle stimmt, daher wird eine Wechselwirkung dieser Merkmale ins
Modell genommen"), aber das muss auf dem Niveau vielleicht auch noch nicht
unbedingt sein. Zumal n=150 die Möglichkeiten auch arg einengt.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: HILFE bzgl. Multikollinearität und Signifikanz!

Beitragvon Studentin_89 » Di 1. Sep 2015, 14:17

Danke für deine hilfreiche Antwort!

LG
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