Frage zur Gewichtung und Kausalmodellierung

Frage zur Gewichtung und Kausalmodellierung

Beitragvon tiggettos » So 26. Feb 2017, 00:02

Hallo

Mit IBM SPSS Amos haben wir ein Strukturgleichungsmodell erstellt. Wir wollen den Einfluss von Mobbing auf Gesunheit messen. Mobbing wurde als Einfaktorlösung operationalsiert, da es leider keine passenden Daten im Datensatz gibt. Gesundheit wurde als Faktor 2. Ordnung operationalisert. Die CFA bestätigt unser Modell soweit. Allerdings habe ich zwei Fragen und hoffe das ihr mir dabei helfen könnt.

1. Zu Amos: Da wir den Allbus verwenden und dort die Befragten aus den neuen Bundesländern überrepräsentiert sind, müsste normalerweise das oversampling bereinigt werden (mittels Gewichtung). In SPSS habe ich das bisher auch immer gemacht. Bei Amos weis ich allerdings nicht wie ich da vorgehen muss. Außerdem meine ich mich daran zu erinnern, dass eine Gewichtung bei Struckturgleichungsmodellen nicht möglich ist (kann aber auch sein, dass ich da gerade etwas vertausche)

2. Zwar ist unser Modell gut (laut CFA) allerdings haben wir einen sehr geringen Effekt von Mobbing auf Gesundheit beobachtet. Würde mann davon ausgehen, dass es keine Fehler gibt -> wäre der Effekt mit 0,3 eigentlich gemäß der Literatur doch einflussreich. Die Annahme von 0 Fehlervarianz ist aber sehr unrealistisch, weshalb wir aufgrund der Einfaktorlösung 0,3 Fehlervarianz angenommen haben. Dann ist der Effekt mit 0,01 doch sehr gering, eher sogar bedeutungslos.
Wir fürhen das insbesondere auf die geringe Fallzahl der Mobbingbetroffenen und eine unpassende operationalsierung von Mobbing mit nur einem Indikator zurück. Was wären den weitere Gründe?
tiggettos
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Re: Frage zur Gewichtung und Kausalmodellierung

Beitragvon strukturmarionette » So 26. Feb 2017, 08:14

Hi,

Mobbing wurde als Einfaktorlösung operationalsiert,

- Was bedeutet das für Dich? Wie isses bei Gesundheit?

da es leider keine passenden Daten im Datensatz gibt.

- Was versteht Du darunter?

geringe Fallzahl der Mobbingbetroffenen

n =?; N =?

Gruß
S.
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Re: Frage zur Gewichtung und Kausalmodellierung

Beitragvon tiggettos » So 26. Feb 2017, 20:03

Hallo,

Mobbing wird operationalisiert mit nur einem Item - einer Frage: Häufigkeit von Schikane usw. am Arbeitsplatz. Keine Daten im Datensatz bedeutet, dass es keine weitere inhaltlich passende Frage gibt. Es mach ja beispielsweise kein Sinn die Frage nach Lärmbelästigung in der Wohnumgebung mit Mobbing in verbindung zu bringen.

Gesundheit wird operationalisiert als Faktor 2. Ordnung. Gesundheit ist also ein latentes Konstrukt und besteht wiederum aus den 3 latenten Dimensionen "geistiges-, soziales- und körperliches Wohlbefinden". Diese 3 Dimensionen werden jeweils mittels 3 Items gemessen.

Ich vermute allerdings das wir unseren Fehler gefunden haben.
Wir haben eine Fehlervarianz von 0,3 angenommen, was schlichtweg falsch ist. In der Literatur hatten wir damals überlesen, dass mit 0,7 die Reliabilität gemeint war und nicht die Faktorladung. Damals hatten wir angenommen das die Faktorladung 0,7 hat und die Fehlervarianz 0,3 ist..... AAllerdings gibt es eine Formel mit der wir die Fehlervarianz mittel der Reliabilität aus der Literatur berechnen konnten.

(1- Rel) * Varianz von Mobbing
Damit kamen wir auf eine Fehlervarianz von 0,06 und damit ist die Faktorladung signifikant bei 0,31 (unstandardisiert)
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