t-Test für unverbundene Stichproben hier richtig?

t-Test für unverbundene Stichproben hier richtig?

Beitragvon Shabutie44 » Mi 25. Nov 2015, 16:21

Hallo,

ich habe eine Stichprobe von n=124 und möchte gerne Mittelwertunterschiede zu verschiedenen intervallskalierten Variablen von Männern/Frauen, Vollzeitarbeitende/Teilzeit sowie drei Altersgruppen testen. Erhebungsinstrument war ein Fragebogen.

Ist hier der t-Test für unverbundene Stichproben richtig?

Hier noch die Häufigkeiten:
n=124
Männer: 52, Frauen: 72
bis 39 Jahre: 19, 40 bis 55 Jahre: 55, älter als 55 Jahre:
Vollzeit: 97, Teilzeit: 27

Ich freue mich über Antworten! :)
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Re: t-Test für unverbundene Stichproben hier richtig?

Beitragvon PonderStibbons » Mi 25. Nov 2015, 16:29

Für die Altersgruppen brauchst Du die einfaktorielle Varianzanalyse.
Für 2 Gruppen ist t-Test vermutlich angebracht. In beiden Verfahren
sollten wegen der ungleichen Gruppengrößen die Standardabweichungen
in etwa gleich sein, sonst kann es zu verzerrten Ergebnissen der Tests
kommen. Für den Fall ungleicher Streuungen gibt es aber Korrekturen
(Welch Test).

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: t-Test für unverbundene Stichproben hier richtig?

Beitragvon Shabutie44 » Mi 25. Nov 2015, 16:58

Vielen Dank für die schnelle Antwort! Echt toll, wie schnell einem hier geholfen wird! :D

Also die Standardabweichung für die Variable Geschlecht ist .495, bei den Altersgruppen .706 und beim Arbeitsumfang .414.
Und die sollen dann jeweils gleich groß sein mit der Standardabweichung der intervallskalierten Variablen?
Tut mir Leid, wenn das eine dumme Frage ist.


Ist es auch möglich, Frauen und Teilzeitarbeitende in eine Gruppe zu packen. Also ich würde sonst nämlich gerne testen, ob es einen Unterschied zwischen vollzeitarbeitenden Frauen und teilzeitarbeitenden Männern gibt.
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Re: t-Test für unverbundene Stichproben hier richtig?

Beitragvon PonderStibbons » Mi 25. Nov 2015, 17:13

Also die Standardabweichung für die Variable Geschlecht ist .495, bei den Altersgruppen .706 und beim Arbeitsumfang .414.

Kategoriale Variablen haben keine Standardabweichungen.
Nur weil Du den Geschlechtern Zahlencodes zuweist, heißt
das nicht, das Du mit solchen Codes wie mit Zahlen rechnen
darfst. Mache Dich doch vielleicht nochmal mit dem Thema
"Skalenniveau" vertraut.

Worauf ich allerdings abhob, das war die Standardabweichung der
abhängigen Variable in den einzelnen Gruppen. Die sollte bei
ungleichen Gruppen in etwa gleich sein, aber wie gesagt gibt es
andernfalls Korrekturen.

Ist es auch möglich, Frauen und Teilzeitarbeitende in eine Gruppe zu packen. Also ich würde sonst nämlich gerne testen, ob es einen Unterschied zwischen vollzeitarbeitenden Frauen und teilzeitarbeitenden Männern gibt.

Sicher ist das möglich. Ob es Sinn ergibt, kann ich nicht beurteilen.
Eventuell würde man eine 2faktorielle Varianzanalyse
(Faktoren Geschlecht und Arbeitsumfang) in Betracht ziehen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: t-Test für unverbundene Stichproben hier richtig?

Beitragvon bele » Mi 25. Nov 2015, 17:55

Hallo Shabutie,

bitte beschreib doch mal, was Du da machst und wo die Daten her kommen und was Du eigentlich erreichen willst. Ich habe den Verdacht, dass multivariate Statistik hier mehr hilft als t-Tests, aber das kann auch ganz falsch sein. Ohne eine echte Problembeschreibung verpasst Du vielleicht die beste Hilfe vom Forum.
nutzung-des-forums-f44/das-musste-mal-gepostet-werden-t6682.html Punkt 1

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Re: t-Test für unverbundene Stichproben hier richtig?

Beitragvon Shabutie44 » Do 26. Nov 2015, 14:01

Hallo,

ich habe eine Stichprobe von n=124, die an einer Mitarbeiterbefragung teilgenommen haben. Ich habe die Variablen Gesundheitliche Verfassung, positives Betriebsklima, unterstützungsorientiertes Führungsverhalten und möchte jeweils sehen, wie sich Männer und Frauen (etc.) in ihrer Beurteilung des positiven Betriebsklima und des unterstützungsorientierten Führungsverhaltens sowie in ihrer Angabe zur gesundheitlichen Verfassung unterscheiden.
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Re: t-Test für unverbundene Stichproben hier richtig?

Beitragvon Shabutie44 » Do 26. Nov 2015, 15:00

Wann kann ich sagen, ob die Standardabweichung "in etwa" gleich ist?

Zählen folgende Werte noch dazu?

.4 und .29
.44 und .34
.29 und .34

Gibt es da irgendwo eine Grenze? (Literaturverweis?)
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Re: t-Test für unverbundene Stichproben hier richtig?

Beitragvon bele » Do 26. Nov 2015, 16:06

Shabutie44 hat geschrieben:Ich [...] möchte jeweils sehen, wie sich Männer und Frauen (etc.) in ihrer Beurteilung des positiven Betriebsklima und des unterstützungsorientierten Führungsverhaltens sowie in ihrer Angabe zur gesundheitlichen Verfassung unterscheiden.


Klar kannst Du das mit einem t-Test machen, ggf. mit sog. Welch-Korrektur. Die richtet keinen großen Schaden an, wenn Du sie in Deinem Computerprogramm einfach aktivierst. Schön, dass das Problem jetzt so einfach geworden ist und die Unterteilung in Männer und Frauen und nicht mehr auf die Altersgruppen bezieht. Das macht die Antwort einfach und wenn mehr nicht dahinter steht, dann brauchst Du auch keine multivariate Statistik.

LG,
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