G*Power - Ermittlung der Teststärke (post hoc)

G*Power - Ermittlung der Teststärke (post hoc)

Beitragvon Meierhel » Mi 21. Okt 2015, 22:55

Hallo liebes Statistik-Team,

ich sitzte gerade an meiner Masterthesis und habe ein Problem bei der Ermittlung der Power mit Hilfe von G*Power 3.1.9.2.

Folgende Grundlagen zum Verständnis:
Ich habe zwei Variablen, eine intervall- und eine ordinalskaliert. Daher habe ich mit SPSS die Korrelation nach Spearman zur Prüfung auf einen Zusammenhang genutzt.
Mein Prof fordert die Prüfung der Power. Das möchte ich mit G*Power machen (Test family: Exact; Statistical-test: Correlation: Bivariate normal model). Den richtigen Test habe ich gefunden. Jetzt habe ich nur Probleme damit, welche Daten ich bei "Correlation p H1" und "Correlation p H0" eingeben muss.
Folgende Werte hat mir SPSS ausgegeben:
Korrelationskoeffizient: -.135
Sig. (1-seitig): .195

Über eure Hilfe würde ich mich sehr freuen und sollte ich etwas für das Verständnis vergessen haben, gebt mir bitte einfach Bescheid.

LG
Meierhel
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Re: G*Power - Ermittlung der Teststärke (post hoc)

Beitragvon PonderStibbons » Mi 21. Okt 2015, 23:21

Mein Prof fordert die Prüfung der Power.

Was genau meint er damit?
G*Power machen (Test family: Exact; Statistical-test: Korrelation: Bivariate normal model).

Exact Test und Bivariate Normal wundern mich. Sind das tatsächlich die zu Spearman-Korrelationen gehörenden Einstellungen?
Jetzt habe ich nur Probleme damit, welche Daten ich bei "Correlation p H1" und "Correlation p H0" eingeben muss.

Was genau meinst du damit?

Wie groß war übrigens die Stichprobe?

LG

wtf

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: G*Power - Ermittlung der Teststärke (post hoc)

Beitragvon Meierhel » Fr 23. Okt 2015, 12:41

PonderStibbons hat geschrieben:Was genau meint er damit?


Mit Hilfe der Poweranalyse soll geprüft werden, ob die Alternativhypothese
fälschlicher Weise aufgrund von Stichprobenergebnissen abgelehnt bzw. nicht angenommen wird, obwohl sie gilt. Sprich sie dient der Überprüfung der Beta-Fehler-Wahrscheinlichkeit. Die Power selbst gibt Auskunft darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Signifikanztest in der Lage ist, eine richtige Alternativhypothese zu entdecken.

PonderStibbons hat geschrieben:Exact Test und Bivariate Normal wundern mich. Sind das tatsächlich die zu Spearman-Korrelationen gehörenden Einstellungen?


Mir ist bewusst, dass diese Einstellung eigentlich für normalverteilte Variablen genutzt wird. Die übrigen Einstellungen für Korrelation beziehen sich allerdings auf dichotome Variablen. Daher entschied ich mich für diese Einstellungen. Sie können mich aber gern eines Besseren belehren :)

PonderStibbons hat geschrieben: Jetzt habe ich nur Probleme damit, welche Daten ich bei "Correlation p H1" und "Correlation p H0" eingeben muss.
Was genau meinst du damit?


Leider kann ich keinen Screenshot einfügen, dass würde es vereinfachen :)
Mit "Correlation p H1" und "Correlation p H0" sind die Eingaben, welche bei G*Power unter den benannten Angaben einzutragen sind. Folgende Daten sind bei dem bivariate normal model in G*Power einzutragen:
Tail(s): one/two
Correlation p H1: hier kann der Wert durch die Eingabe des "Coefficient of determination p^2" ermittelt werden
alpha err prob: bei mir 0,05
Total sample size: bei mir 43
Correlation p H0: ?
Ich weiß nicht, welche Werte ich bei "Correlation p H1" und "Correlation p H0" eintragen muss.

Nochmals vielen Dank für die Hilfsbereitschaft.

Mit freundlichen Grüßen

M.
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Re: G*Power - Ermittlung der Teststärke (post hoc)

Beitragvon PonderStibbons » Fr 23. Okt 2015, 12:59

Mit Hilfe der Poweranalyse soll geprüft werden, ob die Alternativhypothese
fälschlicher Weise aufgrund von Stichprobenergebnissen abgelehnt bzw. nicht angenommen wird, obwohl sie gilt. Sprich sie dient der Überprüfung der Beta-Fehler-Wahrscheinlichkeit. Die Power selbst gibt Auskunft darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Signifikanztest in der Lage ist, eine richtige Alternativhypothese zu entdecken.

Was eine Poweranalyse ist, das weiß ich, sonst würde ich mich zu dem Thema nicht geäußert haben. Meine Frage war, was genau Dein Professor damit meint (bzw. damit erreichen will). Der Text passt in erster Linie auf a-priori Analysen, aber hier haben wir eine Situation, bei der die Studie und die Auswertung bereits durchgeführt wurden.
Mir ist bewusst, dass diese Einstellung eigentlich für normalverteilte Variablen genutzt wird. Die übrigen Einstellungen für Korrelation beziehen sich allerdings auf dichotome Variablen. Daher entschied ich mich für diese Einstellungen. Sie können mich aber gern eines Besseren belehren

So auf Anhieb sieht es ziemlich falsch aus. Wieso ist denn nun von dichotomen Variablen die Rede? Ging es nicht um Spearman's rho, also Rangdaten? Und wieso exakter Test, wurde ein exakter Test bei der Datenanalyse verwendet?
Ich weiß nicht, welche Werte ich bei "Correlation p H1" und "Correlation p H0" eintragen muss.

Falls es um eine nachgeholte a priori poweranalyse geht, trägt man unter H1 ein, welchen Korrelationswert (in der Grundgesamtheit) man vermutet. Bzw. welcher plausibel ist. Bzw. relevant wäre. H0 ist in aller Regel rho=0.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: G*Power - Ermittlung der Teststärke (post hoc)

Beitragvon Meierhel » Fr 23. Okt 2015, 13:50

PonderStibbons hat geschrieben:Was eine Poweranalyse ist, das weiß ich, sonst würde ich mich zu dem Thema nicht geäußert haben. Meine Frage war, was genau Dein Professor damit meint (bzw. damit erreichen will). Der Text passt in erster Linie auf a-priori Analysen, aber hier haben wir eine Situation, bei der die Studie und die Auswertung bereits durchgeführt wurden.

Sorry, wollte nicht despektierlich wirken. Das hat mein Prof mir bzgl. der Poweranalyse erzählt. Sobald ein Test nicht signifikant ist, fordert er diese Analyse. Ich vermute, um im Nachgang Annahmen darüber treffen zu können, ob es auf der Datengrundlage überhaupt möglich gewesen wäre ein signifikantes Ergebnis zu erzielen.

PonderStibbons hat geschrieben:So auf Anhieb sieht es ziemlich falsch aus. Wieso ist denn nun von dichotomen Variablen die Rede? Ging es nicht um Spearman's rho, also Rangdaten? Und wieso exakter Test, wurde ein exakter Test bei der Datenanalyse verwendet?

:( Korrekt, ich habe zur Datenanalyse via SPSS die Rangkorrealation nach Spearman angewendet. Von dichotomen Variablen habe ich gesprochen, da die anderen Einstellungen für Korrelationen bei G*Power entweder point biserial oder tetrachoric sind und nach meinem Verständnis nur bei dichotomen Variablen angewendet werden können. Die Einstellungen für Korrelationen nach Pearson kann ich ja nicht verwenden, oder? Welche Test family bzw. welchen Test würden Sie mir empfehlen? Ich bin für jeden Rat/Hinweis dankbar.

PonderStibbons hat geschrieben:Falls es um eine nachgeholte a priori poweranalyse geht, trägt man unter H1 ein, welchen Korrelationswert (in der Grundgesamtheit) man vermutet. Bzw. welcher plausibel ist. Bzw. relevant wäre. H0 ist in aller Regel rho=0.

Danke schön :D

Mit freundlichen Grüßen
M.
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Re: G*Power - Ermittlung der Teststärke (post hoc)

Beitragvon PonderStibbons » Fr 23. Okt 2015, 14:49

Die Einstellungen für Korrelationen nach Pearson kann ich ja nicht verwenden, oder?

Der Spearman-Koeffizient ist dasselbe wie ein Pearson-Koeffizient, den man auf Rangdaten anwendet.
Insofern sind die sich nicht sehr ferne. Spearman hat allerdings (wenn Intervalldaten vorliegen) geringere
power bzw. braucht größere Stichproben.

Mit freundlichen GRüßen

P.
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