McNemar - richtig?

McNemar - richtig?

Beitragvon ironb00zer » So 30. Okt 2016, 15:09

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und bräuchte mal eure Hilfe.

Mein Beispiel ist folgendes:
Eine Testgruppe bekommt einen Werbespot gezeigt (Baseline). Unter anderem wird im Anschluss in einem Fragenkatalog erfragt, ob die Personen eine Schifffahrt buchen würden.
Dieselben Personen werden zu einem zweiten Messzeitpunkt mit dem Spot konfrontiert und müssen eben die "Buchungs-Frage" erneut beantworten.

Sehe ich das richtig, dass ich hier aufgrund von einer Nominalskalierung und der Messwiederholung am besten den McNemar-Chi-Quadrat Test nutze?

1. Messzeitpunkt
"würde buchen" = 12 (a)
" würde nicht buchen" = 5 (c)

2. Messzeitpunkt:
"würde buchen" = 13 (b)
"würde nicht buchen" = 6 (d)

Daraus ergibt sich für mich dann folgendes:

Chi² = (b-c)² / b +c = (13-5)² / 13+5 = 3,56

Da das Ganze 2 Ausprägungen hat, hab ich einen Freiheitsgrad = 1. Bei einem Signifikanzniveau von 5%, dann ein kritische Chi² Wert = 3,841

3,56 < 3,481 .... demzufolge nicht signifikant.


Wäre klasse, wenn mir das jemand bestätigen könnte oder Hinweise geben kann, wenn das absoluter Quatsch ist :-D

Danke

LG
iron
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Re: McNemar - richtig?

Beitragvon bele » So 30. Okt 2016, 17:00

Vierfeldertafel mit Zähldaten -> passt
dichotomes Merkmal -> passt
Verbundene Stichproben -> passt

Würde sagen, McNemar-Test ist richtig. Ob man den dann als reinen Chi-Quadrattest oder als exakten Test (binomial) oder mit Yates- oder Edwards-Korrektur rechnet, da hat man sicher Freiheiten. Eine gute Übersicht zu diesen Varianten bietet die Wikipedia. Die dort angegebenen Grenzen " b + c < 25" bzw. " b + c < 30" treffen für Dein Beispiel zu.

LG,
Bernhard
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Re: McNemar - richtig?

Beitragvon strukturmarionette » So 30. Okt 2016, 17:17

Hi,

wenn das absoluter Quatsch ist

- zumindest sind Deine Zellenanzahlen nicht korrekt.

Gruß
S.
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Re: McNemar - richtig?

Beitragvon ironb00zer » So 30. Okt 2016, 17:28

strukturmarionette hat geschrieben:Hi,

wenn das absoluter Quatsch ist

- zumindest sind Deine Zellenanzahlen nicht korrekt.

Gruß
S.


Wieso genau?
Wahrscheinlich wegen der Darstellung mit Messzeitpunkt 1 und 2 oder?

So sollte es richtig sein...:

Bild

Grüße
iron
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Re: McNemar - richtig?

Beitragvon ironb00zer » So 30. Okt 2016, 17:30

bele hat geschrieben:Vierfeldertafel mit Zähldaten -> passt
dichotomes Merkmal -> passt
Verbundene Stichproben -> passt

Würde sagen, McNemar-Test ist richtig. Ob man den dann als reinen Chi-Quadrattest oder als exakten Test (binomial) oder mit Yates- oder Edwards-Korrektur rechnet, da hat man sicher Freiheiten. Eine gute Übersicht zu diesen Varianten bietet die Wikipedia. Die dort angegebenen Grenzen " b + c < 25" bzw. " b + c < 30" treffen für Dein Beispiel zu.

LG,
Bernhard



Danke Bernhard,

das macht aber für mich keinen großen Unterschied oder? Wenn ich mit der Yates oder Edwards Korrektur rechne, dann werden meine Werte ja logischerweise in dem Fall noch kleiner und nicht signifikant..
Oder irre ich mich?

Danke :)
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Re: McNemar - richtig?

Beitragvon bele » So 30. Okt 2016, 17:58

Hallo,

da habe ich mir keine Gedanken drüber gemachtund habe auch nicht nachgerechnet. Ich wollte die verschiedenen Möglichkeiten nur bedacht wissen.

Du hast geschrieben:


ironb00zer hat geschrieben:1. Messzeitpunkt
"würde buchen" = 12 (a)
" würde nicht buchen" = 5 (c)

2. Messzeitpunkt:
"würde buchen" = 13 (b)
"würde nicht buchen" = 6 (d)


Das liest sich so, als ob Du beim ersten Messzeitpunkt 17 und beim 2. 19 Probanden befragt hättest und das verträgt sich nicht mit der Vorgabe von verbundenen Stichproben.Da hat strukturmarionette einmal mehr Recht.

Jetzt gibst Du folgende Tabelle an:

Bild

Die ist für den McNemar Test passender, aber es verwirrt schon, dass sie dieselben Zahlen enthält wie der Text oben. Das mit den Zahlen musst Du natürlich klar kriegen, bevor Du rechnest. Richtig ist doch, dass Du 36 Leute je zweimal befragt hast?

LG,
Bernhard
Zuletzt geändert von bele am So 30. Okt 2016, 18:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: McNemar - richtig?

Beitragvon ironb00zer » So 30. Okt 2016, 18:01

Hi Bernd,

ja in meinem ersten Post war die Darstellung falsch. Habe auf die Schnelle die Tabellenfunktion nicht nutzen können.

Die Zahlen, so wie ich sie jetzt in der Grafik dargestellt habe, sind so auf jeden Fall die Werte mit denen ich arbeite.

Danke nochmal für die Hilfe!

LG
iron
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Re: McNemar - richtig?

Beitragvon strukturmarionette » Mo 31. Okt 2016, 01:17

Hi

Die Zahlen, so wie ich sie jetzt in der Grafik dargestellt habe, sind so auf jeden Fall die Werte mit denen ich arbeite.

- wie stellt sich die korrekte Verteilung der Zahlen denn nun dar?

also:
mzp_1) erste Messung (ingesamt N =36?)
mzp_2) zweite Messung (nochmals die gleichen N =36?)

Gruß
S.
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Re: McNemar - richtig?

Beitragvon ironb00zer » Mo 31. Okt 2016, 11:32

strukturmarionette hat geschrieben:also:
mzp_1) erste Messung (ingesamt N =36?)
mzp_2) zweite Messung (nochmals die gleichen N =36?)



Genau.
36 Versuchspersonen, die zu zwei Messzeitpunkten befragt werden.
Also N=36 zu beiden Messzeitpunkten.

LG
iron
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Re: McNemar - richtig?

Beitragvon strukturmarionette » Mo 31. Okt 2016, 14:04

Hi,

- wie stellt sich die korrekte Verteilung der Zahlen denn nun dar?

36 Versuchspersonen, die zu zwei Messzeitpunkten befragt werden

- und weiter im Einzelnen?
mzp_1) erste Messung
mzp_2) zweite Messung


Gruß
S.
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