Z-Standardisierung & Kreuztabellen

Z-Standardisierung & Kreuztabellen

Beitragvon mimojani_1 » So 5. Jun 2016, 16:11

Hallo Zusammen,

ich sitze gerade an der Auswertung meiner empirischen Studie und verzweifele etwas. Ich hoffe, es kann mir jemand weiter helfen.

Hintergrund der Studie: Ich habe die Teilnehmer eines Panels zu ihren Internetaktivitäten befragt. Die Panelisten haben sich bereit erklärt, ihre Internetaktivitäten via URL-Tracking aufzeichnen zu lassen. Jetzt habe ich die Befragungsdaten von ca. 1000 Befragten und von diesen 1.000 Leuten die passiv gemessenen Internetaktivitäten der letzten 3 Monate. Ich habe beide Datensätze bereits aufbereitet und entsprechend codiert und anhand der Panel-ID gemergt. Die Variablen sind alle Ordinal. Allerdings sind die passiven Daten nicht normalverteilt und das Institut, von dem ich die Daten bekommen habe, hat mir empfohlen eine z-Transformation zu machen, um mit den Daten arbeiten zu können.
Ich möchte nun anhand der beiden Datensätze untersuchen, wie groß die Unterschiede in der selbstwahrnehmung und dem "tatsächlichem" Internetverhalten ist. Das Ganze bezogen auf einen Online-Einkauf (und insbesondere dem Informationsprozess vor dem Kauf) der letzten 3 Monate.

Mein aktuelles Problem besteht nun darin, dass wenn ich die standardisierten Variablen in eine Kreuztabelle packe, mir in der Tabelle nicht die einzelnen Ausprägungen angezeigt werden, sondern irgendein Mittelwert oder so
Bild

Wenn ich das mit den nicht standardisierten Variablen mache, passiert das nicht:
Bild

Und ist es überhaupt korrekt, alle Variablen, sprich die Befragungsdaten und die passiven Daten zu standardisieren oder würde es auch reichen, wenn ich nur die passiven Daten standardisiere?
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Re: Z-Standardisierung & Kreuztabellen

Beitragvon PonderStibbons » So 5. Jun 2016, 16:41

Die Variablen sind alle Ordinal.

Das überrascht jetzt etwas. Was sind das konkret für Variablen.
Allerdings sind die passiven Daten nicht normalverteilt

Was sollte da normalverteilt sein, sind das andere Variablen als die ordinalen oben?
Und wieso sollte Normalverteilung von Interesse hier sein?
und das Institut, von dem ich die Daten bekommen habe, hat mir empfohlen eine z-Transformation zu machen, um mit den Daten arbeiten zu können.

Wozu? Eine z-Transformation ändert nichts daran, ob Daten von einer Normalverteilung
abweichen.

Mein aktuelles Problem besteht nun darin, dass wenn ich die standardisierten Variablen in eine Kreuztabelle packe, mir in der Tabelle nicht die einzelnen Ausprägungen angezeigt werden, sondern irgendein Mittelwert oder so

Du hast kategoriale Daten oder ordinale Daten, wie es scheint, da ist
eine z-Standardisierung doch völlig....unangebracht.

Mit freundlichen Grüßen

P.


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Re: Z-Standardisierung & Kreuztabellen

Beitragvon mimojani_1 » So 5. Jun 2016, 18:15

Das überrascht jetzt etwas. Was sind das konkret für Variablen.

Die passiven Daten sind Sekundenangaben pro Tag/Woche/2 Wochen/Monat, die ein Panelist auf einer bestimmten Internetseite verbracht hat. Analog dazu habe ich im Fragebogen z.B. nach der Dauer der Informationssuche auf Website X gefragt. Die dafür genutzte Skala sieht so aus:
<1> Gar nicht
<2> Unter einer 1/2 Stunde
<3> 1/2 Stunde bis unter 1 Stunde
<4> 1 bis unter 2 Stunden
<5> 2 bis unter 3 Stunden
<6>3 Stunden bis unter 5 Stunden
<7> 5 Stunden und länger

Ich habe die passiven Daten dementsprechend codiert.

Das überrascht jetzt etwas. Was sind das konkret für Variablen.

Wozu? Eine z-Transformation ändert nichts daran, ob Daten von einer Normalverteilung abweichen.

Das Ziel ist es, anhand von Korrelationen mögliche Zusammenhänge zu finden, wann die subjektiven Angaben eher dem tatsächlichen Verhalten entsprechen und wann die Selbstwahrnehmung sich von dem tatsächlichen Verhalten unterscheidet.
Aber ich hab jetzt noch ein bisschen in meinem Statistik-Buch gelesen und könnte auf die Normalverteilung verzichten, wenn ich einfach die Rangkorrelation nach Spearman oder Kendalls Tau nutze, oder?

Du hast kategoriale Daten oder ordinale Daten, wie es scheint, da ist
eine z-Standardisierung doch völlig....unangebracht.

Das hört sich gut an, denn ich würde wirklich gerne darauf verzichten -.-
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Re: Z-Standardisierung & Kreuztabellen

Beitragvon PonderStibbons » So 5. Jun 2016, 18:42

Aber ich hab jetzt noch ein bisschen in meinem Statistik-Buch gelesen und könnte auf die Normalverteilung verzichten, wenn ich einfach die Rangkorrelation nach Spearman oder Kendalls Tau nutze, oder?

Die Frage nach Normalverteilung ist bei ordinalen Daten irrelevant.
Ordinale Variablen können weder normalverteilt noch nicht-normalverteilt
sein. Es betrifft sie nicht. Erst intervallskalierte Variablen können eventuell
normalverteilt sein.


Du hast kategoriale Daten oder ordinale Daten, wie es scheint, da ist
eine z-Standardisierung doch völlig....unangebracht.

Das hört sich gut an, denn ich würde wirklich gerne darauf verzichten -.-

Ordinale Daten können nicht z-standardisiert werden. Diese Operation
setzt Intervallskalenniveau voraus.

Mit freundlichen Grüßen

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