Längsschnittstudie Auswahl

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Längsschnittstudie Auswahl

Beitragvon Dagobert » Do 22. Okt 2015, 14:48

Hallo zusammen!

Auf meiner Suche nach Antworten bin ich auf dieses Forum hier gestoßen, vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen?

Folgendes Problem: Ich habe eine größere Studie, die zu 4 Zeitpunkten (t1-t4) Lebensqualitäts-Daten erfasst hat. Die Probanden (insgesamt ca. n=300) wurden jedes Mal neu befragt, ob sie teilnehmen möchten. Es kommt also vor, dass Probanden zum Beispiel nur zu t2 und t3 teilgenommen haben. Jetzt möchte ich die Lebensqualität im Verlauf darstellen, dazu bilde ich "abhängige" Vergleiche von t1-t2, t1-t3, t1-t4 und t3-t4. Eigentlich hatte ich bisher einfach nur Probanden genommen, die zu jedem Zeitpunkt geantwortet haben (in diesem Fall n=90), da ich dachte, dass ich damit den langzeitlichen Verlauf am besten darstellen kann. Eine Statistikerin hat mir nun aber geraten die Power zu erhöhen und abstufend Probanden aufzunehmen. Sprich alle Probanden zu nehmen, die bei t1 dabei waren, t1+t2, t1+t2+t3 und t1+t2+t3+t4, das wäre dann ungefähr: (t1)=160; n(t2)=130; n(t3)110; n(t4)=90. Die paarweisen Vergleiche hätten dann abgsehen von >t3-t4< höhere n-Zahlen.

1)Würdet ihr das auch so empfehlen oder wäre das nur Effekthascherei mit höheren n-Zahlen die auf Kosten der Glaubwürdigkeit der Ergebnisse geht?

2) Jetzt wurden Probanden ja aber auch weiter befragt, wenn sie bei t1 nicht teilgenommen haben. Wäre es dann nicht konsequent einfach alle Probanden aufzunehmen und die Vergleiche immer zwischen denen zu machen, die zu den beiden Zeitpunkten geantwortet haben?

3) Wie würde man eine dropout-Analyse dazu aufbauen? Bisher war sie ja recht einfach und glaubwürdig: n=90 vs. Rest. In diesen beiden neuen Szenarien und v.a. im letzteren stelle ich sie mir jedoch deutlich schwieriger vor! Schließlich sind ja im Vergleich zwischen den ersten beiden Zeitpunkten andere Probanden enthalten, als in dem zwischen t1 und t3 zum Beispiel..

Würde mich sehr freuen, wenn vielleicht jemand ne kurze Minute für das Thema hätte! Ich hänge nämlich momentan total durch (habe die Arbeit mit der o.g. Auswahl eigentlich schon durch und muss jetzt anscheinend alles nochmal neu machen :/ )

Beste Grüße,
Dagobert
Dagobert
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 2
Registriert: Do 22. Okt 2015, 14:24
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Längsschnittstudie Auswahl

Beitragvon PonderStibbons » Do 22. Okt 2015, 16:27

1)Würdet ihr das auch so empfehlen

Wie sollte man? Kontext, Hintergrund, Fragestellung, Zweck der Studie und Charakteristika der Stichprobe sind doch überhaupt nicht beschrieben.
oder wäre das nur Effekthascherei mit höheren n-Zahlen die auf Kosten der Glaubwürdigkeit der Ergebnisse geht?

Wenn Du 70 von 160 rauswirfst und nur ausgehend von den 90 Completern Aussagen triffst, hast Du doch ebenfalls ein mögliches Verzerrungsproblem.
2) Jetzt wurden Probanden ja aber auch weiter befragt, wenn sie bei t1 nicht teilgenommen haben. Wäre es dann nicht konsequent einfach alle Probanden aufzunehmen und die Vergleiche immer zwischen denen zu machen, die zu den beiden Zeitpunkten geantwortet haben?

Wenn man es so richtig kompliziert machen will, dann schon. Ansonsten wäre es eigentlich leicht nachzuvollziehen, nur die Absolventen der Baseline-Untersuchung einzuschließen.
3) Wie würde man eine dropout-Analyse dazu aufbauen? Bisher war sie ja recht einfach und glaubwürdig: n=90 vs. Rest.

Dann musst Du das vielleicht jetzt mehrfach machen.

(habe die Arbeit mit der o.g. Auswahl eigentlich schon durch und muss jetzt anscheinend alles nochmal neu machen :/ )

Musst Du wirklich? Ist die Statistikerin denn ausschlaggebend? Ich würde da doch erstmal den Abnehmer (Betreuer, Gutachter) fragen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11265
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 50
Danke bekommen: 2474 mal in 2458 Posts

Re: Längsschnittstudie Auswahl

Beitragvon Dagobert » Fr 23. Okt 2015, 10:00

Vielen Dank für die schnelle Antwort! Da zeigt sich ja schonmal eine klare Tendenz!

Meine Betreuerin hat dahingegen keine klare Ansage gemacht und meinte, dass man wahrscheinlich beides gut machen könnte.

Die Dropout-Analyse wäre also t1 vs Rest, t2 vs. Rest, t3 vs. Rest und t4 vs Rest? Oder würde es reichen t1 vs. Rest und t4 vs Rest zu machen?

Beste Grüße,
D
Dagobert
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 2
Registriert: Do 22. Okt 2015, 14:24
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post


Zurück zu Allgemeine Fragen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste