ANOVA bei unterschiedlichen Skalen?

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ANOVA bei unterschiedlichen Skalen?

Beitragvon Arya01 » Mo 3. Apr 2017, 00:12

Hallo!

Ich hätte eine Frage zur ANOVA. Ich plane eine Untersuchung durchzuführen, bei der eine Reihe von Vornamen zu bewerten sind (empfundene Attraktivität des Trägers, Intelligenz und so weiter). All diese Variablen werden auf einer 5-Punkte Skala erhoben. Des Weiteren wird noch das empfundene Alter des Namensträgers erfragt, das würde ich aber gern auf einer 7-Punkte Skala erheben. Auswerten würde ich meine Hypothesen gern mit Korrelationen sowie einer ANOVA. Könnte es für diese Verfahren ein Problem darstellen, dass ich die unterschiedlichen Variablen nicht alle auf einer 5-Punkte Skala erhoben werden, sondern eine auf einer 7-Punkte Skala? Ändert das irgendwas oder ist das bei der Auswertung egal?

Viele Grüße
Arya
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Re: ANOVA bei unterschiedlichen Skalen?

Beitragvon strukturmarionette » Mo 3. Apr 2017, 08:36

Hi,

Ich hätte eine Frage zur ANOVA.

- Welche Art ANOVA?

Könnte es für diese Verfahren ein Problem darstellen, dass ich die unterschiedlichen Variablen nicht alle auf einer 5-Punkte Skala erhoben werden, sondern eine auf einer 7-Punkte Skala?

- Nein.

Des Weiteren wird noch das empfundene Alter des Namensträgers erfragt, das würde ich aber gern auf einer 7-Punkte Skala erheben.

- Das ist Unsinn.

Ändert das irgendwas oder ist das bei der Auswertung egal?

- Was meinst ist Du damit?

Gruß
S.
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Re: ANOVA bei unterschiedlichen Skalen?

Beitragvon PonderStibbons » Mo 3. Apr 2017, 10:33

All diese Variablen werden auf einer 5-Punkte Skala erhoben. (...) Auswerten würde ich meine Hypothesen gern mit Korrelationen sowie einer ANOVA.

5-Punkte-Skalen sind ordinal, parametrische Varianzanalysen setzen aber Intervallskalenniveau voraus.
Entweder Du benutzt stattdessen den H-Test, oder Du hast zumindest ein bißchen Rechtfertigungsbedarf.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: ANOVA bei unterschiedlichen Skalen?

Beitragvon strukturmarionette » Mo 3. Apr 2017, 11:20

Hi,

Auswerten würde ich meine Hypothesen gern mit Korrelationen sowie einer ANOVA.

- Wie lauten die?
- Es fehlt auch eine Mitteilung, ob und was Deine AVs /UVs sein sollen?
- Es ließe ich vieles spekulieren.

Gruß
S.
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Re: ANOVA bei unterschiedlichen Skalen?

Beitragvon Arya01 » Mi 5. Apr 2017, 12:33

Vielen Dank für eure Hilfe!

Ihr habt Recht, dass eine ANOVA wohl an sich schon problematisch ist. Mein Betreuer hatte das so abgesegnet, aber meine Likert-Skala erfüllt ja wirklich kein Intervallskalenniveau.

Hier noch ein paar genauere Infos zu meiner Untersuchung:

Ich untersuche, wie verschiedene Gruppen von Vornamen eingeschätzt werden. Die Gruppen sind "altmodisch", "modern", "zeitlos" und "selten". Zu jedem Namen werden den Versuchspersonen fünf Fragen gestellt, vier davon auf einer 5-Punkte Skala und eine davon auf einer 7-Punkte Skala.

UV1: Geschlecht Versuchsperson (weiblich / männlich)
UV2: Geschlecht des Namens (weiblich / männlich)
UV3: Alter Versuchsperson (jung / alt)
UV4: Namenskategorie (altmodisch / modern / zeitlos / selten)


AV1: Sympathie des Namensträgers (5 Punkte Skala: sehr unsympathisch /eher unsympathisch / weder sympathisch, noch unsympathisch / eher sympathisch / sehr sympathisch)
AV2: Attraktivität des Namensträgers (5 Punkte Skala wie bei AV1)
AV3: Intelligenz des Namensträgers (5 Punkte Skala wie bei AV1)
AV4: Alter des Namensträgers (7 Punkte Skala: unter 21 Jahre / 21-31 /31-41/..../über 71 Jahre alt)
AV5: Typikalität des Namens für den deutschen Sprachraum diese AV ist hauptsächlich da, um die Störvariable auszuschließen, dass ein Name als "ausländisch" empfunden wird, da diese in vorherigen Studien schlechter bewertet wurden als "deutsche" Namen, ich finde die Frage eher unglücklich, muss sie aber mit rein nehmen (5 Punkte Skala: überhaupt nicht deutsch / eher nicht deutsch / neutral / eher deutsch / sehr deutsch

Die Hypothesen lauten:
1. Träger moderner Vornamen werden als jünger eingeschätzt als Träger altmodischer Vornamen, Träger zeitloser Vornamen werden als älter eingeschätzt als Träger moderner Vornamen, jedoch als jünger als Träger altmodischer Vornamen.
a) Wahrgenommenes Alter und empfundene Attraktivität korrelieren negativ
b) Wahrgenommenes Alter und empfundene Intelligenz korrelieren negativ
c) Wahrgenommenes Alter und empfundene Sympathie korrelieren negativ
2. Träger moderner Vornamen werden als sympathischer, attraktiver und intelligenter eingeschätzt als Träger altmodischer Vornamen
3.Träger zeitloser sowie seltener Vornamen werden als sympathischer, attraktiver und intelligenter eingeschätzt als Träger altmodischer Vornamen jedoch als weniger sympathisch, attraktiv und intelligent als Träger moderner Vornamen

Okay zur Auswertung war der Plan bisher vier ANOVAs mit Messwiederholung durchzuführen. Wäre der H-Test in diesem Falle doch die beste (und vor allem richtige) Alternative?

Viele Grüße
Arya
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Re: ANOVA bei unterschiedlichen Skalen?

Beitragvon PonderStibbons » Mi 5. Apr 2017, 13:15

Ihr habt Recht, dass eine ANOVA wohl an sich schon problematisch ist. Mein Betreuer hatte das so abgesegnet, aber meine Likert-Skala erfüllt ja wirklich kein Intervallskalenniveau.

Es ist keine Likert-Skala, sondern ein einzelnes Item vom Likert-Typ. Likert-Skalen bestehen aus mehreren Items vom Likert-Typ, deren Scores summiert werden. Vielleicht verwechselt Dein Betreuer die Ansichten über Likert-Skalen (quasi Intervallskala) mit Aussagen über einzelne Likert-Items (ordinal skaliert).
Die Hypothesen lauten:
1. Träger moderner Vornamen werden als jünger eingeschätzt als Träger altmodischer Vornamen, Träger zeitloser Vornamen werden als älter eingeschätzt als Träger moderner Vornamen, jedoch als jünger als Träger altmodischer Vornamen.
a) Wahrgenommenes Alter und empfundene Attraktivität korrelieren negativ
b) Wahrgenommenes Alter und empfundene Intelligenz korrelieren negativ
c) Wahrgenommenes Alter und empfundene Sympathie korrelieren negativ

Wieso diese Anordnung? Der Satz unter "1." und die Aussagen a) b) c) haben nichts miteinander zu tun.
Als Korrelationsmaß kann man ohne weiteres Spearman nehmen.
Okay zur Auswertung war der Plan bisher vier ANOVAs mit Messwiederholung durchzuführen.

Für Ordinalskalen kann man den Friedman-Test nehmen.
Wäre der H-Test in diesem Falle doch die beste (und vor allem richtige) Alternative?

Der ist für unabhängige Gruppen, nicht für Messwiederholungen.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons
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